Warum der FreeStyle-Libre-Sensor nicht erstattet wird

Bisher gestaltet sich die Bezuschussung für das Zuckermessgerät "FreeStyle-Libre" schwierig. Doch warum? Thomas macht für uns eine Modell-Rechnung auf.

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Hallo Leute!

heute möchte ich das Thema FreeStyle-Libre-Sensor aufgreifen. Es gibt bisher lediglich eine einzige Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse, die dieses System unkompliziert bezuschusst. Die übrigen Krankenkassen halten sich damit zurück. In vielen Modell-Rechnungen, die in den Foren diskutiert werden, ergeben sich bei der FreeStyle-Libre-Erstattung keine finanziellen Nachteile für die Krankenkassen im Vergleich zu Blutzuckermessstreifen. Ich habe etwas genauer nachgeschaut und versucht, eine nachvollziehbare Erklärung für das zögerliche Verhalten der Krankenkassen zu finden. Zunächst möchte ich mit einer Klärung beginnen, welche gesetzlichen Grundlagen für den FreeStyle-Libre-Sensor zur Erstattung in Frage kommen. Danach gehe ich ein wenig auf die Verschreibung und Erstattung von Medikamenten, insbesondere auf Generika, ein. Zum Schluss möchte ich einen Bogen zu Rabatt-Modellen für Blutzuckermessstreifen spannen. Daraus ergibt sich dann eine doch plausible Erklärung für das Verhalten der Krankenkassen.

Gesetze

Als der FreeStyle-Libre-Sensor letztes Jahr auf den Markt kam, wurde er von dem Unternehmen als Zuckermessgerät ins Rennen geschickt und nicht als ein System, das kontinuierlich misst. Es ist kein CGM-System. Die gesetzliche Grundlage für die Erstattung von Messstreifen wird im Sozialgesetzbuch, fünftes Buch, §31 (1, 3) beschrieben. Dort wird nicht nur der Anspruch auf Harn- und Blutteststreifen festgehalten, sondern auch, dass die Zuzahlung nicht angewendet wird. Allerdings unterliegen die Messstreifen, wie die Medikamente auch, dem Wirtschaftlichkeitsgebot, z.B. Sozialgesetzbuch, fünftes Buch, §12. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass Blutzuckermessstreifen ohne Zuzahlung ersetzt werden, allerdings, wie Medikamente auch, muss die Verordnung ökonomisch sein.

Was ist der FreeStyle Libre?

Nun zum FreeStyle-Libre-Sensor selbst. Fällt dieser unter die oben genannten Gesetze? Es ist ein Zuckermessgerät. Es hat einen Messsensor, der 14 Tage subkutan unter der Haut getragen wird. Auch den Blutzuckermessstreifen kann man als Sensor bezeichnen. Beide liefern ein Signal durch einen kleinen Strom. Eine technische relevante Unterscheidung zwischen Sensor und Messstreifen gibt es nicht. Das FreeStyle-Libre-System ist ein Zuckermessgerät, das zweimal im Monat einen neuen Sensor benötigt. Es können zur Erstattung die gleichen Gesetze angewandt werden, die für Blutzuckermessstreifen gelten.

Ein erster Kostenvergleich

1 Die Kosten des FreeStyle-Libre-Sensors im Vergleich zu Blutzuckermessstreifen in einem Jahr. Eine kurze Überschlagsrechnung ohne Berücksichtigung, dass der FreeStyle-Libre-Sensor Messstreifen für Kontrollmessungen benötigt und die Messstreifen Lanzetten zur Blutentnahme. Der Geschäftspreis für Blutzuckermessstreifen beträgt etwa 25€ pro 50-Stück-Packung inklusive Mehrwertsteuer, der FreeStyle-Libre-Sensor für 14 Tage kostet inklusive Mehrwertsteuer 59,90€. Brutto: 26 Sensoren x 59,90€ Brutto = 1557,40€ pro Jahr Brutto: (4 x 700 Messstreifen pro Quartal)/50 x 25€ = 1400€ pro Jahr Es entsteht eine Kostenlücke von 157,40€ für den FreeStyle-Libre-Sensor. Bei einem realistischen Quartalsbedarf von 700 Messstreifen ergeben sich nur wenig höhere Kosten, so dass eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen auch von Gesetzes wegen möglich wäre.

