lesley-ann

    • Liebe Lesley-Ann, sich selber eingestehen zu können, dass man professionelle Hilfe benötigt, ist bereits eine starke Leistung. Da gehört schon sehr viel Selbstreflektion und Einsicht dazu. Das weiß ich leider aus eigener Erfahrung. Deswege, Hut ab und toi toi toi. LG Felicitas

    • danke für deinen schönen Beitrag!!
      ich merke – er tut mir gerade seelisch ganz schön gut!
      Denn ….
      ich sitze gerade an meinem Schreibtisch. Grüble und ja – verfalle in so viele alte Gedankenmuster und weiß gar nicht mehr was ich dann eigentlich wirklich will. Essen- nicht essen – sport – kein sport, Disziplin – wie ging das nochmal?! …. mist irgendwie klappt ja eh nichts… ich kann das sowieso nicht …
      Es ist schon ohne den Diabetes schwierig mit seinem Kopf und seinen Gedanken klar zu kommen. Noch viel schwieriger: mit Diabetes genau in solchen Zeiten trotzdem noch alles unter Kontrolle zu haben. Ich schaffe es oft nicht und schäme mich dafür. Schweige und hoffe dass alles wieder irgendwann leichter wird. Über die Psyche schreiben ist so schwer, weil man sie selbst oft nicht versteht. Ich zumindest nicht.
      Dein Text ist ehrlich einfach und direkt. Und vielleicht ist es gar nicht so schlecht mal alle Fakten auf ein Blatt Papier zu kritzeln und alles vor Augen zu lesen. …. viellecht mache ich das mal, wenn ich doch eh schon am Schriebtisch sitze und in Gedanken grüble 🙂
      Vielleicht kommt ja was dabei heraus und dann kann ich darüber endlich mal wieder schreiben / mir das ganze Thema klar von der Seele schreiben und dem traurigen “ES” einen passenden Namen geben.

      liebe Grüße

    • Darf ich auf all das antworten? Ich bin Mutter von drei Kindern. Die meiste Zeit hab ich sie alleine großgezogen. Ich bin seit über 30 Jahren Intensivschwester. Und jetzt seit fast einem Jahr Typ 1 – Diabetiker.
      Ja, in echt! Typ 1. Ist gesichert. Nach all dem, was mein Leben bisher ausgemacht hat… nämlich rödeln und noch mehr arbeiten… mit wenig Geld zurechtkommen… bekomme ich diese Diagnose! Hab ich das verdient? Nein!
      Diese Diagnose hat sehr viel mit mir gemacht. Mich in sehr viele Krisen gestürzt.
      Aber: Was soll ich sagen: Ich bin und bleibe Optimistin! Und das wird mir verdammtnochmal nichts und niemand nehmen.
      IHR SCHAFFT DAS!

    • ps: Meine Familie war und ist bis heute das Wertvollste in meinem Leben. Und ich vermute, das wird auch so bleiben. lach.

    • Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich tierisch Angst hatte, eines Tages blind zu sein oder an der Dialyse zu hängen. Da war ich 16 und hatte schon 15 Jahre Diabetes auf dem Buckel. Und ich kannte die tollen Statistiken, daß nach 25 Jahren Diabetesdauer 95% der Leute Augenhintergrundsveränderungen haben – nach meiner Lesart also auf dem besten Weg zur Erblindung waren. Und ich wäre dann ja gerade erst 26 und bestenfalls mit dem Studium fertig… Dann habe ich mir vorgenommen, daß ich die 25 Jahre ohne Folgeschäden schaffe! Zehn Jahre später hatte ich dieses Ziel tatsächlich erreicht! Dann allerdings stürzte ich böse ab – jetzt würden sie kommen… Nach 30 Jahren Diabetesdauer hatte ich dann wirklich Augenhintergrundsveränderungen, aber mir ging es aus anderen Gründen so schlecht, daß es mir ziemlich egal war. Allerdings schaffte ich es, den Diabetes wieder etwas besser in den Griff zu bekommen. Folge: nach 40 Jahren Diabetes war mein Augenhintergrund wieder völlig in Ordnung, und in den letzten 16 Jahren ist weder an den Augen noch an den Nieren, Nerven oder Füßen irgendeine Veränderungen aufgetreten! Mein Augenarzt glaubt mir nicht, daß ich tatsächlich 10 Jahre lang Mikroaneurysmen hatte. Es gibt auch einfach keine Statistiken mehr 😉 Und ich sage mir, wenn ich meinen Diabetes weiterhin so gut im Griff habe wie in den letzten Jahren, werde ich auch keine Folgeschäden bekommen! Wobei “gut im Griff haben” nicht bedeutet, daß immer alles perfekt läuft – im Gegenteil! Fast(!) perfekte Tage habe ich vielleicht einen pro Jahr. Und es gibt Tage, da sage ich mir nur: Sieh zu, daß der BZ nicht komplett aus dem Ruder läuft – morgen bekommst Du es wieder besser in den Griff. Meine Hochzeit war auch so ein Tag: vormittags beim Fotografieren nur Unterzuckerungen – und nachmittags kam ich trotz aller Korrekturen nicht unter 250 mg/dl (13,9 mmol/l)… Und da half es mir wirklich zu sagen, morgen läuft es wieder besser! Was auch stimmte – schließlich war ich am nächsten Tag wesentlich entspannter 🙂

    • Hey Lesley,
      ich find’s total schön und mutig, deine Geschichte zu erzählen.
      Ich selbst hab Gott sei Dank keine Diabulimie, erkenn mich aber selbst ein bisschen darin wieder, durch meine Kombinat von Diabetes und Depressionen.
      Ich hab totalen Respekt vor dir, wie du’s da wieder raus geschafft hast, zumindest aus dem ‘Akutzustand’. Das ist super stark und inspirierend!
      Ich bin gespannt auf den nächsten Teil und ich freu mich für dich, dass du tolle Menschen und vor allem deine Mama an deiner Seite hattest!