Accu-Chek Insight-Insulinpumpensystem – Erfahrungsbericht

Katharina hat im Mai 2016 vom Insulinpen zur -pumpe gewechselt. Jetzt ist es für sie Zeit, ein Fazit über die Wahl ihres Pumpenmodells, der Accu-Chek Insight, zu ziehen, und sie verrät, was die Pumpe bieten müsste, um mit einer 1 bewertet zu werden.

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Das Accu-Chek Insight-Insulinpumpensystem besteht aus der Schlauch-Insulinpumpe und dem Accu-Chek Aviva Insight Diabetes-Manager (die „Fernbedienung“ mit integriertem Blutzuckermessgerät). Mein Bericht basiert nur auf meiner persönlichen Erfahrung und enthält keinerlei Vergleichswerte, da die Accu-Chek Insight meine erste Insulinpumpe ist. AccuChekInsight

Warum ich mich für dieses Pumpenmodell entschieden habe:

Ich fand das nicht-medizinische und moderne Design der Pumpe und den nicht mehr hervorstehenden Adapter (wie beispielsweise bei der Accu-Chek Combo) sehr ansprechend. Außerdem gibt es für die Insight-Pumpe vorgefüllte Insulinampullen, wodurch der Insulin-Wechsel sehr schnell und ohne separates Insulin-Aufziehen funktioniert.

Was das Accu-Chek Insight-Pumpensystem noch Wichtiges bietet:

  • einen sehr genau programmierbarer Bolusrechner, den man nutzen kann, aber nicht nutzen muss
  • drei verschiedene Bolusarten: Neben dem Standard-Bolus gibt es einen Multiwave-Bolus und einen verzögerten Bolus. Wobei man auch verschiedene Bolusarten gleichzeitig laufen lassen kann.
  • Quickbolus-Abgabe direkt über Knöpfe an der Insulinpumpe
  • Man kann nicht nur bis zu 5 individuelle Basalraten anlegen, sondern auch verschiedene temporäre Basalraten (TBR) speichern.
  • unterschiedliche Erinnerungen z.B. zum Blutzuckermessen oder den Wechsel des  Infusionssets
  • ein Touch-Farbdisplay am Diabetes-Manager, bei dem Helligkeit und der Standardbildschirm selbst gewählt werden können
  • eine Zoomfunktion für das Menü an der Insulinpumpe
  • die Möglichkeit, den Ton und/oder die Vibration ein-/auszuschalten
  • konstante Bluetooth-Verbindung zwischen Pumpe und Diabetes-Manager
  • genaue Anweisungen während Insulin- und Infusionsset-Wechsel, die Fehlerquellen minimieren
Weitere (technische) Details zu der Akku-Chek Insight Insulinpumpe findet ihr hier. Katheter

Was könnte aus meiner Sicht noch verbessert werden?

