michellemotiviert

    • Hallo Michelle,
      Teile Deines Beitrages erzeugen bei mir eine gewisse Irritation. Dein Freund lebt jahrelang mit Dir zusammen und sollte bei Dir ein diabetischer Notfall eintreten – weiß er nicht, was dann konkret zu tun ist?
      Das liest sich zumindest für mich so.
      Ich hoffe, dass er im Zweifelsfall die Notrufnummer wählt um Hilfe zu holen.
      Als Mensch mit Typ I Diabetes meint man vermeintlich, man hätte immer alles so locker im Griff – aber es kann schneller anders kommen. Für einen selber kann diese Situation sehr schnell sehr übel enden.
      Gut informierte Partner:innen, Familienangehörige, Freunde und Kolleg*innen können bei Diabeteszwischenfällen viel besser und gezielter reagieren, und man schützt durch Hintergrundwissen und “Was ist zu tun wenn” auch sein Umfeld und die Menschen die man liebt vor Situationen extremer Hilflosigkeit.

      In einem anderen Beitrag von Dir war zu lesen, das wir Menschen mit Diabetes zu wenig über Diabetes reden. Ich finde Du widersprichst Dich da schon sehr in Deinen Beiträgen. Was denn nun – aufklären oder doch lieber nicht? Über den eigenen Diabetes zu reden hat auch nichts damit zu tun sich in den Mittelpunkt zu stellen oder jemanden damit zu belasten. Oft ist es belastender – oder kontraproduktiver – wenn Dinge nicht an- oder ausgesprochen werden.

      Die Diabetes Community ist wirklich eine sehr wertvolle Sache. Ich bin froh, Teil der Blood-Sugar-Lounge zu sein und gut vernetzt in der Diabetes Community zu sein.

      • Hallo meine Liebe, danke für dein Feedback! Natürlich kann immer etwas passieren, aber mit einem gut eingestellten Diabetes sollte man sich m.M.n. selbst aus der Situation retten können. Und falls nicht, wie du sagst, gibt es den Notruf, den er in dem Fall betätigen würde! 🙂

        Jeder sollte meiner Meinung nach für sich entscheiden, wie sehr er/sie sein Umfeld an dem Diabetes teilhaben lässt. Da gibt es kein richtig oder falsch. Nur, dass man von anderen nicht erwarten sollte, alles zu verstehen, wenn man sie wenig in den Umgang mit der Krankheit einbindet.

        Falls du dich mehr über meine Einstellung zum Diabetes austauschen magst, schreib mir gerne mal auf Insta @michelle_motiviert

    • Hallo alle Zusammen,
      Also ich habe jeden in meinen Umfeld mein “neuen Typen” aufs Auge gedrückt. Selbst meine Kinder (7+3) wissen was Mama brauch wenn das Handy piept und können in einer Notsituation zu meinen Nachbarn gehen und mein Handy per Notrufoption bedienen und so meinen Partner anrufen. Natürlich muss nur ich mit der Krankheit leben, allerdings haben Andere für mich die Verantwortung wenn ich nicht mehr handlungsfähig bin. Das war für mich Grund genug um alle die mit mir länger und oft zu tun haben mit ins Boot zu holen und aufzuklären. Mit einem gebrochenen Bein ist man auch auf Hilfe angewiesen, wieso dann nicht mit Diabetes in brenzlig Situationen

    • In ner Partnerschaft ist NIX ALLEINE DEIN DING! auch wenn Du’s alleine hast https://www.amazon.de/Seven-Lessons-About-Brain-English-ebook/dp/B081TT1V8M/ref=sr_1_1?crid=C6PHI42R6E7T&keywords=seven+and+a+half+lessons+about+the+brain&qid=1658002569&sprefix=seven+an%2Caps%2C122&sr=8-1 Lesson 5
      Für mich “ganz einfach”: Infolge schwerer Hypo im kranken Haus aufgewacht. Sch… . Hatte mich wohl vor dem Schlafengehen mit den Pens vertan, statt Lantus Apidra, obwohl ich mich da noch nie vertan hatte.
      Das zweite Wecken voin nem Notfarzt brachte die Klarheit: Lantus Lows. Meine 36 IE Lantus hatten infolge eines Fehlers in der Wirkkaskade wie Apidra gewirkt. Kommt vor, auch wenn Sanofi sich davon bis heute nix angenommen hat. Aber was hat das jetzt mit meiner Partnerschaft zu tun?

