Erfahrungen beim Saunabesuch mit CGM, Pumpe & Co

Brrr, ist das auf einmal kalt geworden. Die Tage werden kürzer. Weihnachtssüßigkeiten gibt es schon seit mehreren Wochen in den Regalen der Supermärkte. Es wird Herbst und sicher auch bald Winter. Es ist wieder Saunazeit. Katharina berichtet, wie sie Diabetes und Sauna zusammenbringt.

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Seien wir ehrlich: Auch wenn wir über den Winter meckern, gibt es doch ein paar Dinge, die wir an ihm mögen. So liebe ich es z.B., bei kalten Temperaturen in der Sauna zu schwitzen. Das stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern gibt einem trotz ungemütlichen Wetters das Gefühl von Gemütlichkeit, Wohlbefinden und Behaglichkeit. Außerdem ist die Sauna für mich als Sportlerin eine perfekte Möglichkeit zu Regeneration von intensiven Trainingseinheiten und Wettkämpfen.
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7 Tipps

Doch was sagt der Diabetes dazu?! Hier berichte ich Euch, wie mich Diabetes, CGM & Co nicht am Saunieren hindern.
  • Sensor nicht ziehen

    Ein CGM in der Sauna zu nutzen, davon wurde mir immer abgeraten. Also habe ich dann tatsächlich meinen Sensor vor dem Saunabesuch gezogen. Was für eine Verschwendung… Bis ich es dann doch ausprobierte. Und es passierte … nichts! Sensor und Transmitter waren nach mehreren Saunaufgüssen wohlauf und funktionierten einwandfrei, nachdem Empfänger (in meinem Fall die Pumpe) und Transmitter ihre Verbindung nach dem Saunagang wiedergefunden hatten.
  • Sensor gut tapen!

    Das versteht sich von selbst. Bei so viel Feuchtigkeit verlasse ich mich nicht nur auf die Kleber der Hersteller – egal ob CGM oder FGM. Ich verwende wie viele von Euch wasserfestes Kinesiotape.
  • Transmitter nicht vom Sensor entfernen (CGM)!

    Der Sensor alleine verträgt keine Feuchtigkeit, sondern würde kaputtgehen. Deswegen das Pärchen Sensor und Transmitter nicht trennen.
  • Insulinpumpe nicht mit in die Sauna nehmen

    Die Insulinpumpe solltet Ihr natürlich nicht mit in die Sauna nehmen. Denn die Hitze könnte – logisch! – das Insulin unwirksam machen.
  • Bei Pumpentherapie: fehlendes Insulin kalkulieren

    Wenn Ihr die Pumpe während der Saunagänge oder für die Zeit im Whirlpool ablegt, fehlt Euch Insulin. Dadurch kann die Gefahr einer Ketoazidose bestehen. Ich gehe dieser Gefahr durch regelmäßige Blutzuckerkontrollen und vorsichtiges Bolen zwischen den Saunagängen aus dem Weg (max. 1x pro Stunde). Wer die Pumpe für die gesamte Wellness(aus)zeit ablegen möchte, kann natürlich auch einfach Pen oder Spritze mitnehmen.
  • Achtung: Durch die Wärme in der Sauna wirkt das Insulin schneller!

    Bei Wärme weiten sich die Gefäße im Körper, die Durchblutung steigt. So kann Insulin besser wirken. Deswegen unbedingt ausreichend Hypo-BEs mitnehmen und regelmäßig messen. Das gilt gleichermaßen für ICTler wie für Pumpis.
  • Viel Trinken

Das gilt sowohl für Diabetiker als auch für Nichtdiabetiker. 😉   Jetzt viel Spaß beim Saunieren und angenehmes Schwitzen! 🙂

9 Kommentare zu “Erfahrungen beim Saunabesuch mit CGM, Pumpe & Co

  1. Vielen Dank für diese Info. Fand ich sehr interessant.
    Ich habe eine Omnipod und gehe damit in die 60 Grad Sauna, max. 15 Min. Ich hatte bisher noch keine Ausfälle, auf Grund nicht mehr wirkendes Insulin. Ich verwende Humalag. Bis wieviel Grad ist das denn haltbar?

    1. 40 grad ist maximal an Temperatur, soviel ich weis! Möchte ich auch in die sauna, habe mich aber noch nicht getraut.. meinst bei 60 grad ist die insulin noch wirksam?? Danke

  2. Ich trage auch Omnipod und den abbott libre und komme gerade von einem wellness Kurzurlaub zurück – jeden Tag Dampfbad, Bio-Sauna (60 Grad), finnische Sauna (90 Grad), kaltwasserduschen, (wechselbäder) etc. bis jetzt kein Problem mit den Pfastern, weder beim Sensor noch bei der Pumpe, auch konnte ich keine Verminderung der Insulinwirkung feststellen – beide Geräte verwende ich ohne weitere Hilfsmittel, wie zusätzliche Pflaster oder oder tapes, beide Geräte halten auch bei starkem Schwitzen fest. Was beide Pflaster bei mir nicht aushalten, ist Schweiß kombiniert mit einer mechanischen Belastung, zB Hängenbleiben bei der Türe beim Verlassen der Sauna. Trotzdem scanne ich den BZ in sehr kurzen Abständen über Stunden nach der Sauna, um die Wirkung des Insulins zu beobachten
    Andreas

  3. Interessanter Artikel. Ich bin Typ-3 Diabetiker und spritze Apidra und abendsToujeo. Gehe gerne in die Sauna und habe die Feststellung gemacht, dass der Zucker manchmal steigt, manchmal sinkt 😉 Nichts Verlässliches! Hat jemand Erfahrungen als “Penner”? 😀
    Werner

  4. Ich danke Dir für Deinen Bericht, denn ich habe mich schon lange nicht mehr in die Sauna gewagt.
    Du hast mir Mut gemacht und ich werde es ausprobieren.
    Ich bin seit 04.2016 Pumper und mit 31 Jahren Diabetes kann man sagen es geht nochmal bergauf.

  5. Auch ich habe seit 3 Jahren die Omnipod und neben dem Dexcom 4 auch den freestyle libre ausprobiert. Alle Systeme sind in der Sauna bisher ohne Probleme gelaufen. Die Pumpe funktioniert trotz Hitze (es müsste schon eine sehr hohe Temperatur am Körper herrschen um in der Pumpe das Insulin zu beeinflussen;-). Die Hersteller müssen sich natürlich absichern und ich würde immer engmaschig den BZ kontrollieren. Wer doch unsicher ist kann einen kalten Lappen auf die Pumpe auflegen bzw. umbinden…

  6. Ich habe für den Saunabesuch mit dem Freestyle Libre 2 einen Oberarmgurt aus Neopren für relativ kleines Geld bei Amazon gekauft. So erhitzt sich der Sensor unter der nassen! Bandage nicht so stark und es kommt nicht zu zeitweisen Ausfällen wegen zu hoher Temperaturen, beispielsweise in der Aufguss-Sauna. Außerdem bleibt die Temperatur auf annähernd Körpertemperatur, was den Klebstoff schont. Hat sich in über einem Jahr Gebrauch sehr bewährt.
    Ich nutze hier einen ObboMed MB-1850L Oberarmstütz Bandage aus Neopren, die es in 3 verschiedenen Größen gibt und in Amazonien um die 16€ Kostet. (Link: https://www.amazon.de/gp/product/B076SGRVJY/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o04_s00?ie=UTF8&th=1)

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