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kleinert hat ein Update in der Gruppe #wirsindviele veröffentlicht vor 1 Jahr, 3 Monate
Hallo. Ich bin 61 Jahre alt. Im November letzten Jahres habe ich Diabetes Typ 1 bekommen. Es geht mir nicht gut damit. Kann es einfach nicht akzeptieren. Ständig diese Auf und Abs stimmungsmässig. Termin beim Physchologen hatte ich. Habe aber das Gefühl mir kann keiner helfen. Möchte nicht jammern, aber komme nicht klar
Aber es wird besser, wenn du besser mit allem umgehen kannst, deine Umgebung die Vollpanik ablegt etc.
Mein Tipp mache etwas, was du noch nicht gemacht hast bevor du Diabetes hattest. Egal was Basteln, Tai chi what ever. Das kannst du dann als positiv verbuchen, was dir die Krankheit gebracht hat.
ich bin auch 62 Jahre jung und mit 21 wurde mir die Diagnose mitgeteilt. Puuu, das war ein Hammer, aber ich habe es nie so gesehen, “das bestimmt jetzt mein Leben”.
Er durfte mit mir leben, mit allen Höhen und Tiefen.
Gute Informationen und eine gute Praxis mit Mitarbeitern die mit dem Arzt für dich den richtigen Weg heraus finden. Laß den Kopf nicht hängen, es gibt wieder bessere Zeiten.
Mein Bruder hatte 2 Jahre vor mir Diabetes und er sieht es als persönliches Unglück an. Ob es ihm damit besser geht, ist hier die Frage.
Klar bis man die Rutine hat und man weiß”was mache ich wann”, kommen noch einige doofe Tage.
Ich wünsche dir einen positiven Blick und Weg. Auch wenn es dazu noch ein bißchen dauert.
Liebe Grüße Sabine
ich bin Susanne, nächste Woche dann auch 61 Jahre alt und ich habe meine Diagnose Typ1 Diabetes mit 38 Jahren bekommen. Das war mitten im Leben, als alleinerziehende Mutter und damals habe ich noch meine Mutter gepflegt. Die Diagnose traf mich wie ein Hammerschlag und ich habe echt gedacht, wie soll das weiter gehen, wie schaffe ich das alles?
Es ist weitergegangen, ich habe das alles Schritt für Schritt angegangen. Erstmal eine gute diabetologische Schwerpunktpraxis gesucht. An Schulungen teilgenommen, dort Menschen in der gleichen Situation kennengelernt und wir haben uns gegenseitig aufgebaut. Schnell habe ich gemerkt, dass man es schaffen kann, mit dem Diabetes und den Herausforderungen trotzdem ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen. Verlier nicht den Mut, auch wenn es Tage gibt, wo man einfach nur heulen könnte. Es wird besser – und das hast Du hier ja auch schon in den weiteren Kommentaren gelesen. Sonja (sonjag) hat Dir ja auch schon gute Tipps gegeben und gefragt, ob Du in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis bist. Den Tipps von Sonja möchte ich mich voll und ganz anschließen. Was mir immer sehr hilft, ist der Austausch mit anderen Menschen, die auch mit Diabetes leben und die inzwischen sehr große Online Community, hier in der Blood Sugar Lounge, bei Facebook oder Instagram. Gisela Du bist nicht alleine. Vielleicht mags Du ja auch mal erzählen was Dich so konkret belastet. Alles Gute, ganz viel Zuversicht für die Zukunft und herzliche Grüße Susanne
schön, dass Du Dich traust, über Deine Probleme mit der Diagnose Typ1Diabetes zu sprechen… Hier bist Du auf jeden Fall richtig!
Was belastet Dich konkret, was bedeutet: „Ich komm damit nicht klar“?
Womit kann man Dir vielleicht helfen?
LG
Eva
Ich bedanke mich ganz herzlich für deine Antwort
wenn Dir der Aufwand mit dem Essen noch unplausibel erscheint, stellt sich mir die Frage, was mit Deinen Blutzuckerwerten passiert, wenn Du essen würdest wie bisher? Hast Du das schon mal vorsichtig ausprobiert?
Vielleicht hast Du ohnehin noch eigene Insulinserserven, weil nicht alle Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört sind. Davon gehe ich bei Dir aus. Dann kannst Du Dir auch mehr zwischendurch leisten. Das musst Du ausprobieren… am besten mit regelmäig Blutzuckermessen.
Ich habe eine Pumpe seit 1997. Da bole (spritze) ich immer, wenn ich es brauche… das ist dann ganz einfach mit Knopfdruck zu erledigen.
Ich rate frisch diagnostizierten Menschen immer, dass sie IHREN Diabetes Schritt für Schritt kennenlernen sollen. Das fängt an bei den Grundlagen – was ist der Typ 1 Diabetes, was muss ich wann tun, was hat alles Einfluss auf meinen Blutzucker, …
Das ist erstmal viel Wissen auf einmal, aber oft kann man es direkt in der Praxis sehen bzw ausprobieren. Ich sage dazu immer, “Werde dein eigener kleiner Diabetologe”.
Und im nächsten Schritt musst du viel ausprobieren und an deinen persönlichen Alltag anpassen. Was mir am Anfang sehr geholfen hat, ich habe mir meine “Lieblingsmahlzeiten” aufgeschrieben (wie viel KE?), versucht mir nach und nach grob zu merken und mich so Stück für Stück an die großen “Herausforderungen” (Pizza, Kuchen, …) herangetraut.
Wenn du viele BZ-Schwankungen am Tag hast, schau mal herauszufinden, woher diese kommen. Falsch dosiertes Insulin? Falsch berechnete Kohlenhydrate? Zu viel Bewegung, die nicht mit eingeplant wurde? Zu wenig Bewegung? Da gibt es leider so, so viele Faktoren, die Einfluss haben. Aber mit ein bisschen “Fleißarbeit” hat man auch hier schnell den Dreh raus. Einfach mal ein paar Tage aufschreiben, was man so gemacht, gegessen, gespritzt hat und dann rückblickend schauen, was nicht so gut geklappt hat.
ABER auch bitte, bitte die guten Tage feiern!! Es ist eine scheiß Erkrankung und es kotzt uns alle an – das kann niemand schön reden. Aber wir loben uns selbst viel zu selten, für die tägliche Arbeit, die wir mit dem Diabetes haben.
Also versuch dich auch viel auf die guten Tage zu konzentrieren – und wenn auch nur die Nacht mehr oder weniger stabil verlief, das ist auch schon die halbe Miete! 🙂