      Genau das, gerade 23 Uhr gesehen. Um 23.30 geh ich ins Bett. Also spritze ich kein Lantus mehr. Das ist für heute gestorben. Denn die fehlerhafte Wirkung tritt im Zeitrahmen von 1 Stunde nach dem Spritzen ein.
      Und meine Frau hatte mir nach dem 2. Notarztbesuch sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie diese Unsicherheit nicht aushalten kann: Entweder ich bekomme diese Hypos in den Griff, oder sie muss ausziehen.

      Meine Lösung:
      1. Ich spritze mein Lantus geteilt in 1mal morgens und 1mal abends: nur jeweils die Hälfte der Tagesdosis muss bei einer Fehlfunktio aufgefressen werden.
      2. Ich spritze mein Lantus nur noch wenigstens 1 Stunde vor dem Schlafengehen – und so wie heute eben nicht. n8 🙂

    • Das hatte doch schon Gretchen Becker ohne jeden Erfolg getan, und die hatte sehr viel bessere Karten als ich: Nur Basal und damit absolut keine Möglichkeit der Verwechslung mit dem Bolus, und dazu der Name in den US Diabetes Medien.

      Indirekt haben wir aber vielleicht doch eine Antwort bekommen, und zwar mit der Werbung für’s Toujeo als besonders “steady”?

    • Hier der Link zu Gretchen Becker, auf den ich allerdings auch erst nach meinen blöden Erfahrungen gestoßen bin https://www.healthcentral.com/article/lantus-lows

    • Wegen der eventuell ertönenden Alarme: Im Kino ist die Lautstärke dermaßen hoch, als wären schon alle schwerhörig. Da muss man eher selbst schon achtgeben, dass man überhaupt selbst den Alarm mitbekommt. Auf jeden Fall auch Vibration einstellen! Und wenn die Umgebung schon so laut ist, macht Euch keine Gedanken, dass sich jemand über das vergleichsweise leise Fiepen stören könnte. Und wenn doch – hat derjenige Pech gehabt.. Wir müssen uns nicht dafür entschuldigen unsere Funktion der Bauchspeicheldrüse zu managen. Einfach nur kurz sagen, dass das medizinisch notwendig ist und fertig. Und dann: viel Spaß im Kino! PS: bei meinem letzten Kinobesuch war es übrigens nicht nur grenzwertig zu laut, sondern auch richtig kalt. Die Klimaanlage war dermaßen stark eingestellt, dass ich froh war, noch eine Jacke dabei gehabt zu haben. Und das war vor etlichen Wochen, lange vor der Sommerhitze. Kälte und Blutzucker gibt ja auch nochmal ne Achterbahn.

    • Ja, woher sollen meine Kollegen auch wissen, was mit mir nicht stimmt, wenn ich nicht von meiner Krankheit erzähle? In diesem Sinne trage ich eine “Mitschuld”, aber nur, wenn ich mich darüber beschwere, dass sie nicht helfen/eingreifen.

      Habe ich sonst eine Mitschuld an Vorurteilen und Unwissen? NEIN.

      Und ich hätte den Döner trotzdem bestellt.

    • Dein “nur so sichtbar, wie wir es zulassen,” erinnert mich an
      Erich flashbang05. Der war mit Leib und Seele aktiver Bundespolizist in verantwortungsvoller Position, als ihn in 2005 mit Mitte 30 der LADA plötzlich an den Schreibtisch im Archiv versetzen wollte. Aber das wollte er nicht.

      Anderthalb Jahre hat er 24/7 alle seine Kräfte auf das eine Ziel hin mobilisiert und eingesetzt, auch mit seinem Typ 1 wieder voll aktiv einsatzfähig zu werden und seiner Behörde ein halbes Jahr zur Probe abzuringen. In diesem Halben Jahr stand er unter ganz normalen alltäglich gewaltig variierenden Einsatzbedingungen unter sehr persönlicher Beobachtung und musste in jedem Augenblick seine volle Einsatzbereitschaft zeigen ohne jede Beeinträchtigung durch seinen Diabetes und die entsprechende Behandlung. Und die Behandlung war Basal-Bolus mit Pens und Messen mit Fingerpieks und die Vorgabe von HbA1c bis max 7,5. Vom planmäßigen Tagesablauf bis zum völlig unplanmäßigen ohne irgendwie vorher planbare Zeiten zum Messen und Essen, den einen Tag ruhig in der Basis oder im Camp mit Planung und Wartung und den anderen 12 und mehr Stunden mit vollem Gepäck und X Nummern Kilometern im Gelände.

