Sommersalate = Langeweile? Nicht mit diesen Tipps!

Salate findest du eigentlich langweilig und eintönig, obwohl sie dem Blutzucker ja vielleicht auch guttun würden? Aufgepasst: Mit diesen Tipps und Tricks für bunte Sommersalate von Tine gibt’s keine Langeweile mehr!

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Irgendeine Person hat mal geschrieben, dass es sich im Sommer am besten kochen lässt. Während ich diesen Satz tippe, gerate ich tatsächlich ein wenig ins Schwärmen. Klar, ich koche in jeder Jahreszeit gerne und glaube auch, dass es mit saisonalem Gemüse das ganze Jahr über lecker sein kann. Aber der Sommer ist schon was Besonderes.

Essbare Kunstwerke

Dicke, pralle Tomaten glänzen in der Sonne. Ein riesengroßer Blumenkohl neben dem anderen. Die frischen, knallgrünen Erbsen direkt roh vom Strauch essen. Überreife Zucchini, so weit das Auge reicht. Wer genauso gerne über den Markt schlendert wie ich, für den ist der Sommer ein einziges Kunstwerk.

Auch wenn die Küche kalt bleibt, weil es viel zu warm ist zum Kochen: ein Salat geht irgendwie immer, oder? Früher dachte ich immer, Salat kann doch gar nicht satt machen. Irgendwie fand ich Salat zum Abendessen meistens langweilig, eintönig, oft gab es ihn auch nur als Beilage. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das gut sein kann.

Heute weiß ich es besser und bereite mir den ganzen Sommer über frische und knackige, vielseitige Salate zu. Die machen satt und zufrieden, beeinflussen meinen Blutzucker nicht großartig (ein absolutes Plus!) und sind dabei niemals langweilig. Ich möchte euch deswegen meine ganz persönlichen Tipps und Tricks verraten, damit auch ihr in diesem Sommer bunte und satt machende Salate genießen und das Saisongemüse voll nutzen könnt.

Richtig waschen!

Ja, der erste Tipp klingt wie ein Nicht-Tipp und trotzdem muss es gesagt werden: Wascht eure grünen zarten Salatblätter richtig. Am besten zupft ihr sie vorsichtig ab, füllt euer Waschbecken mit kaltem Wasser und gönnt den Blättchen dann ein aufregendes Bad im kühlen Nass. Seid vorsichtig, damit ihr die Blätter nicht zerstört, aber wascht trotzdem mit genug Wumms dahinter, um all den Sand von den Blättern zu bekommen. Das Bad hilft auch, die Blätter frisch und knackig zu halten. Und das wollen wir doch, oder? Am Ende alles gut abtrocknen, wer eine Salatschleuder hat: noch besser!

Frische Kräuter machen den Unterschied

Im ganz normalen Supermarkt bin ich über die winzige, oft in Plastik verpackte Kräuterauswahl oft etwas traurig. Die besten frischen Kräuter finde ich zum Beispiel im türkischen Supermarkt. Der verkauft Petersilie, Dill, Minze und noch einiges mehr im großen Bund. Am besten kommen Kräuter aber natürlich ganz frisch aus dem eigenen Garten oder vom Balkon. Wer die Möglichkeit hat, sollte auf jeden Fall Kräuter anpflanzen! Ich behandle sie fast wie Salatblätter und gebe sie großzügig mit in die Schüssel. Aber auch klein gehackt im Dressing machen sie sich ausgesprochen gut. Diese Kräuteraromen sind unbeschreiblich und sehr fein… und sie machen jeden Salat zu etwas Besonderem.

Nutzt mehr Kräuter! Wie hier Dill mit Spinat, eingelegten Zwiebeln und Feta
Quelle: Martina Trommer

Keine Angst vor Salz!