Generika

Doch nun zu den Preis-Mechanismen, die Medikamentenverordnungen günstig machen sollen. Zwar findet man auf dem Rezept ein Medikament. Erlaubt der verschreibende Arzt, dass der Apotheker ein wirkstoff- und dosisgleiches Medikament, das günstiger ist als das verordnete, herausgibt, indem er kein Kreuz im Aut-idem-Feld setzt, wird der Apotheker anhand der Verordnung eines der günstigsten Medikamente herausgeben. Für Blutzuckermessstreifen gilt das auch: Blutzuckermessstreifen können ohne Marke verordnet werden und der Apotheker ist dann gehalten, Messstreifen aus der Gruppe der günstigsten Anbieter herauszugeben. Hier entstehen dann Probleme bei uns Patienten mit unserem Messgerät. Dieser Weg ist also keine Möglichkeit, um große Rabatte bei den Messstreifen zu erhalten. Er erzeugt nur Spannungen zwischen uns Diabetikern und dem Apotheker, wenn wir nicht die passenden Messstreifen erhalten.

Die Ampel

Doch da gibt es noch die Ampel. Bei der Verschreibung sieht der Arzt am Computer bei seiner Software anhand einer Ampel, welches Medikament günstig ist (grün) und welches teuer ist (rot). Bei Medikamenten, die dazwischenliegen, zeigt die Ampel orange an oder noch andere Farben. Anhand dieser Ampel kann die Verordnungspraxis des Arztes in bestimmten Fällen durch die KV mit Boni bewertet werden.

Open-House-Verträge

Open-House-Verträge boomen zur Zeit. Sie werden bei Krankenkassen für viele Medikamente angewendet, so auch für Blutzuckermessstreifen. Es wird für die Blutzuckermessstreifen ein Tiefstpreis von der Krankenkasse festgelegt, der erstattet wird. Hersteller können dem Vertrag beitreten oder auch nicht. Verhandelbar ist er nicht. Für jeden Hersteller gelten die gleichen Konditionen. Aber warum sollte ein Hersteller freiwillig auf Geld verzichten? Nur die Messstreifen mit Open-House-Vertrag werden in der Ampel grün angezeigt. Der Arzt wird nun alle neuen Patienten mit Geräten dieses Messstreifens ausstatten und langsam wird der Patientenstamm mit neuen Geräten ausgestattet. Treten mehrere Hersteller dem Vertrag bei, merkt der Patient meistens nicht den kleinsten Druck bei der Geräteauswahl. Eine elegante Möglichkeit, um Spannungen zwischen Arzt und Apotheker zu vermeiden, die bei der Herausgabe des günstigsten Messstreifens entstehen würden. Apothekerverband und der Verband der Ersatzkassen haben die Messstreifen in zwei Preisgruppen A und B mit Untergruppen und Mengenrabatten eingeteilt. Eine bestimmte Quote, die sich immer wieder ändert, darf bei der Abgabe in der Apotheke aus der teueren Gruppe A stammen. Nach dem Open-House-Vertrag der AOK Rheinland/Hamburg müssen die Hersteller folgende Erstattungspreise für diese Gruppen garantieren. Preisgruppe A1:         18,25 Euro netto (ohne Umsatzsteuer) Preisgruppe A2:         15,00 Euro netto (ohne Umsatzsteuer) Preisgruppe B:           13,00 Euro netto (ohne Umsatzsteuer) Diese Preise liegen deutlich unter den in den Apotheken angesetzten Preisen und den zwischen Apothekerverband und Verband der Ersatzkassen ausgehandelten Preisen.