Zum Zeitpunkt der Entscheidung, welches Insulinpumpenmodell ich haben möchte, gab es für mich nichts, was gegen die Accu-Chek Insight gesprochen hätte. Jetzt, wo ich ein ¾ Jahr mit der Pumpe verbracht habe, gäbe es allerdings etwas, was auf die Contra-Liste käme: der Accu-Chek Aviva Insight Diabetes-Manager an sich. Denn dieser ist sehr langsam, bringt regelmäßig Fehlermeldungen (beim Bolusvorschlag) und hat eine – in meiner Welt – irritierende Menüführung. Der Menüpunkt „Einstellungen“ beim Diabetes-Manager bedeutet noch lange nicht, dass dort alle Einstellungen vorgenommen werden können. So kommt man über diesen Button beispielsweise nicht zu den Geräteeinstellungen. Dafür muss man über den Punkt „Pumpe“ zum Unterpunkt „Einstellungen“ gehen. Dort werden auch die Therapieeinstellungen verwaltet. Angaben zum Bolusvorschlag ändert man aber wiederum über den Einstellungs-Button im Hauptmenü. Ich empfinde das bis heute als sehr verwirrend. IgnorierenStumm   Auch irritierend finde ich die Formulierungen, wenn eine TBR zu Ende ist. Dann erscheint, ob man die Meldung „Ignorieren“ oder „Stumm“ schalten will. „Ignorieren“ heißt in diesem Fall, dass man das zur Kenntnis genommen hat. Bei „Stumm“ kommt die Meldung alle paar Minuten erneut. Was schade ist, ist, dass man im integrierten elektronischen Tagebuch keine Blutzuckerwerte eintragen kann, die nicht mit dem Accu-Chek Aviva Insight Diabetes-Manager gemessen wurden. Und dann wäre da noch die Dass/Das-Schwäche des Diabetes-Managers. Zubehör Im Gegensatz zur Insulinpumpe und dem Diabetes-Manager ist das Design des Pumpen-Zubehörs sehr klassisch-medizinisch ausgefallen. Optisch können die Accu-Chek Insight Infusionssets auf keinen Fall mit den bunten von MiniMed mithalten, und man kann ausschließlich das Zubehör vom Pumpenhersteller verwenden. Dennoch schätze ich die Handhabung der Setzhilfe und des Infusionssets sehr. Zurzeit gibt es nur „Flex“-Kanülen für die Insight. Für mich ist das kein Problem, weil diese Kunststoffkanüle wirklich super sitzt, und auch das Pflaster sorgt bei mir für keinerlei Hautirritationen. Durch farbliche Kennzeichnung ist das Einsetzen der Kanüle in die Setzhilfe unkompliziert, und auch der Moment, in dem die Kanüle unter die Haut „geschossen“ wird, ist absolut nicht schmerzhaft. Da habe ich mir mit den Pennadeln öfter weh getan. Wäre das Akku-Chek Insight-Insulinpumpensystem heute schon mit einem CGM koppelbar und würde der Diabetes-Manager ein kleines (oder doch mittelgroßes) Update bekommen, würde diese Insulinpumpe eine 1 mit Sternchen von mir bekommen. Aktuell ist die Pumpe für mich mit einer 2 (an Tagen ohne Fehlermeldungen mit einer 2+) zu bewerten. Wie es mir bisher bei dem Umstieg von Pen auf Pumpe ergangen ist, könnt ihr hier lesen: Teil #1, Teil #2, Teil #3, Teil #4, Teil #5.1Teil #5.2 und Teil #6.

7 Kommentare zu “Accu-Chek Insight-Insulinpumpensystem – Erfahrungsbericht

  1. Ich trage auch seit über einem Jahr die Insight. Kommend von der Combo war für mich der entscheidende Punkt, die Ampullen! Das selber aufziehen bei der Combo nervte mich echt an! Im Gegenzug muss ich nun alle 2 Tage die Ampulle wechseln, bei der Combo hielt diese fast eine ganze Woche. Das ist der “Preis den man zahlen muss” oder so ähnlich 🙂 Ein 2. ausschlaggebender Punkt für die Insight war für mich das sie keinen Luer Anschluss mehr hat, sondern dieses “Supergeile” Drehsystem, womit man den Schlauch an die Pumpe koppelt. Da stört nun absolut nichts mehr, beim tragen in der Unterwäsche. Thema tragen in der Unterwäsche. Für mich gehört die Unterhose mit Pumpentasche von (Werbung an: *AnnaPS* :Werbung aus) zum Muss, ohne Annas Unterhosen kann ich mir das tragen einer Pume nicht wirklich vorstellen und ich habe alles ausprobiert vorher 🙂 Back to Topic, im großen und ganzen bin ich mit der Pumpe an sich sehr zufrieden. 2. Thema ist der “Manager” wie sie es nennen. Das Gerät kommt einem vor wie in den Anfangstagen von Smartphones. Die Größe ist ok, wobei es dünner sein könnte. Das Touch Display reagiert so langsam, keine Ahnung was die Entwickler sich dabei dachte. Da ich jedoch weis, dass die Entwicklung einer Insulinpumpe mit Unter an die 10 Jahre dauert, war der Gedanke wohl recht gut 🙂 Einstellmöglichkeiten sind gut und wie o.g. das finden verschiedener Optionen sind verbesserungswürdig. Ein großer Schritt in die richtige Richtung wäre das manuelle eingeben von Messwerten in Verbindung mit dem Bolusrechner. Auf dieses möchte ich auch nicht mehr verzichten. Mit dem Libre Messen (oder eher scannen) , den Wert in die Insight eingeben und Bolus berechnen lassen, wäre toll, geht aber nicht. Wenn ich einen Bolus geben will, ohne davor zu messen, da kann ich darauf warten das eine Fehlermeldung kommt. Das Gerät benötigt dann immer mindestens 3-4 Minuten um neu zu starten. Warum? Ok und zum Ende kann auch ich sagen, der Umstieg war für mich die richtige Entscheidung.

