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  • minniradieschen hat ein Update in der Gruppe Gruppenlogo von #wirsindviele#wirsindviele veröffentlicht vor 1 Jahr, 8 Monate

    Hallo ihr Lieben,
    Mich plagt seit einiger Zeit eine Frage, und vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
    Ich hab seit 2 Jahren Typ 1 und komme so weit eigentlich ganz gut zurecht.
    Ich arbeite in einer Bäckerei, was für sich schon ein paar Probleme mitbringt, aber seit kurzem bin ich gezwungen alleine zu arbeiten, ohne dass Kollegen in der Nähe sind. Dann passieren die Momente bei denen ich gerne wissen würde wie ihr damit umgehen würdet:
    Es ist 8:00 Uhr es kommen laufend Kunden in den Laden die bedient werden möchten. Mein Alarm geht: 75 mg/dl ich laufe für eine Sekunde nach hinten und esse Traubenzucker, schnell wieder zurück: weiter bedienen. Kurze Zeit später kommt wieder ein Alarm, ich habe keine Zeit zu gucken ich muss bedienen. Ich ignoriere das piepen und beiße heimlich von einem Brötchen ab. Weiter bedienen. Ich merke wie ich zittrig werde laufe nach hinten und trinke einen Saft. Um 9:00 ist ein bisschen Luft kein Kunde im Laden ich checke meinen Zucker: 55 noch ein Saft. Gerade da kommt wieder ein Kunde ich lasse den Saft stehen. Kann mich nicht konzentrieren, werde unfreundlich und setze mich erleichtert als der Kunde wieder geht. Trinke Saft, esse Traubenzucker esse das Brötchen auf. Alles in rasendem Tempo. Bevor der nächste Kunde kommt. „Druckbetankung“ eine Stunde später hab ich einen Zucker von 210 mg/dl.

    Was würdet ihr tun? Wenn ich mit einer Kollegin arbeite würde ich mich einfach direkt kurz hinsetzen ein bisschen Zucker essen und warten bin der Zucker wieder normal ist bevor ich weiterarbeite. Aber alleine kann ich meine Kunden ja nicht einfach stehen lassen….