Eine erneute Modellrechnung

2 Eine neue Rechnung mit den Rabattpreisen aus dem Open-House-Vertrag der AOK Rheinland/Hamburg. Nun möchte ich Beispielhaft für die teuerste Preisgruppe A1 und die günstigste Preisgruppe B die Kosten für einen Jahresbedarf an Messstreifen berechnen und lege wieder einen Quartalsbedarf von 700 Stück zu Grunde. Die neuen Kosten werde ich dann mit den Jahreskosten für den FreeStyle-Libre-Sensor, die sich auf 1557,40€ belaufen, vergleichen. Da es sich bei den Rabattpreisen um Netto-Preise handelt, gesellt sich noch die Mehrwertsteuer hinzu. Für die Preisgruppe A1 erhält man folgende Kosten für das Jahr: Brutto: (4 x 700 Messstreifen pro Quartal)/50 x 18,25€ x 1,19 = 1216,18€ pro Jahr Die nach Preisgruppe A1 bezahlten Blutzuckermessstreifen sind nun deutlich günstiger als der FreeStyle-Libre-Sensor. Es entsteht eine Kostenlücke 1557,40€ – 1216,18€ = 341,22€ pro Jahr zu den FreeStyle-Libre-Sensoren. Für die Preisgruppe B erhält man folgende Kosten für das Jahr: Brutto: (4 x 700 Messstreifen pro Quartal)/50 x 13,00€ x 1,19 = 866,32€ pro Jahr Die nach Preisgruppe B bezahlten Blutzuckermessstreifen erzeugen nahezu die Hälfte der Jahreskosten im Vergleich zu denen des FreeStyle-Libre-Sensors. Es entsteht eine Kostenlücke von 1557,40€ – 866,32€ = 691,08€. Mit dem Open-House-Vertrag der AOK Rheinland/Hamburg werden die Erstattungskosten für Messstreifen deutlich reduziert. Dies ist nur ein Rabatt-Modell. Sicher wird es darüber hinaus bei den Krankenkassen weitere unterschiedliche Rabattstrategien bezüglich der Blutzuckermessstreifen geben. Hier kann man sicher endlos recherchieren.

Aber es ist nicht aller Tage Abend.

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird der FreeStyle-Libre-Sensor zurzeit bis auf eine Ausnahme nicht von den Krankenkassen ersetzt. Medizinische Aspekte spielen hierbei keine Rolle. Dies ist bedauerlich. Allerdings ist nicht aller Tage Abend und ich denke, die Erstattung durch die Kassen wird kommen, keine Frage. Der Hersteller Abbott verkauft bei einer sehr starken Nachfrage fast nur an Selbstzahler. Die Entwicklungs- und Investitionskosten werden erwirtschaftet. Eine weitere Expansion auf dem Markt der Selbstzahler wird überschaubar sein, so dass Abbott kurz- und mittelfristig die Kundschaft der Krankenkassen in das Auge fassen muss. Umgekehrt gibt es medizinisch notwendige Gesichtspunkte und das starke Verlangen der Patienten nach diesem System, so dass Rabattverträge eher kurzfristig möglich sein sollten. Soweit meine positive Hoffnung. Viele Grüße Euer Thomas

37 Kommentare zu “Warum der FreeStyle-Libre-Sensor nicht erstattet wird

  1. meine KK erstattet mir ohne Probleme (und sogar sehr flott zu meiner Überraschung) das Lesegerät, die Sensoren und die Versandkosten (vorerst für ein Jahr – aber sie verhandeln schon mit Abbott)
    und es ist nicht die TK 😉

    1. Hallo Anni,

      ich denke das Fressstyle Libre System wird von den privaten Krankenkassen und einigen Beihilfen erstatten. Von den gesetzlichen Krankenkassen ist mir nur die TK bekannt. Wäre es möglich die Krankenkasse zu nennen, würde mich interessieren.

      Viele Grüße Thomas

  2. Der Artikel erklärt das Ganze sehr gut, hat aber bei mir eine Frage auf geworfen.
    “Es ist kein CGM-System” Das stimmt je, aber Freestyle hat ja ein CGM System auf dem Markt, den Freestyl Navigator II. Wird der denn irgendwie von den Krankenkassen bezuschusst?

    1. Hallo Dennis,

      Ich denke das CGMS von Freestyle wird, wie auch die Insulinpumpen, beantragt. Dann findet eine Prüfung der Voraussetzungen für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse und des MDK statt. Eine umfangreichere Prozedur eben.