      Erich hat das damals tatsächlich geschafft und sich in seinen aktiven Job mit allen seinen Lizenzen zurück gekämpft. Und er hat anschließend viel dafür geworben, dass die Diabetologie bitte auf Nachfrage auch alternativ gezielt zu diesem und weiteren aktiven Ansätzen anleiten möge.

      Denn nach seiner Kenntnis gibt es im Diensten wie der Polizei und dem Militär und in vielen weiteren aktiven Dienstbereichen erschreckend viele Fälle von verheimlichtem Diabetes, die in aller Regel mies behandelt sowieso miese Langfristfolgen bei den Betroffenen nach sich ziehen. Die aber z.B. auch mit nem Hypo-Aussetzer jeweils ganz aktuell mehr oder weniger Menschen in unmittelbare Gefahr bringen können. Dagegen ist ne fahrige Reaktion im Meeting vorsichtig ausgedrückt ein Fliegenschiss.

    • Wow das ist wirklich eine krasse Story und sehr wichtig, da gebe ich dir vollkommen Recht. Wahnsinn. Toll, dass er das alles geleistet hat und dann auch noch mit Erfolg. Einfach Wahnsinn!

    • Warum soll ich meinem Umfeld, egal ob privat oder beruflich, verheimlichen, dass ich mich kontinuierlich auch aktiv um eine chronische Erkrankung kümmern muss, die sich nicht immer so verhält, wie es in den Tagesablauf passt??? In den “Vor-CGM-Zeiten” ist es mir 2x passiert, dass ich während Besprechungen Probleme hatte und war sehr froh, dass einige Besprechungsteilnehmer aktiv werden konnten, weil sie wussten, was gerade los ist.
      In den mittlerweile über 51 Jahren mit T1D habe ich die Erfahrung gemacht, dass, je offener ich damit umgehe, umso einfacher ist der Umgang meiner Mitmenschen mit mir.

      • Hallo Felicitas, das ist ein toller Ansatz! Manche Menschen fühlen sich durch die Krankheit leider als nicht vollwertig und ihnen fällt es schwer, damit offen umzugehen. Wie du sagst, ist es natürlich schön zu sehen, dass das Umfeld Verständnis hat und hilfsbereit zur Seite steht, sollte etwas passieren. Das macht anderen Menschen hier hoffentlich Mut, mit dem Diabetes offener umzugehen 🙂

    • Super! Diagnostisch gestartet bin ich allerdings Anfang 91 statt mit meinem engsten Lebenspartner mit meinem ärgsten Feind. Und vom alltäglich kraftzehrenden Bekämpfen bis zum empowernden synergetischen Zusammenleben haben wir immerhin bis vor so um 10 Jahren gebraucht.
      Bis zum ersten Outing bis vor um 5. Da hab ich meinen Diabetes in einem Forum zum ersten mal als meinen besten Gesundheits-Coach bezeichnet und prompt Kommentare wie was von senilem (70) Realitätsverlust geerntet.

    • Danke dir! Echt jetzt oha das geht meiner Meinung nach gar nicht. Wie kommst du jetzt mit dem Diabetes zurecht?

    • Was die meisten Menschen ohne Diabetes über Diabetes wissen, haben sie aus den Medien. Da ist der Gefangene in einem Film, der an Unterzuckerung eingeht, weil er nicht rechtzeitig Insulin bekommt. Da ist der Schauspieler der sturzbesoffen in ner Pfütze ertrinkt, weil er unterzuckert war. Da ist…

      Und dann ist da natürlich die interessante Kombi aus eigener Anschauung PLUS Fantasie: “Meine Omma hat eine ganz schwere Diabetis! 422 hat auf dem Display gestanden, als sie sich gestern getestet hat. Und das Blut war auch ganz dickflüssig, aber ist ja auch kein Wunder bei sooo viel Zucker!”
      “Wieso viel Zucker? Da waren in jedem Liter Blut von Deiner Oma 4,22 Gramm Glukose, mehr nicht!”
      “Bist du doof? Da hat nicht 4,22 auf dem Display gestanden, sondern 422! Ich weiß doch, was ich gesehen hab!”

    • Ja ist echt genauso!

    • Und habt ihr den Eindruck, dass sich daran in den letzten Jahres etwas geändert hat? Also nimmt das Wissen zu oder bleibt es bei dem Halbwissen?

    • Ich habe das Gefühl, es bleibt Halbwissen. Ist aber nur meine subjektive Wahrnehmung. Habe hauptsächlich mit Nicht Diabetikern zu wissen und da hat jeder einen sehr unterschiedlichen Wissensstand.

