Erlebnisse mit CGM #2

Katrin beim Radfahren

Über kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) gibt es viele Berichte, oft abstrakte. Was Katrin persönlich mit CGM in Kombination mit einer Insulinpumpe erlebt, berichtet sie Euch hier. Diesmal berichtet sie von einer Radfahrt nach Ingelheim.

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Fahrrad_KK_Ausschnitt Wie Ihr inzwischen wisst, habe ich seit einiger Zeit die Möglichkeit, das System MiniMed 640G zu tragen – eine Kombination aus Insulinpumpe und System zum kontinuierlichen Glukosemonitoring. Hier nun mein zweiter Bericht von Erlebnissen mit dem System, von Schönem, Interessantem, Verblüffendem…

29 Kilometer für den Arztbesuch

12 Kilometer fahre ich zu meinem Diabetologen hin, 17 Kilometer sind es zurück – zumindest bei Helligkeit. Bei Dunkelheit, was leider oft im Winter der Fall ist, sind es eher zweimal 12 Kilometer, weil ich dann lieber auf den belebten Straßen bleibe und nicht am Rhein entlang zurückfahre, wo es ziemlich ruhig und eher einsam ist. Denn ich nutze die vierteljährlichen Termine immer für eine Radfahrt durch das rheinhessische Hügelland von Mainz nach Ingelheim. Von meiner letzten Fahrt berichte ich Euch hier.

Basalrate gesenkt – zu wenig verbraucht

Auf der Hinfahrt nach Ingelheim geht es zuerst stetig bergauf – ein ziemlicher Energiefresser. Wie gewohnt, habe ich im Vorfeld die Basalrate auf 60 % reduziert. Meist habe ich, wenn ich dann endlich auf der Höhe angekommen bin, heftigen Gegenwind – auch diesmal. Also noch mehr Energieeinsatz. Losgefahren bin ich um 13.31 Uhr mit einem Sensorglukosewert von 182 mg/dl (10,0 mmol/l), angekommen bei meinem Arzt um 14.02 Uhr mit einem Wert von 160 mg/dl (8,9 mmol/l). Toll fand ich den Wert nicht – also habe ich die Basalratenreduktion gestoppt.

Niedriger Start der Rückfahrt

Nun ging der Wert aber während des Wartens beim Arzt und auch während des Gesprächs immer weiter nach unten. Um kurz vor 15 Uhr hatte ich 103 mg/dl (5,7 mmol/l) erreicht. Und genau jetzt stand die längere Rückfahrt an, auf die ich mich schon riesig freute. Die Sonne schien wunderbar, es war warm, aber nicht zu heiß. Ich hatte viel Zeit, denn ich hatte mir einen Tag Urlaub genommen. Zu Hause wartete auf mich nur ein leckeres Stück Kuchen, also nichts und niemand, was ungeduldig werden konnte. Also, was tun bei dem eigentlich guten Wert, für die bevorstehende Bewegung allerdings etwas zu niedrig? Ich entschied mich für 24 g Flüssigzucker, meine Insulinpumpe hatte sich bereits dank des SmartGuard dafür entschieden, die Insulinzufuhr zu unterbrechen. Und los ging’s.

Super: mit normalem Wert zu Hause

Es funktionierte wunderbar: Nach einer halben Stunde hatte sich der Glukosewert so stabilisiert, dass die Pumpe die Insulinzufuhr wieder selbsttätig einschaltete. Zufällig guckte ich 3 Minuten später aufs Display – und entschied mich für eine erneute Reduktion der Basalrate, diesmal auf 70 %, denn ich wusste, welcher Berg mir noch bevorstand: Ich fuhr in der Rheinebene und musste von 88 Meter über Normalnull auf 136 Meter über Normalnull hoch. Ich weiß, viel ist das nicht, aber auf direktem Weg ziemlich steil. Mit 104 mg/dl (5,8 mmol/l) kam ich um 16.12 Uhr wieder zu Hause an – und die Pumpe entschied sich just in diesem Moment noch einmal für eine Unterbrechung. Lecker war mein Zupfkuchen dann, als ich ihn kurz danach bei einem Wert von 94 mg/dl (5,2 mmol/l) genießen konnte. Hier seht Ihr den Verlauf noch einmal im Bild (auch mit allem, was davor und danach war): MiniMed 640G - Tagesübersicht 15. Juni 2015

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