  2. Auch ich benutze die Insight, war für mich auch die erste Pumpe. Auch ich finde es sehr schade, dass man keine gemessenen werte (Libre ) eingeben kann, Es ist eine nervige Umrechnerrei, das gleich in einheiten umzurechnen, denn diese kann man ja eingeben. Nervtötend auch die Langsamkeit der Pumpe und der Fehler E57, der ständig auftritt und den Manager zum resetten zwingt. Natürlich immer dann, wenn man absolut keine zeit hat oder in einer wichtigen Besprechung sitzt, dann ertönt dieses laute signal und man muss sich wieder mal auf etwas anderes konzentrieren. Die mitleidigen Blicke der Kollegen ignoriere ich schon. Wenn ich mich entscheiden könnte, wünsche ich mir eine Pumpe, die ich auch wahlweise selbst befüllen kann, denn das reservoir ist wirklich klein und es gibt jetzt schon 200er <insulin. eine pumpe , die zügig reagirtt, andere Hersteller können das auch. und wenn das klappen sollte ein update für alle jetzigen benutzer.

  3. Ich möchte mir von keinem Hersteller die Wahl meines Insulin vorschreiben lassen! Als die Insight auf den Markt kam wurde mit den vorgefertigten Reservoir geworben, schneller, sicherer etc, gleichzeitig wurde gesagt, das auch ein Reservoir zum selbst befüllen angeboten werden wird. Das ist bis heute nicht geschehen! Da ich nicht bereit bin, das langsamste aller Analoginsuline zu benutzen, kommt so eine Pumpe für nicht in Betracht! Schlechte Firmenpolitik, insbesondere für Patienten die mündig sind und selbstbestimmt ihr Insulin wählen. Man kann nur hoffen, dass die anderen pumpenhersteller nicht auf diesen Zug aufspringen, nur weil der Hersteller mit einer Insulinfirma Verträge geschlossen hat! Ich bin nicht gewillt mich dieser Politik zu beugen. Zudem, ein Reservoir zu füllen dauert keine 2 Minuten…!

  4. ich trage die Insight seit einem ca.einem halben Jahr. Alles in allem bin ich sehr unzufrieden mit der Pumpe. Vorher hatte ich eine Combo, die hatte auch so ihre Schwächen aber funktionierte überwiegend. Die Unterstützung seitens Roche ist ebenfalls mangelhaft, hier hat man den Eindruck das es nur ums Verkaufen ging.
    Nun zur Pumpe. Die Pumpe ist formschön, leicht, nicht schwer zu bedienen, allein die Ampullengröße ist nicht sonderlich groß , häufiger Ampullen-wechsel ist angesagt.
    Jetzt kommt der große Mangel, die Pumpe verstopft sehr häufig, in Spitzen bis zu 15 mal am Tag, manchmal ehr selten 1 mal am Tag, Bei dem häufigen Transfairsetwechsel ist mein Bauch jetzt von den viel Einstichstellen entzündet. Das Tragen an anderen Körperstellen ist praxisfremd, da ich berufstätig bin.
    Mittlerweile habe ich mir angewöhnt immer mehrere Transfairsets mit zuführen und einen Insulinpen wenn der Überzucker nicht mit der Pumpe in den Griff zubekommen ist. Für Kinder und Pflegebedürftige Menschen ist die nicht zu empfehlen, vielleicht sogar gefährlich.
    Der Service der Firma Roche ist äußerst mangelhaft, außer lapidaren Antworten (nichtssagend) und einen Rückrufversprechen kommt da nicht viel.

  5. Ich habe die Institut über ein Jahr zur Probe getragen. MÜSSTE 4 Wochen lang eine Pause machen, heute kam die Bewilligung der DAK Krankenkasse! Ich freue mich! War vorher ein Penner, möchte ich nie wieder, (hoffentlich).

  6. Unsere Tochter trägt seit Anfang die Accu Check Insight.
    Sie hat manchmal ihre Macken,die Fehlermeldung E57,kommt natürlich meist dann wen das Kind essen möchte *narf*. Aber sonst klappt alles super mit der Pumpe.Sie mußte nur nach knapp 1 Jahr ausgetauscht werden,ebenso wie das Bedien/Messelement weil beide quassi eine Dauerfehlermeldung hatten. Auch unsere Tochter kommt super mit der Pumpe klar.
    Das Wechseln der Kanüle und Schäuche geht super und Sie hat eine Teflonnadel was Sie nicht stört.

  7. Ich bin seit 25 Jahren Pumpenträger, aber die Insight ist mit Abstand das schlechteste Modell von Allen ( vorher Combo, D-Tron und H-Tron). Die konnten zwar nicht so viel, aber das richtig! Der Rechner ist eine Frechheit, so langsam und fehlerhaft! Ich kann nur jedem abraten! Die Zeit ist reif für bessere Modelle.

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