Salz ist etwas Magisches. Es verwandelt Lebensmittel und ist so viel mehr als ein Gewürz. Es kann Konsistenzen verändern und Geschmack verdoppeln. Probiert es aus und würzt euer Gemüse einzeln mit ein bisschen Salz, bevor ihr es zusammen in eine Salatschüssel werft. Wenn wir jede einzelne Ebene beim Salatzusammenstellen salzen, ist der Geschmack am Ende viel, viel runder. Salzt eure Tomaten und Gurken fünf Minuten vorher, massiert etwas Salz in die Kräuter und den Salat und beobachtet, was passiert. Verzagt dabei aber bitte nicht, wenn ihr es beim ersten Mal etwas mit dem Salz übertreibt. Diese Methode erfordert Übung – wird eure Gerichte aber generell, nicht nur den Salat, maßgeblich verändern und ihnen eine neue Tiefe geben.

Die Mischung macht’s

Euer Salat wird noch spannender, wenn ihr darauf achtet, dass er bunt und facettenreich ist. Grüne Blätter, rohes Gemüse, gebratenes/gebackenes/gegrilltes Gemüse, eingelegtes Gemüse. Unterschiedliche Konsistenzen wirken im Mund zusammen und machen einen einfachen Salat zu etwas Unvergesslichem. Ich habe immer selbst eingelegte Zwiebeln im Kühlschrank. Letztens habe ich sie in einen Salat mit Spinat, Feta und viel Dill gemischt. Die Zwiebeln waren schön sauer und leicht scharf. Perfekt zusammen mit dem salzigen Feta, dem milden Spinat und dem würzigen Dill. Probiert aus, was euer Kühlschrank hergibt, und lasst eurer Kreativität freien lauf! Toll machen sich zum Beispiel auch gegrillter Mais im Salat, ofengeröstete Paprika oder gekochte Hülsenfrüchte.

Die Mischung macht’s. Hier: Patisson und Fenchel aus dem Ofen, Kichererbsen, Tomaten, Feta, altes, gebratenes Brot, viele Kräuter und grüner Salat.
Quelle: Martina Trommer

Darf’s auch was Süßes sein?

Ja, bitte, gerne! Als ich herausgefunden habe, wie gut Obst im Salat schmeckt, hat es eine ganz neue Welt für mich eröffnet. Richtig reife, saftige Obstsorten funktionieren hier am besten. Meine Favoriten sind zum Beispiel Melone und Pfirsich. Auch toll: Orangenfilets, Aprikosen oder Erdbeeren! Bloß nie zu viel, es soll ja kein Obstsalat werden. Aber zusammen mit dem Gemüse und den Kräutern passiert hier irgendwie einfach was ganz Tolles und es bringt den Salat direkt auf ein ganz neues Level!

Knuspereien

Und wenn wir schon bei unterschiedlichen Konsistenzen sind: Knuspriges Topping darf nicht fehlen! Röstet eure Samen und Nüsse an, bevor ihr sie kleingehackt zum Salat gebt. So sind sie aromatischer. Ihr habt ein altes Stück Brot übrig? Schneidet es klein, werft es kurz bei hoher Hitze in den Ofen und danach in den Salat. Aus Nüssen und Gewürzen lässt sich in etwas Öl gebraten ganz schnell ein Knusper-Topping zaubern, welches über den Salat gestreut wie kleine Geschmacksexplosionen zwischen den zarten Salatblättern wirkt.

Dress me!

Das Dressing bringt alles zusammen und sorgt dafür, dass der Salat ’ne richtig gute Zeit hat. Wenn es schnell gehen muss, reicht mir manchmal auch nur der Saft einer Zitrone. Gesalzen ist alles ja schon. Aber auch ein reichhaltigeres Dressing ist wirklich fix gemixt. Ich nutze oft Sesampaste (gibt’s zum Beispiel auch im türkischen Supermarkt), wenn ich cremiges Dressing möchte. Etwas Zitronensaft oder Essig, ein wenig Senf und eine Prise Zucker oder Agavendicksaft in einem alten Schraubglas kurz schütteln – fertig ist das superleckere, superfrische Supersommerdressing. Extrapunkte gibt es für etwas abgeriebene Zitronenschale (die macht einen riesengroßen Unterschied!) oder Knoblauch.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen einfachen Tipps ein wenig inspirieren, und gehe mir jetzt einen Salat machen! Guten Appetit!


Antje stellte sich die Frage: Warum greifen wir wider besseres Wissen zu Pommes statt Salat?

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