      Viele Grüße Thomas

  3. Mir wurde der Freestyle Libre nicht erstattet (Private Krankenversicherung Central), wenngleich ich als Sportlerin (täglich) extreme Vorteile für mich sehe: Da das Ding frühzeitig Tendenzen anzeigt (schnell bzw. langsam fallender bzw. ansteigender BZ), wäre es mir bei meinem Ausdauersport (Triathlon) gerade auch im Wettkampf eine große Hilfe. So bezahle ich das Ding aus eigener Tasche (hinzu kommen unglaublich teure wasserdichte Pflaster, da ich oft bis zu 2 Stunden im Wasser trainiere). Bei meinem Sportpensum habe ich ihn allerdings auch schon öfter vorzeitig verloren (er hat es bei mir bisher max. 7 Tage ausgehalten), weshalb ich bisher einfach Angst hatte, ihn in Wettkampfsituationen zu nutzen; gerade da würde er, bliebe er bei mir, mir eine große Sicherheit geben! Letztlich würde ich mir für eine professionelle und transparente Auswertung auch eine viel differenziertere Eingabe an Infos wünschen: So können nur volle Insulineinheiten (keine Kommastellen) eingegeben werden und nur “sportliche Betätigung” (ohne Differenzierung hinsichtl. Belastungsdauer, Belastungsart (Schwimmen, Radfahren, Laufen,…) sowie Bel.intensität(Puls, Intervalltraining, Ausdauertraining, Training im anaeroben Bereich u.Ä.) angeklickt werden. Insgesamt wäre eine zusätzliche Bemerkungsrubrik (für Vermerke hinsichtl. der Art der eingenommenen Kohlenhydrate u.Ä. absolut sinnvoll). Zumindest müsste es diese Möglichkeit nach Übertragung der Werte auf den PC gegeben sein.
    Kurz: Wie immer eine super Entwicklung mit hohem Frust-Anteil…
    Lieber Gruß und einen guten Start 2016,
    Petsy

    1. Liebe Petra!
      Du kannst Deine Eigenen Kommentare vom PC aufs Libre überspielen und dann stehen sie Dir auch am Libre zur Verfügung – allerdings mit der Einschränkung, dass Du die Kommentare nur auswählen (=anklicken) kannst jedoch keine Mengenangaben machen kannst.
      LG Herbert

  4. Hallo Thomas,

    danke für deinen Artikel.
    Ich würde hier gerne mal die Frage stellen ob jemand eine Zusage von seiner Krankenkasse für die Übernahme der Kosten erhalten hat und die Krankenkasse sich anschließend quer stellt?
    Ich habe folgendes Problem, ich habe am 12.6.2015 die Techniker Krankenkasse angerufen, dort wurde mir versichert dass sowohl das Lesegerät als auch die Sensoren übernommen werden. Leider musste ich bis Dezember wegen Lieferschwierigkeiten warten bis ich das Gerät bestellen konnte. Jetzt hat die Techniker Krankenkasse mir mitgeteilt das KEINE Krankenkasse das Gerät bzw. die Sensoren übernehmen darf. Grund dafür sei ein gesetzlicher Beschluss.
    Hat jemand ebenfalls diese Erfahrung gemacht?

  5. Hallo Denise,

    ich denke, das liegt an einem Urteil des Bundessozialgerichts, das zwischenzeitlich ergangen ist. Danach handelt es sich bei dem Libre um eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode, die nicht erstattungsfähig ist. Die Techniker Krankenkasse muss dementsprechend ihre Erstattung einstellen. Das betrifft, so viel ich weiß, alle Kunden der Techniker Krankenkasse.