    • So mache ich es auch in der Schule wenn ein stressiger Tag ist. Saft geht dann am Besten.
      • Hallöchen, ich arbeite auch beim Bäcker und kenne diese Situation, habe seit Februar Typ 1. Am Ende ist es der Stress den wir uns selber machen, lass Dich davon nicht irre machen. Die meisten Kunden haben dafür Verständnis wenn man mal etwas trinken geht und Du es etwas ruhiger angehen lässt. Auch ich habe schon die reißleine ziehen müssen und die Kunden mussten 10 Minuten auf mich verzichten aber nach kurzer Aufklärung war dies kein Problem mehr. Der Kunde hat sich an meinen Chef gewagt und ihn mal gründlich die Meinubg gezeigt wie unverantwortlich das ist. Wir sind nunmal krank und für uns ist dieser Spagat eben kein zuckerschlecken.
        • Vielleicht kann es Dich auch unterstützen, wenn Du vorausschauend für Arbeitstage Dein Basalinsulin reduzierst oder mit etwas höherem Zucker in den Dienst startest? Im Grunde ist so ein Tag ja “Sport”, also verändert sich Dein Insulinbedarf entsprechend. Der Saft an der Theke scheint mir aber das beste Hilfsmittel, wenn es unerwartet heiß hergeht. Alles Gute!
          • Hi setze den Alarm morgens auf 100 hoch. Dann erfährst du es früher und kannst reagieren. Wie bei mir beim Sport
            • Den Vorschlägen mit der angepassten Alarmeinstellung finde ich auch gut. Nicht zu tief ansetzen. Dann hast Du etwas Zeitpuffer. Und Hypohelfer immer griffbereit ist auch gut. ansosnten hilft es auch sich grundsätzlich eine innere Haltung zu vergegenwärtigen, um nicht in die Falle zu tappen: “Ich muss ja immer funktionieren und es allen recht machen” Wir haben uns diese Erkrankung nicht ausgesucht und müssen uns nunmal 24/7 an 365 Tagen drum kümmern. Wir geraten in Notsituationen, wenn wir nicht reagieren.
              Gesundheit geht vor und wenn Du es weiter wie bisher handhabst, riskierst Du, dass Du eines Tages nicht mehr hinter der Theke stehst, sondern darunter liegst! Es ist zwar sehr löblich dem Kunden immer das Gefühl zu geben, dass er König ist, jedoch wer dankt es Dir, wenn Du mit Deinem Leben spielst – denn im Grunde genommen ist es doch so. Umso öfter Du zu lange im Unterzucker bist, umso tiefer wirst Du abrauschen bzw irgendwann nicht mehr richtig wahrnehmen, wann es brenzlig wird. Man sagt ja, ab etwa einem Blutzucker von 50 verzögert sich die Reaktions- und Handlungsfähigkeit stetig und Du gerätst dahin, dass Du selbst nicht mehr handlungsfähig bist! Also besser die Handbremse ziehen, Dich beim Kunden entschuldigen und erstmal rausziehen, wenn es kurzzeitig zu regulieren ist. Wenn es mal arg ist und die Unterz. braucht länger – vllt mal 15 Min. schließen?! und dann wieder beruhigt und konzentriert und freundlich weitermachen. Pass gut auf Dich auf
              • Lieben Dank für die Unterstützung. Wir dürfen eigentlich keine privaten Lebensmittel am Tresen haben aber vermutlich muss ich wirklich lernen mich über Sowas hinwegzusetzen. Das mit der Basalrate ist glaub ich nicht ganz leicht, weil ich ja in der Regel nicht vorher weiß ob und wie stressig es wird und den Alarm hoch stellen hab ich schon mal probiert, was aber nur dazu führte dass ich ihn noch weniger ernst genommen habe, nach dem Motto „wenn der piept ist es ja noch nicht so schlimm“
                Ich werde aber wohl jetzt mit dem Betriebsrat vereinbaren dass mein Chef mir klar sagen soll wie er sich das vorstellt oder mich eben nicht mehr alleine in eine Schicht steckt.
                  • Ich würde auch so rangehen, dass den Alarm früher piepen lasse. Vielleicht kannst du auch immer zwischendurch wenn kein Kunde ist etwas Saft trinken. Aber immer nur Schluckweise damit du dich nicht nach oben abschießt. Ich denke dass du aufgrund der Krankheit sicher immer Saft da haben darfst. Frag einfach mal nach.
                    Und versuche mal
                    Wie du mit den Tipps klar kommst 🙃
                  • Moin, und dann wären da noch Haferflocken oder ein Körnermüsli. Das hält zumindest bei mir lange vor.
                    • Bis dein Körper die BE/KE umsetzen kann dauert es einen Moment. So lane bekommst due das Heißhunger -Gefühl gesendet. Das BZ-Me0gerät arbeit mit einer Verzögerung von 10 bis 15 Minuten weil das Untehautfettgewege mit Verzögerug den neuen BZ-Wert empfängt. Inzwischen herrschen aber schon neuere, höhere Werte im Gefäß. Das ist trügerisch. Du kannst zwischezeitlich “aktuellere blutige Werte” am Finger messen. Wenn du das Maß der Zeit-Verzögerung ermittelt hast kannst du das besser einschätzen und die “Fressatacke” vorher beenden. Das fällt mir aber auch sehr schwer. Das Alarmgefühl, das Signal im Kopf und im Bauch ist stark.
                        • Beim oben Beschriebenen mit 10-15 Minuten Verzögerung handelt es sich doch sicher um ein CGM System und das misst im Unterhautfettgewebe und nicht im Blut! Später wird dann ja auch erwähnt, eine aktuellen Blutzuckerwert am Fingewr zu messen. Bitte immer Gewebeglucose und Blutglucose auseinanderhalten, das ist vor allem für “Neulinge” sehr wichtig eben wegen dieser Lagtime.