Diabetesblogger ohne Blog – Was bleibt da noch übrig?

Lisa ist mit Herz und Seele Diabetes-Bloggerin. Aber was genau bedeutet das? Und was bleibt von Lisa noch übrig, wenn sie nicht gerade bloggt? Löst sie sich vielleicht in Luft auf?

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Was macht eigentlich so ein Diabetes-Blogger, wenn er gerade nicht über Diabetes bloggt? Hat seine Existenz dann überhaupt noch eine Berechtigung? Keine permanente Selbstdarstellung, keine Geschenke, kein Geld, das er ja sonst hinterhergeworfen bekommt. 

Woher bekommt er seine Aufmerksamkeit, wenn er sein Leben nicht mehr unaufhaltsam im Internet präsentiert?

Ja, man hat es schon nicht so leicht als selbsternannter Diabetes-Blogger. Das Leben, wie man es kannte, ist vorbei. Die Seele am Empfangsschalter abgegeben sowie das Leben als private Person. 

Das Leben mit (auf) einem Blog

Nein, Spaß beiseite. Wusstet ihr, dass Diabetes-Blogger ganz normale Menschen sind? So welche mit Familie, Freunden (so ganz real und offline), Hobbys und einem ganz normalen Beruf? Nur ist eines dieser Hobbys eben das Bloggen über Diabetes. Dass man dafür eine gewisse Affinität haben muss, ist klar. Wer gerne schreibt, fotografiert und sich ein bisschen für Technik interessiert, ist beim Bloggen schon gar nicht falsch. Oft möchte man als Blogger aber auch etwas Erfolg haben und seine Leser erreichen.

Quelle: Lisa Schütte

Niemand, wirklich niemand veröffentlicht Texte, wenn es ihm egal ist, ob sie gut ankommen. Selbstverständlich möchten die meisten Blogger gut in dem sein, wofür sie so viel Zeit opfern. Ein Sportler, der viel trainiert, möchte schließlich auch Verbesserung wahrnehmen. Das erfordert eine Lernkurve, Arbeit, Zeit – aber eben auch Spaß. 

Dass man zusätzlich eine selbstdarstellerische Ader braucht, ist auch kein Geheimnis. Ich muss es wollen. Auf welche Art und Weise und wie häufig ich das tue, da ist jeder unterschiedlich. Aber ganz ohne Selbstdarstellung funktioniert so ein Blog eher selten. Was ist an Selbstdarstellung aber so schlimm, frage ich euch? 

Quelle: Lisa Schütte

Wie ihr seht, sind Blogger, Selbstdarsteller und Influencer ganz normale Menschen mit einem Hobby namens „Bloggen“.  Sorry, dass ich jetzt nicht mit Verschwörungstheorien und krassen Enthüllungsstories um die Ecke komme. Nein, unsere Seelen haben wir alle behalten und würden sie auch nach wie vor nicht für Geld verkaufen; denn so eine Seele ist schon verdammt cool!

Behind the Blog

Sportler haben Spaß am Sport, Blogger am Bloggen. Möchte ich in meinem Sport gut sein und vielleicht Preise und Gewinne abstauben, dann muss ich richtig hart ranklotzen und viel trainieren. Beim Bloggen ist das nicht anders. Möchte ich gut sein, Erfolg haben, mich abheben? Dann muss ich mir etwas überlegen, kreativ sein, es anpacken und umsetzen. Ist man gut, spürt man die Aufwendigkeit des Blogs, der Texte, die Liebe und das Herzblut in dem Projekt. Dann kann es schon passieren, dass man auch mit diesem Hobby Erfolg verspürt. Mal mit „Goodies“, Kooperationen oder Einladungen entlohnt wird. Wie eine Medaille bei einem Lauf, für den man lange trainiert hat.

Bloggen unterscheidet sich also im Prinzip nicht viel von einer Sportart, die man betreibt. Ob nun als Hobby, als Profi oder sogar als Beruf. Was ist daran verkehrt, frage ich euch? Nichts – oder? 

Blogpause = Diabetespause?

Verschwindet mein Diabetes, wenn ich gerade nicht über ihn blogge? Dass das natürlich Quatsch ist, wisst ihr selbst. Aber mal ehrlich: So über Diabetes zu bloggen, kann manchmal wirklich anstrengend sein. Der Diabetes begleitet uns unser Leben lang. Da gibt es nicht wirklich eine Pause oder Urlaub von der chronischen Krankheit. Gerade deswegen kann es manchmal etwas viel werden, wenn auch noch das Hobby den Diabetes ununterbrochen zum Thema macht. Den Laptop kann ich zuklappen, mein Handy auslassen. Der Diabetes hat solche coolen Funktionen nicht. Manchmal braucht man deswegen eine Blogpause. Außerdem ist es gar nicht so einfach, zum Beispiel jede Woche ein neues Thema zu finden, über das man genauso begeistert bloggt wie sonst auch. Diabetesthemen können auch mal ausgeschöpft sein. Dann bleiben als Blogger genau zwei Möglichkeiten: Man setzt sich auf seinen Hosenboden, geht tief in sich und denkt viel darüber nach, worüber man gerade bloggen könnte – oder man macht einfach mal Pause.

Quelle: Lisa Schütte

Klappe ich aber wirklich meinen Laptop zu und lasse das Smartphone in der Tasche, bin ich einfach nur Lisa. Tochter, Freundin, Partnerin, Kollegin, Studentin, Musikverrückte und, und, und. Ich bin ein Mensch wie du und ich, mit großer Freude am Bloggen. Durch die Aufwändigkeit dieses Hobbys und die Tatsache, dass es manchmal einfach viel zu viel Diabetes in meinem Leben ist, brauche ich regelmäßig Pausen vom Bloggen.

Und jetzt klappe ich den Laptop zu, gehe an die frische Luft und bin einfach nur Lisa – und davon werdet ihr mit Sicherheit nichts im Internet sehen.


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