    Viele Grüße Thomas

  6. Hallo zusammen, liebe Denise,

    ja, habe jetzt gerade eine ziemlich ähnliche Erfahrung mit der TK gemacht. Ich hatte im vergangenen Jahr zwar gehöhrt, dass die TK die Kosten für das System übernimmt oder zumindest bezuschusst, konnt dieses aber auch erst Anfang Dezember 2015 aufgrund von Lieferschwierigkeiten kaufen. Auf Nachfrage bei der TK teilte man mir jetzt mit, dass die TK die Kosten aufgrund eines Gerichtsurteils nicht mehr übernimmt. Welches Urteil das ist bzw. sein soll, konnte ich nicht erfahren.
    Also schiebt man es jetzt auf die gesetzliche Seite. Wie gesagt, das angebliche Gerichtsurteil kenne ich nicht, müsste man mal weiter recherchieren. Jedenfalls erscheint es mir, als ob da vielleicht ein paar Krankenkassenlobbyisten oder -verbände mal vorsichtshalber geklagt haben. Denn das System hat für mich etwas revolutionäres – es könnte gemeinsam mit der elktronischen Insulinpumpe den Insulinregelkeis schließen und “automatisieren”. Das würde langfristig natürlich die Hersteller der konventionellen Teststreifen treffen, deren Verkaufszahlen sinken würden.
    Ich möchte aber auch ein bisschen die Markteinführungsstrategie des FreeStyle Libre Herstellers Abbott kommentieren. Insbesondere den Einführungspreis des Sensors. Natürlich müssen die Entwicklungskosten wieder reingeholt werden. Die Frage nur, in welchem Zeitraum. Es ist auch klar, dass sich ein neues System auch erst mal bewähren muss und dann läuft alle über die Verkaufszahlen. Ist der Einführungspreis zu hoch winken die Krankenkassen ab (siehe die o.g. Berechnungsmodelle von Thomas – Danke für die akribische Arbeit) und so erreicht das Gerät nur wenige “Selbstzahler”. In einer Markteinführungsphase eines Neuproduktes ist es normal, dass man die Preise sehr eng am Wettbewerb orientieren muss. Sonst wird da selten was draus und gutes Produkt verschwindet wieder vom Markt bevor seine außerordentliche Tauglichkeit unter Beweiß stellen konnte. Also Leute von Abbott, vielleicht geht es erst mal lukrativer, um “auf Stückzahl” zu kommen. Und: Stellt die Vorteile auch gegenüber den Krankenkassen besser raus. Besser eingestellte Patienten haben weniger Potential für Spätfolgen und sind in Beruf und Alltag (also volks- und betriebwirtschaftlich gesehen) “belastbare”.
    Würde mich freuen, wenn wir hier weiter kommen würden.
    Danke an alle und Grüße,
    Jutta

  7. Hallo, und Danke für die Interessante Darstellung. Aber leider ist diese nicht ganz korrekt. Denn das Blut für die Messung mit Teststreifen fließt nicht von alleine aus dem Finger. Hierfür ist immer auch noch eine Lanzette erforderlich!
    Abgesehen davon das die Häufigkeit und damit die bessere Darstellung des tatsächlichen Blutzuckerverlauf über die Zeitachse mit dem Sensor um ein vielfaches aussagekräftiger ist als dies mit Blut-Teststreifen möglich ist. Und ich weiß wovon ich rede. Mit 40 Jahren Erfahrung und fast 2 Jahren Erfahrung mit FreestyleLibre kann mir niemand etwas anderes erzählen!
    Damit bin ich mir sicher das die Rechnung letztendlich zugunsten des FreestyleLibre -System ausgehen würde. Wenn, ja wenn da nicht wieder die typisch Deutsche Lobby-Maffia wäre. Denn wie schon anhand der Berechnung zu erkennen hätten die Apotheker und die Hersteller der bisherigen Blut-Teststreifen deutliche Einnahmeverluste. Deshalb wird in Deutschland alles getan um solch neue Inovationen mit aller Macht zu verhindern. Allen voran die AOK, sogenannte Gesundheitskasse argumentiert mit fadenscheinigen Argumenten wie Messgenauigkeit. Aber ich nehme gerne eine zeitliche Verzögerung bei den Messwerten in Kauf wenn ich dafür jederzeit ohne Blut und über die die Zeitachse verteilt meine Blutzuckerwerte und -veränderungen deutlich besser beurteilen kann.
    Sorry aber unter diesem Aspekt ist Deutschland und die Lobby-Bande für mich Schei..land !!!
    Aber ihr werdet schon noch sehen was ich davon habt wenn die Kassen auch Spätschäden immer stärker belastet werden und Deutschesland nach und nach in den Abgrund fällt. Es rutscht bereits unaufhaltsam..har, har, har…

  8. Nachdem ich eine telefonische Zusage der TK zur Kostenübernahme für ein halbes Jahr erhielt, hatte ich in gutem Glauben das Starterpaket geordert. Nahdem ich mich jetzt vier Wochen später wunderte, dass die Erstattung noch immer nicht überwiesen war, rief ich bei der TK an und erhielt die Auskunft, dass die Kostenübernahme doch nicht erfolgt (Ätsche- Bätsche). Ich bin einfach fassungslos, dass man sich auf mündliche Zusagen einer Quasi-Behörde nicht verlassen kann. Nur das zur Kostenübernahme der TK Mfg

