Schwere Hypoglykämien – auf den Notfall vorbereiten

Wenn die Hände zittern, das Herz klopft oder der Schweiß rinnt, ahnt man als Insulin-Anwender oft schon: eine Hypoglykämie bahnt sich an.1 Zum Glück hat man meist seine speziellen Helfer wie Traubenzuckerplättchen oder Gummibärchen parat, um den Blutzucker wieder auf Normalwerte zu bringen. Doch was ist, wenn man sich einmal nicht mehr selbst helfen kann? Eine gute Vorbereitung auf den Fall der Fälle kann dafür sorgen, dass im – zum Glück seltenen – Notfall einer schweren Hypoglykämie die richtige Hilfe zur Stelle ist.

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Schwere Hypoglykämien: Vorgehen im Notfall planen | Quelle: Lilly Deutschland

 

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Dass der Blutzucker unerwartet absinken kann – diese Erfahrung gehört wohl für die meisten Menschen mit Typ-1-Diabetes zum Alltag.2 Und auch bei Typ-2-Diabetes, der mit Insulin, Sulfonylharnstoff oder Gliniden behandelt wird, kann es zu Unterzuckerungen kommen.2 Man weiß deshalb in der Regel, was zu tun ist:  Ob Gummibärchen oder Traubenzuckerplättchen – die Hypo-Helfer liegen vielfach schon bereit. Eine leichte Hypoglykämie ist für die meisten deshalb oft keine so große Sache. Doch der Blutzucker kann auch plötzlich so stark sinken, dass es zu einer schweren Hypoglykämie kommt und das Bewusstsein gestört ist. Dann ist man nicht mehr in der Lage, gezielt zu handeln und selbst gegenzusteuern, um den Blutzucker zu normalisieren. Man ist darauf angewiesen, dass jemand anderes aktiv wird und helfen kann.

Zum Glück sind schwere Hypoglykämien relativ selten. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes treten im Schnitt etwa 1 – 3 schwere Unterzuckerungen im Jahr auf.3 Bei Typ-2-Diabetes sind diese noch seltener.3 Dennoch ist es sinnvoll, einen Plan für den Notfall zu erstellen. Denn eine gute Vorbereitung kann dazu beitragen, dass die Situation im Fall der Fälle gut bewältigt werden kann.

Notfallplan erstellen – so geht‘s

Erste Anlaufstelle dafür ist die betreuende Arztpraxis. Diabetologen und Diabetesberater informieren über den richtigen Umgang mit schweren Hypoglykämien und helfen bei der Erarbeitung des individuellen Notfallplans.

Dabei gilt es zunächst zu überlegen, wer im Notfall Hilfe leisten könnte. In erster Linie sind das die nächsten Angehörigen. Aber auch Arbeitskollegen, Lehrer, Trainer beim Sport oder Freunde könnten in die Situation kommen, dass sie helfen müssen. Umso wichtiger ist, dass diese Personen gut über die Diabetes-Erkrankung und die Symptome einer schweren Hypoglykämie informiert sind. Mit ihnen sollten auch geeignete Notfallmaßnahmen besprochen werden: Zunächst 112 wählen und den Notarzt anfordern. Dann den Patienten in eine stabile Seitenlage bringen und bei ihm bleiben.1,4 Der Notarzt kann mit einer Glukoseinfusion den Blutzucker stabilisieren.

Notfallmedikamente, die auch Nichtmediziner anwenden können

Es gibt aber auch Präparate mit dem Wirkstoff Glukagon, die von medizinischen Laien verabreicht werden können, wenn sie in der Anwendung geschult wurden.5 Glukagon regt die Leber an, Glukose in den Blutkreislauf abzugeben, so dass sich der Blutzucker auf diese Weise ebenfalls normalisiert. Das Notfallmedikament kann vom Arzt verschrieben werden. Es ist sinnvoll, an den wichtigsten Aufenthaltsorten ein Glukagon-Präparat im Kühlschrank zu deponieren. Bezugspersonen, die Ersthelfer sein könnten, sollten wissen, wo sich das Medikament befindet und wie es anzuwenden ist. Viele Arztpraxen bieten an, die Angehörigen auf die Anwendung zu schulen.

Wer so vorausgeplant hat, hat gute Chancen, dass im Notfall geeignete Hilfe bereitsteht. Eine sorgfältige Planung kann Ängste nehmen und das sichere Gefühl vermitteln, dass die Situation im Fall der Fälle gut bewältigt werden kann.

Weiterführende Informationen zum Umgang mit schweren Hypoglykämien bietet Lilly auf der Seite www.hypo-hilfe.de. Auch im Facebook-Kanal des Unternehmens „DIAry: Dein Alltag mit Diabetes“ werden verschiedene Aspekte der schweren Hypoglykämie erläutert. Zudem gibt es hier die Möglichkeit, sich mit anderen über das Thema auszutauschen: www.facebook.com/AlltagmitDiabetes


Quellen:

1 S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes, 2. Auflage, 2018. AWMF-Registernummer: 057-013

2 Frier BM. Nat Rev Endocrinol. 2014 Dec;10(12):711-22

3 Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG): Diabetes und Straßenverkehr, 1. Auflage, 2017. www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/leitlinien/evidenzbasierte-leitlinien.html; Zugriff: 4.11.2019

4 Checkliste: Erste Hilfe bei Unterzuckerung, Deutsche Diabetes Hilfe, Zugriff: 4.11.2019 www.diabetesde.org/system/files/documents/cl_diabetesde_erste_hilfe_bei_unterzuckerung_2019.pdf

5 Fachinformation GlucaGen® HypoKit, Stand 3/2015

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