Im Diabetes-Monat November: Back to the Roots

Mandy und ihr Sohn haben im November ganz besondere Ferien: Sie nehmen sich eine Auszeit vom FreeStyle Libre.

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  Nachdem uns in diesem Jahr diverse Diabetes-Gadgets das Leben ordentlich erleichtert haben, nutzen wir den Diabetes-Monat November, um damit eine Pause zu machen. So sehr wir die Vorzüge des FreeStyle Libre genießen und dies uns ein Stück Freiheit gibt: Wir brauchen eine Pause. Das haben wir beide beschlossen. Natürlich ist uns der Vorteil gegenüber der punktuellen blutigen Messung bekannt, doch bescherte uns das FreeStyle Libre doch manchmal zu viele Informationen. Über diese Informationen herrschte bei uns eine unterschiedliche Auffassung. IMG_0633

Das FreeStyle Libre liefert viele Informationen – wie damit umgehen?

Viel Wissen kann manchmal auch überfordernd sein

Da mein Sohn schon sehr selbstständig ist und viel allein entscheidet, merkten wir, dass die vielen Werte ihn zum ständigen Handeln animierten. Was im Grundgedanken gewollt ist, nahm nun leider überhand. Das bedeutet sehr oft: korrigieren von hohen Blutzuckerwerten, aber nicht darauf warten können, dass der Wert sinkt und dies in lesbaren Zahlen angezeigt wird. Und im Umkehrschluss zu früh und zu oft einer Hypoglykämie entgegenzusteuern. In dieser Situation ist er dann sehr ungeduldig. Es scheint so, als ob er sein Gefühl für sich verloren hat. Das konnte er bis jetzt recht gut. Doch durch das einfache Scannen wurde sich darauf nicht mehr verlassen. Dies führt zu Diskussionen, die anstrengend sind für uns beide. Noch ein Argument zur Pause ist, dass Timo mit dem Sensor am Arm sehr vorsichtig ist. Er ist immer sehr darauf bedacht, nirgendwo anzustoßen. So ist der Sensor ständig in seinem Bewusstsein – und wird dadurch oft und viel genutzt. Ein ständiger Kreislauf, den wir jetzt mal unterbrechen.

Wir machen Ferien vom FreeStyle Libre

Wir nehmen uns jetzt bewusst diese 4 Wochen Zeit. Es gibt nur noch blutige Messungen, dabei spielen wir unser eigenes Blutzucker-Bingo. Timo „hört“ in sich rein, bevor er misst, um sein Gefühl wiederzubekommen. Er soll nicht den Wert voraussagen, aber sein Gespür wiederaufbauen. Das heißt: vor der Blutzuckermessung ein kurzes Innehalten und In-sich-Reinhören: Was sagt mein Gefühl? Die Freude ist dann sehr groß, wenn das Ergebnis in dem vorher erfühlten Rahmen liegt. So schärft sich sein Bewusstsein für sich selber. Das ist mir sehr wichtig. IMG_0630

Durch das Blutzuckermessen soll Timo wieder ein Gefühl für seine Werte entwickeln.

  Wenn unsere Ferien vorbei sind, freuen wir uns wieder auf die Hilfe, die das FreeStyle Libre uns bietet, und gehen mit klaren Absprachen etwas leichter damit um. Mit ein paar festgelegten Spielregeln können wir dann hoffentlich entspannt die Vorteile eines solch nützlichen Diabetes-Gadgets für uns nutzen.

2 Kommentare zu “Im Diabetes-Monat November: Back to the Roots

  1. Ich finde euren Ansatz mit “in-den-Körper-hineinhören” total super – ich denke, dass sollten wir hier auch öfter probieren (kann man ja auch mit dem FSL machen, vor dem Scan ;-))
    Wie war euer Monat bisher ohne Sensor?

    Schöne Grüße,
    Andrea

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