  9. Es geht hier nicht mehr um den Menschen, sondern nur noch um Profit. Gewinnmaximierung.
    Kennt keiner mehr den HIPPOKRATISCHEN Eid ?? Hier in dieser Gesellschaft scheint mir einiges verloren gegangen zu sein. Der Mensch!
    700 Teststreifen pro Quartal erscheint mir durchschnittlich zu viel. 7-8 Messungen pro Tag! Die Hälfte halte ich für realistisch auf Dauer.
    Den extrem hohen Preis für einen Sensor scheint hier niemand anzuzweifeln. Das sind 26 Sensoren pro Jahr! Das können nur reiche Selbstzahler bezahlen.

  10. Der zugrundegelegte Preis für die Teststreifen orientiert sich aber schon am Preis bei Abnahme großer Mengen und Kauf im Internet… wenn man den Apothekenpreis zugrundelegen würde, käme man sicher auf andere Summen.
    Zu den privaten Versicherungen und zur Beihilfe: Denen ist es grundsätzlich egal, wo ich einkaufe und wie viel ich zahle, Teststreifen werden in jeder Menge gezahlt, auch jegliches Zubehör zur Pumpe, hatte da noch nie Probleme.
    Ich habe mir das Free Style Libre jetzt einfach mal zugelegt und reiche die Rechnung ganz frech ohne Kommentar ein, mal sehen was passiert, aber erfahrungsgemäß ist es manchmal besser, nicht lange zu reden …

  11. Hallo,
    bin bei der DEBEKA privat versichert. Bislang werden Sensoren ohne Beanstandung bezahlt. ******-Sterne. Anders ist es bei der Beihilfe Hessen. Die prüfen seit Dezember 2015, ob das System beihilfefähig ist. Das System an sich ist bislang zu 100% zuverlässig, keine Ausreißer, eine echte Erleichterung. Schlimm, dass es von den Krankenkassen nicht anerkannt wird. Mittlerweile liegt auch die Zulassung für Patienten unter 18 Jahren vor. Man wünscht sich für die Entscheidungsträger eine Lanzettenstuhl…..☺

  12. Hallo zusammen !
    Ich habe seit 2000 Diabetes und habe am Anfang mal gemessen mit herkömmlichem Messgerät. Da ich diese Messart, mit in den Finger piecksen schon Beruflich nicht gebrauchen kann und mir der Finger schon zwei Tage weh tut von einem mal piecksen, kommt für mich das Free Style Libre wie gerufen. Ich muss Tag Täglich auf der Arbeit im Öl und anderen Stoffen rummengen, da kann ich so etwas wie herkömmliche Messung nicht gebrauchen. Daher messe ich meinen Blutzucker auch schon 15 Jahre nicht mehr. OK alles in allem habe ich über die ganzen Jahre meinen Zucker mit einem Durchschnitt von 6.3 ( Hba1c ) noch gut im Griff. Aber trotz alle dem finde ich dieses Messgerät von Abbot schon klasse. Habe es mir Privat zugelegt und messe jetzt seit 1 1/2 Tagen. Ist noch etwas Unterschiedlich von den Messergebnissen sollte sich aber langsamm einschleichen. Von dieser Sicht her sollten die Kassen denke ich, dieses Messsystem schon übernehmen. Ich denke auch das sich vom ganzen Handling beim Free Style noch einiges Verbessern könnte, wie zB. das man die Sensoren nicht jedesmal mit diesem Sensorapplikator kaufen muss und mann diesen immer zum aufsetzen nehmen kann. Also die Sensoren nur noch in der Sensorpackung geliefert werden. Dies würde ja die Kosten auch schon wieder etwas senken. Denke ich ! Für mich und viele andere heißt es jetzt einfach warten und hoffen. Ich bin bei der AOK und habe die vor ein paar Wochen Angerufen wegen diesem System, aber die kannten dies scheinbar noch gar nicht oder hatten nur beiläufig etwas davon gehört ( ????? ).

