mitho88

  • mitho88 hat ein Update gepostet vor 3 Jahre, 7 Monate

    Hallo! Ich wollte mich heute mal vorstellen und hoffe, dass vielleicht jemand meine derzeitigen „Zustände“ teilen kann.
    Ich habe seit 1997 meinen Typ 1 – zu Anfang sehr schwer akzeptiert plötzlich „krank“ zu sein. Damals ging es mir auch psychisch sehr schlecht, was eine schlechte Kombi darstellte. Von Beginn an verfolgt mich eine große Hypo-Angst. Bereits 2011 war ich deshalb bei einem Psychotherapeuten der sich auf Diabetes spezialisiert hat. In den vergangenen Jahren gab es bei mir immer mal wieder gute, aber auch viele schlechte Phasen. Zur Zeit geht es mir leider extrem schlecht. Hypo-Angst, Angst vor zu hohen Blutzuckerwerten, Angst vor Corona, Angst eigentlich vor allem. Dazu kommt, dass ich vermutlich langsam in die Wechseljahre komme und mein Blutzucker rauf und runter geht. Das verstärkt natürlich auch wieder die Ängste. Mein Insulinbedarf ist sprunghaft gestiegen und verlangt höhere Insulingaben. Habe in den letzten Monaten leider auch viel abgenommen, was die Lage nicht verbessert. Esse zu wenig, weil ich Angst vor Zuviel Insulin habe.
    Ich versuche jetzt seit 3 Wochen aus dieser Schleife auszubrechen. Engere diabetologische Betreuung, erneut Psychotherapie, Medikament gegen Angstzustände,… das alles kostet viel Kraft und ich bin teilweise extrem verzweifelt. Leider kenne ich niemanden, der ebenfalls an Typ 1 erkrankt ist – irgendwie scheinen um mich herum alle (Gott sei Dank) gesund zu sein.
    Falls ihr in einer ähnlichen Situation seid (hormonelle Umstellung durch die Wechseljahre), würde ich mich über Nachrichten freuen. Irgendwo muss es doch Menschen geben, denen es leider nicht immer gut geht!. Viele liebe Grüße Michaela

    • Hallo Michaela, mir geht es im Moment ähnlich wie Dir. Ich habe meinen Diabetes 1998 bekommen. Ich habe damals auch sehr lange gebraucht um diese Krankheit zu akzeptieren. Die ersten 10 Jahre hatte ich soweit alles gut im Griff, trotz zwischenzeitlichen Schwangerschaft ( Hba1c lag damals bei 4,8) also alles war gut, selbst das Gewicht war vollkommen in Ordnung. Ein paar Jahre später kam das zweite Kind mit einem Hba1c von 5,2 also such absolut in Ordnung. Leider ging es mir nach der zweiten Schwangerschaft nicht mehr ganz so gut, ich litt unter Depressionen und habe mich dann klinisch auf Antidepressiva einstellen lassen. Zu lange ging es mir nicht gut und tägliches weinen und verzweifeln war mein Begleiter. Heute bin ich gut eingestellt und zum Glück ist die traurige Stimmung vorüber. Aber ich denke ich komme auch so langsam in die Wechseljahre, meine Werte spielen in letzter Zeit nur noch verrückt. Morgens komm ich manchmal so niedrig aus dem Bett, das mein Messgerät gar keinen Wert mehr anzeigt, nur noch das Wort Lo. Ich bekomme dann regelmäßig Panik und esse alles, was mir in den Weg kommt. An der Arbeit bin ich dann natürlich wieder viel zu hoch und fühle mich wie plattgefahren. Ich kann froh sein, daß ich Arbeitskollegen habe, die mir meine Zeit geben, um meine Werte wieder in den Griff zu bekommen. Obwohl ich mir im Moment vorkomme, als wäre ich nicht mehr richtig arbeitsfähig, ewig zu hohe oder zu niedrige Werte. Sie müssen schon viel Rücksicht nehmen, das nervt mich ungemein und ich fühle mich schlecht und wie ein Klotz am Bein. Ich möchte arbeiten und nicht ewig sagen, ich kann gerade nicht oder ich muss mich mal bewegen gehen, damit der Wert wieder sinkt. Mein größtes Problem habe ich aber seit ein Parr Wochen. Egal was ich abends esse, ich habe immer Werte um die 300. Ich korrigiere, messe aber nichts tut sich, er steigt eher noch anstatt runter zu gehen. Ich kann korrigieren wie ich will, es passiert nix. Als würde das Insulin nicht wirken. Das Problem, ich werde nachts um 4h oder um 5h von meinem libre Messgerät geweckt mit dem Wort Lo. Vielleicht liegt es an den Hormonen? Ich bin schon in regelmäßigen Abständen bei meiner Diabetologie, ich hoffe, ich weiß bald woran es liegt. Ja und ich kenne leider auch niemanden mit Diabetes, obwohl wir soviele sind. LG Francesca