Top oder Flop? Der direkte Vergleich zwischen dem Dexcom G5 und Guardian Connect

Wer die Wahl hat, hat auch die Qual – in diesem Falle geht es um rtCGMs. Konkret: das Dexcom G5 vs. den Guardian Connect. Marcel hat den direkten Vergleich gezogen und teilt jetzt seine Erfahrungen.

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Am 03.03. erhielt ich die Möglichkeit, das Dexcom-G5-rtCGM-System für einen kleinen Test von 3 Monaten zu tragen, um einmal einen Vergleich zum Guardian Connect ziehen zu können. Einige werden sich jetzt bestimmt fragen, warum ich den trage, da ich doch die Minimed 640G inkl. des dazugehörigen Enlite-CGMs habe. Nun, ich habe hier auch schon mal den Guardian Connect getestet und wollte nun auch das Konkurrenzprodukt testen, um mir selbst einen Eindruck von diesem System zu machen. Bereits 2014 hatte ich auf meinem Blog einen Vergleich zwischen dem Dexcom G4 und dem, damals noch mit der Veo, Enlite gemacht und war dort schon recht überzeugt von beiden Systemen. In den 4 Jahren hat sich viel aus meiner Sicht getan. Insbesondere beim Zusammenspiel zwischen Sensor/Transmitter und Empfangsgerät.

Tops und Flops

Aber nun wollen wir mal ein wenig in den Vergleich der „neuen“ Systeme gehen. Ich setze nachfolgend dann mal von beiden Systemen die „Tops“ und „Flops“ direkt gegenüber:
  • Handy und separates Empfangsgerät nutzbar
  • Werte auch ohne Kalibration noch zu sehen
  • geringes Gewicht des Sensors inkl. Setzhilfe
  • Anbindung an die Smartwatch
  • Followerfunktion gut gelöst
  • Anbindung und Auswertung via Clarity, zusätzlich auch über DiaSend möglich
  • übersichtliches Appdesign
  • Anbindung und Auswertung über CareLink
  • Transmittergarantie 1 Jahr
  • Guardian-App selbsterklärender
  • Eingabe von Kurz- und Langzeitinsulin
  • flacheres Design
  Nun kommen wir direkt auch zu den Nachteilen:
  • Transmitter hält nur 90-108 Tage, daher muss rechtzeitig eine neue Verordnung erfolgen
  • Kurve nur der letzten 24 Stunden einsehbar, mehr über Clarity
  • Appdesign stark verbesserungswürdig
  • keine Eingabe von Langzeitinsulin möglich
  • keine Ereignisse in der Follow-App
  • keine Anzeige bzgl. nächster Kalibration und Sensorlaufzeit
  • Followerfunktion extrem kompliziert
  • hohes Gewicht der Einzelkomponenten (Serter+Transmitter+Sensor)
  • keine Werte auf der Smartwatch, nur Benachrichtigungen wie Kalibrieren, SG hoch/niedrig
  Wie ihr sehen könnt, haben beide Systeme aus meiner Sicht so ihre Vor- und Nachteile. Daher sollte man wirklich die Chance nutzen und die gewünschten Systeme selbst testen. Bei beiden Systemen gab es Komplikationen bzgl. der installierten iOS, was ich als Endverbraucher nicht nachvollziehen kann, da jeder Entwickler, der bei Apple als solcher auch registriert ist, jede iOS-Version lange im Vorfeld runterladen und seine Apps auf die neue Version ggf. anpassen kann. Hier haben beide die Zeit verschlafen. Ob dies jetzt unter iOS 12 immer noch so ist, kann ich euch hier an dieser Stelle nicht sagen.

Zu den Kalibrationen:

Beim Dexcom müsst ihr nach der Initialisierung von zwei Stunden zwei Blutzuckerwerte eingeben. Am besten macht ihr das von zwei unterschiedlichen Fingern. Selbst habe ich dazu einmal den kleinen und den Ringfinger verwendet. Ab diesem Zeitpunkt ist nur noch alle 12 Stunden ein Blutzuckerwert vonnöten. Solltet ihr mal eine Kalibration verschlafen, werden euch aber trotzdem weiterhin Werte angezeigt. Beim Guardian ist nach der Initialisierung zwar nur ein Wert notwendig, dafür ist die nächste Eingabe bereits nach 6 Stunden erforderlich. Dann wieder nach 6 Stunden und dann erst alle 12 Stunden. Wenn die Kalibration mal verschlafen wird, habt ihr KEINE Werte.

Zu guter Letzt noch ein paar Bilder und ein abschließendes Fazit:

Abschließend bedanke ich mich bei Dexcom und Medtronic, die mir die Geräte für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt hatten, und wenn ich heute die Wahl zwischen den beiden Geräten hätte, auch mit den verschiedenen Möglichkeiten, die Werte mit bestimmten Personen teilen zu können für den Fall der Fälle, so würde wohl die Wahl zum Dexcom fallen. Ich hoffe sehr, dass Medtronic hier auch nachzieht, insbesondere mit der Sharefunktion. Habt ihr Fragen oder Anregungen? Dann hinterlasst doch gerne einen Kommentar!

4 Kommentare zu “Top oder Flop? Der direkte Vergleich zwischen dem Dexcom G5 und Guardian Connect

  1. Hi Marcel,
    vielen Dank für die Intrressanten Informationen.
    Ich benutze z.Zt. das Guardian Connect System von Medtronic. Zufrieden bin ich damit allerdings nicht. Z.B. wurde eine Android Version bereits im Juli veröffentlicht. Nur leider funktioniert diese ausschließlich unter dem völlig veralteten Android 7.0 und da auch nur mit einigen wenigen Mittelklassetelefonen. Unter iOS läuft die Software zwar, zieht aber dermaßen viel Strom, dass das iPhone mindestens 2 mal am Tag aufgeladen werden muss. Beim iPod ist das genauso. Muss ebenfalls ständig geladen werden.
    Die Software selber ist auch eine Katastrophe. Die Alarme sind derart penetrant und nicht regulierbar, dass ich inzwischen wieder den iPod nutze und den Lautsprecher mit einem Stück Tesafilm zugeklebt habe. Nur so ist es einigermaßen zu ertragen.
    Beim Support wird man ständig hingehalten und vertröstet. Die haben meiner Meinung nach keine Ahnung und tappen überwiegend im Dunkeln.
    Leider gibt es auch keine wirklich brauchbaren Alternativen und die Entwicklung läuft mehr als nur schleppend…
    Das sind so meine Erfahrungen in Bezug auf CGM.
    Vielleicht kannst du mich ja mal über Neuerungen auf dem laufenden halten.

    Viele Grüße und herzlichen Dank
    Andreas

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