  13. Also ich habe auch mit einer schriftlichen Empfehlung meines Arztes bei der AOK Nordost vor. ca. einem halben Jahr angefragt, ob sie das Gerät und die Sensoren übernehmen wurden, da bekam ich gleich danach einen Anruf von der AOK, dass dieses Gerät nicht übernommen wird, da es sich noch in einer Testphase befinde und noch gar nicht klar sei, ob es überhaupt genau genug misst -.- … mein Arzt sagt mir aber jedes mal, dass es genau gegenteilig ist, und alle Patienten von ihm, die es nutzen, berichten nur wie unglaublich es das Leben vereinfacht…

    Also ich hoffe, dass Abbott sich nicht einschüchtern lässt und weiter auf den Markt drängt… Es ist wirklich eine Revolution! Leider kann ich mir die 120-240€ pro Monat (denn scheinbar halten die Sensoren ja nicht immer 14 Tage) aus eigener Tasche nicht leisten, sonst hätte ich mir schon längst dieses Gerät besorgt.

  14. Ich war diese Woche bei einer Schulung, wo man einen Sensor für 14 Tage zum testen bekommt. Die Referentin hat erzählt, dass die Verhandlungen laufen, und im Juni/Juli 2016 (nach 8 Jahren!) wird das finale Gerichtsurteil kommen, welches entscheidet, ob die Kassen die Kosten übernehmen müssen. Nach ihrer Angabe sieht dies sehr gut aus. Also hoffen wir mal, dass das stimmt!

  15. Ich finde Freestyle libre einfach genial und klasse für alle Diabetiker .hoffentlich kommt die Wende von den Kassen,ansonsten spiele ich schon mit dem Gedanken zu wechseln.
    Mein bisher letzter Versuch mit der TKK zu reden,schlug fehl in einer überheblichen Art wurde mir die Nichtbezahlung erklärt.
    Ich war richtig sauer,denn ich habe das Meßgerät schon.

  16. Ich bin bei der KKH versichertr als ich fragte ob sie diese Kosten für
    den FreeStyle Libre Sensor und das Lesegerät übernähmen, bekam ich
    fast diese gleiche Antwort wie die meisten von Euch. “Das Gerät wäre nicht
    sicher, man müsse immer nachmessen, kurzum man bezahle keinen roten
    Heller. KK wechseln nützt auch nichts, wie von allen anderen beschrieben, reagieren die anderen Kassen genauso. Sogar die TK, die immer eine der
    Grosszügigsten war.
    MfG

  17. Auch ich muss leider mitteilen, dass aktuelle Anfragen an AOK und TK mit den bekannten Kommentaren abgewiesen werden. Gibt es evtl. schon Neuigkeiten bzgl. der für Juni/Juli angekündigten Gerichtsurteile? BG

  18. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Freestyle Libre und herkömmlichen Blutzuckermessstreifen besteht darin, dass das Libre nicht den Blutzucker sondern den Zuckergehalt der Flüssigkeit im Unterhautfettgewebe misst. Und hier ist der Zuckergehalt nun einmal nicht 1:1 gleich, sondern folgt dem Blutzucker mit Verzögerung. Jede Messung des Libre ist also mehr oder weniger historisch und kein wirklicher Echtzeitwert.
    Rein regulatorisch wird aber nun die Messung des Blutzuckers rückerstattet- weil ja daraus die Insulinmenge berechnet (werden sollte) wird.
    Daher muss man das Libre selbst zahlen- auch wenn natürlich das Wegfallen des Pieksens sowie die Trendansicht enorme Vorteile bieten ist es eben kein geprüftes Messverfahren was die Blutzuckermessung ersetzt

  19. Hallo FreeStyle-Libre Forum,
    offenbar gibt es eine neue, positive Entwicklung in Sachen Kostenerstattung für das FreeStyle-Libre Messsystem (FGM-System = Flash Glucose Monitoring). In der April-Ausgabe (04/2016) des Diabetes-Journals wurde berichtet, dass das System jetzt auch für Kinder ab 4 Jahren zugelassen ist. Das bedeutet zunächst, dass das FGM-System nun auch Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mit einem Hilfsmittel-Rezept ärztlich verordnet werden kann. Ob die Krankenkassen die Kosten erstatten, ist dadurch aber noch nicht gesichert. Jedoch wird der Hersteller Mitte des Jahres die Aufnahme des FreeStyle-Libre in das Hilfsmittelverzeichnis beantragen. In der Regel besteht für Produkte aus diesem Verzeichnis eine Leistungspflicht der Krankenkassen. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat aufgrund dieser Entwicklung bereits angekündigt, die Kosten für das FreeStyle-Libre für Kinder und Jugendliche rückwirkend ab dem 01-01-2016 zu übernehmen.
    Fazit: Es geht voran (wenn auch langsam und hoffentlich bald auch erwachsene Typ-1 Diabetiker) und es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Also nicht locker lassen.
    Grüße,
    Jutta

