Mein neuer blutzuckerwirksamer Sport heißt… Gartenarbeit!

Mein Mann und ich gestalten derzeit unseren Garten um. Und mit Umgestaltung meine ich: Da bleibt wirklich kein Stein auf dem anderen. Viele Arbeiten lassen wir von Profis machen, doch beim Pflanzen ist unsere Muskelkraft gefragt – und für mich damit ein besonderes Auge auf meine Zuckerwerte.

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Es ist schon länger her, da waren Waschbetonplatten einmal modern. Irgendwann in den 1980er Jahren, als unser Haus gebaut wurde. Vor drei Jahren, als wir die Hütte gekauft haben, war meinem Mann und mir zwar aufgefallen, dass es im Garten so einiges gibt, was uns nicht gefällt. Doch wir steckten unsere Energie erst einmal in die Renovierung der Innenseite unseres neuen Domizils. Diesen Sommer sind nun der Garten und die Terrasse an der Reihe. Die Terrasse wird neu befestigt und bekommt einen ganz anderen Zuschnitt. Die unsäglichen Waschbetonplatten und Betonstufen weichen schönem roten Pflasterklinker und Granittreppen. Anstelle dürrer alter Kiefern wird eine immergrüne Sichtschutzhecke unsere Grundstücksgrenze markieren. GA 1

 Adieu Waschbeton, hallo neue Sichtschutzhecke!

Die meisten Arbeiten lassen wir von einem professionellen Gartenbaubetrieb erledigen. Doch um immerhin einen Teil der Kosten einzusparen, wollen wir ein paar idiotensichere Dinge in Eigenleistung erbringen. Waschbetonplatten aufnehmen und in der Einfahrt stapeln zum Beispiel, aber auch alte Pflanzen vorübergehend woanders einbuddeln und dann zusammen mit neuen Pflanzen (vielen neuen Pflanzen!) an anderen Stellen wieder eingraben. Und das sind Arbeiten, die sich bei mir ganz gewaltig in den Zuckerwerten bemerkbar machen. GA 2

Rein in die Arbeitshose, raus in den Garten!

Zum Beispiel neulich am Sonnabend. Da hatten wir zehn Bambuspflanzen von je gut anderthalb Meter Höhe und acht ähnlich dimensionierte Kirschlorbeerpflanzen geliefert bekommen. Die Gartenexperten hatten sie in ihren Kunststofftöpfen genau dort aufgestellt, wo sie einmal Wurzeln schlagen sollen. Doch das Graben und Einpflanzen war dann unser Part. Und wir hatten genau vier Stunden Zeit, denn ab frühem Nachmittag war ein heftiges Gewitter angesagt. Also rein in die Arbeitshose und raus in den Garten. Christoph hob mit dem Spaten die Pflanzlöcher aus, ich befreite die großen Heckenpflanzen aus ihren Töpfen, ritzte die Wurzelballen an, setzte sie in die Pflanzlöcher und schaufelte Erde um sie herum. Alles kräftig festtrampeln, damit eine Bewässerungsrinne rund um den Stamm entsteht, und auf zum nächsten Topf. Beim ersten Donnerschlag hatte ich den letzten Bambus beinahe fertig eingepflanzt, die letzten Schaufeln Erde schippte ich völlig erschöpft bei strömendem Regen. GA 3

 Zehn mal Bambus, acht mal Kirschlorbeer, eine Tafel Schokolade

Vier Stunden dieser Hardcore-Gartenarbeit führten dazu, dass ich im Laufe des Vormittags eine ganze Tafel Schokolade essen konnte (nein, essen musste!), ohne auch nur einen Tropfen Insulin dafür zu spritzen. Die Kohlenhydrate vaporisierten einfach ins Nichts, das FreeStyle Libre zeigte nie Werte über 123 mg/dl (6,8 mmol/l) an. Zwei Tage später waren die Stauden für die Beete dran. Die Gärtnerei hatte 600 Pflänzchen geliefert, die ebenfalls wieder genau dort aufgestellt wurden, wo ich ein Loch buddeln und sie einpflanzen sollte. Nun ist das Pflanzen kleiner Stauden nicht so kräftezehrend wie einen Riesenbambus in ein Pflanzloch zu wuchten. Doch die Masse macht’s! Ich schaffte 200 Stück in drei Stunden und einer halben Tafel Schokolade. Interessanterweise meldete sich im Laufe des Tages meine Sport-App „Runtastic“ auf dem Smartphone: Ob ich diese Woche nicht doch noch eine sportliche Aktivität starten möchte? Für mein übliches Trainingsprogramm, das ich mit Runtastic dokumentiere, hatte ich nämlich in den letzten Tagen keine Zeit gefunden. Sehr witzig… Liebes Runtastic, wenn du nur wüsstest, wie sportlich Gartenarbeit sein kann! GA 4  

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