    • Super! Aber was macht man sportlich, wenn man nicht laufen kann? Z.B. regelmäßig wie diese hier https://rehabmart.com.sg/wheelchair/active-wheelchair/nudrive-lever-drive-propulsion-system 1-2 Stunden durch Stadt und Park und Umgebung hebeln. Und zwischendurch und bei schlechtem Wetter auf den Armen in den Stand drücken und laaaangsam wieder in den Sitz sinken lassen – weeenigstens 300mal am Tag.

      Diagnostisch gestartet bin ich allerdings Anfang 91 statt mit meinem engsten Lebenspartner mit meinem ärgsten Feind. Und vom alltäglich kraftzehrenden Bekämpfen bis zum empowernden synergetischen Zusammenleben haben wir immerhin bis vor so um 10 Jahren gebraucht.
      Bis zum ersten Outing bis vor um 5. Da hab ich meinen Diabetes in einem Forum zum ersten mal als meinen besten Gesundheits-Coach bezeichnet und prompt Kommentare wie was von senilem (70) Realitätsverlust geerntet.

      Ok, das Ergebnis vom Realitätsverlust sind pro Tag 2-3 Stunden intensiverer Bewegung mit dem Rollstuhl (infolge Polio als Baby), Low Carb essen (mit der einen oder anderen Ausnahme) und BZ 99% TIR mit 40-50 IE insgesamt (in 98 angefangen mit um 140 IE gesamt bei HbA1c fast 8) pro Tag. Also gerade so viel Insulin, wie dann noch für HbA1c 5,3-4,8 seit Jahren nötig ist.
      Dass ich mit inzwischen 75 weder für den gesunden Blutdruck noch für die gesunden Blutfette Medis nehmen muss, danke ich mithin meinem Typ 2, der mich sofort mit dem BZ drauf stupst, wenn ich mal aus unserer gesunden Spur geraten will.

      Und der hat wohl Spaß an seinem engsten Lebenspartner Opa Jürgen, wie der noch immer der Typ 1 basierten Diabetologie vermitteln will, dass die progrediente Krankheit Typ 2 in 80% aller Fälle die Chance zum vollständigen Zurückdrehen hätte, also zur kompletten Remission, wenn die nur für die Alternative Typ 2 Remission den völlig gesunden BZ als Ziel zulassen würde. – Warum eigentlich nicht?

    • Find ich eine super Einstellung von dir 🙂

    • Vielen Dank für diesen Beitrag! Dein Erlebnisbericht / Erfahrungsbericht gibt mir Zuversicht und Sicherheit für meinen eigenen Weg.

      Hab seit 6 Monaten meine Diagnose und vermisse das Training sehr!

    • Schöner Beitrag, einfach mal aus dem Leben gegriffen. Sei froh das ihr bei Rewe gewesen seid und gleich einen Laden voller Möglichkeiten hattet. Für Außenstehende sieht das natürlich ganz schön witzig aus, ich glaube wären wir beide unterwegs gewesen hätte selbst ich in diesen Moment darüber geschmunzelt, allerdings erstmal unterstützend geholfen, doch ich bin eben auch in dieser Materie, die Frage ist ja auch in wie weit man manche Personen darüber aufklären will, flüchtige Bekannte will ich meinen Diabetes auch nicht unbedingt erklären, doch in Notsituationen müssen natürlich auch diese darüber bescheid wissen. Ich denke ein gewisser Witz ist extrem wichtig im Leben aber eine Krankheit die zu Notsituationen führt muss eben auch ernst genommen werden.

    • Ein sehr schöner, positiver Artikel.

    • Stellenweise musste ich schmunzeln,denn manche Situationen kenne ich zu gut.
      Was mir auch passiert,Katheter raus rupfen beim Hose hoch oder runter ziehen.
      Ich nehme es mit Humor und zum Glück hat sich meine Tochter das abgeschaut,wenn Sie in der Öffentlichkeit spritzt und ein blöder Spruch kommt reagiert sie nicht drauf.Durfte mir auch damals immer anhören kann man dafür nicht aufs WC gehen *Kopf schüttel*

      • Ja oh mann das kenne ich auch. Da gibts auch ein lustiges Video auf meinem Instagram Profil bzgl. Pumpe, die einem aus der Hose fällt (Insta: @michelle_motiviert). Echt oha… die Menschen sind manchmal sehr verständnislos leider. Aber super, dass deine Tochter es auch so mit Humor nimmt. Ist meiner Meinung nach die beste Entscheidung!