  20. Mal eine moralische Frage:

    Was mich an der ganzen Geschichte sehr nervt ist, dass ich durch die Benutzung meines Freestyle Libre (natürlich aus eigener Tasche) meiner Krankenkasse (AOK) einen Haufen Geld spar.
    Was haltet ihr davon wenn man nun die Menge an Teststreifen die man vor Benutzung des Libre gebraucht hat, einfach auf Ebay verkauft um die finanzielle Belastung durch den Libre ein bisschen zu senken? Hat das schonmal jemand gemacht?

  21. Ich bin bei der BKK und die Kostenübernahme wurde abgelehnt. Die Kosten werden nur übernommen, wenn der gemeinsame Bundesausschuss eine Empfehlung gibt. Und das ist nicht der Fall. ….warum zahlen dann andere Kassen? und wie der T….will hatte ich die Nacht eine irre Unterzuckerung, lebensgefährlich, weil ich nicht wachgeworden bin. Das Messgerät zeigt den Glukoseverlauf der ganzen nacht an. ich hatte das ja testweise und war begeistert. Nun muss ich wieder stechen wie all die anderen 39 jahre wo ich das hab. Danke für die tolle Info…super

  22. DAK zahlt ohne Murren. Am 20.08. bei Abott beantragt, Rezept hingeschickt, vorgestern angekommen. Top!

    Kinderleichte Installation und kein Pieksen mehr nötig. Werte mit meinem alten Accucheck mobile verglichen (Werte nahezu identisch). Ich möchte es schon jetzt nicht mehr missen

  23. Die Rechnung hinkt. Libre ist zur kontinurierlichen Messung wie zB die Dexcom (Kassenleistung) Kosten: Messgerät plus 1.Quartalversorgung Sensoren= 2125,– € Plus 3 x Quartalsversorgung 3 x 1411,– € gleich 6358 € Deshalb übernehmen immer mehr Kassen das Libre

  24. Ich wundere mich auch über die hier aufgeführten Kostenvergleiche!

    Eine Packung mit 50 Messstreifen kostet rund 25 Euro und hält 2-3 Tage bei normalen Messaufwand (ca. 15 – 20 Messungen am Tag)

    Ein Libre Sensor kostet knapp 50 Euro und hält 14 Tage!
    Außerdem kann man mit dem, in diesen 14 Tagen, unendlich viele Messungen vornehmen.

    Wer rechnen kann ist klar im Vorteil.

  25. Es ist wie allgemein üblich: Was den Betroffenen wirklich hilft, wird von den Kassen n i c h t übernommen. Ich denke, so groß ist der Unterschied beim Kostenvergleich nicht, warum also weigern sich die Kassen? Dass der Vertrieb nicht über die Apotheken erfolgt mindert natürlich deren Gewinn, aber tun das nicht schon lange auch die Internet-Versand-Apotheken, und meines Wissens hat dies nicht das große Apotheken-Sterben zur Folge. Es muss also wirklich von Gesetzgeberseite mehr Druck auf die Kassen ausgeübt werden, sonst wird sich kaum etwas zum positiven ändern.

  26. Abbott schreibt mir heute, 2 Tage nach Bestätigung des Rezepteingangs, dass die TK der beantragten Kostenübernahme für den “Jahresbedarf an Sensoren” zugestimmt hat.

    Genehmigt wurden 26 Stück für den Zeitraum ab dem 01.07.2020.

    Wie man leicht ausrechnen kann, reichen 26 Sensoren, die 14 Tage halten, kein ganzes Jahr. Ich will nicht groß meckern, aber doof ist es doch, dass mir einige Tage vor dem 01.07. der letze Sensor aus dem ersten Belieferungsjahr ablaufen wird. Dabei hatte ich schon ein paar Tage dadurch gewonnen, dass ich einen defekten Sensor nach Reklamation erstattet bekommen habe.

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