diabetano

  • diabetano hat ein Update gepostet vor 3 Jahre, 7 Monate

    Neues? Ich bin neu hier — seit 16.09.20 — und komme gleich als alter Diabetiker im doppelten
    Sinne (seit 1965 Typ 1; 1941*) mit einer Frage, die
    mich seit 2 Jahren umtreibt:

    WIE IST ES ZU ERKLÄREN, DASS DER BLUTZUCKER/DIE SENSORGLUKOSE NACH BOLUSABGABE STEIGT !?

    Die Medtronic-Pumpe 640G ist technisch OK,
    die Basalrate(n) ausgetestet, bestens.

    (Über Nacht Verlauf der Kurve fast linear).

    Ausgangsblutzucker, nüchtern, z.B. 5,0 mmol/L,
    Bolus morgens 6,0 U100 für geplante 4 BE.
    BZ steigt auf z.B. 10 mmol/L.

    Das bleibt so hoch, bis nach 2 Stunden ein rasantes Fallen des Wertes einsetzt. Klar, dann ist das Wirkmaximum erreicht.

    Ein solcher Drück-Essabstand ist mir aus vorhergehenden Zeiten nicht bekannt. Seit 1992 trage ich Insulinpumpen.

    Die Diabetesberaterinnen kommen mit dem Altersargument und die damit einhergehenden Veränderungen des Körpers.

    Zwei DIABETOLOGEN sehen mich beim Vortragen meines Problems ungläubig an, verweisen auf meinen Langzeitwert, der zwischen 6 und 7 liegt
    und behaupten, so etwas könne es nicht geben, was ich behaupte.
    Nach Insulingabe sinkt der Zucker, BASTA! Das müsste ich doch nach 55 Jahren Diabeteserfahrung schon mal wissen.

    Meine Hoffnung war das neue, modifizierte Humalog, seit 01.09.20 greifbar in den Apotheken.
    Einen Versuch wäre es doch wert, dachte ich mir und : DENKSTE ! Abgelehnt, keine Experimente, Verweis auf normgerechten HbA1C – Wert.

    Im Jahre 1965, ich spritzte U40-er Schweineinsulin mit dicken Glasspritzen (DDR),
    das plötzlich nicht mehr wirkte. Niemand ahnte, was dahinter steckte.
    HbA1C zwischen 14 und 15.

    Aber ich hatte eine „experimentierfreudige“ Diabetologin, die mir mit großem persönlichen Einsatz gentechnisch hergestelltes Humaninsulin besorgte. („Westinsulin“ für Devisen).

    In Quarkburg (KARLSBURG, Uni Greifswald)
    nahmen mir die Herren Professoren das „Westinsulin“ wieder weg, sie sparten die Devisen.
    Als Auszeichnung gabs Kubareisen (wie nach der Politischen Wende bekannt wurde)!

    Mein Körper hatte Antikörper gegen das tierische U40 entwickelt !!! wie man später konstatierte.

    Das dauerte zu lange, um meine Invalidität ab Sommer 1966 aufzuhalten. Augen kaputt, Nerven kaputt … Arbeit verloren … Mental am Boden.

    Die wahnsinnigen Schmerzen durch die einsetzende Diab. Polyneuropathie
    und das vielfache Lasern mit der Komplikation, dass Blutungen im Makulabereich auftraten und eine Erblindung bevorstand,
    brachten mich sogar auf Suizidgedanken…

    Jeder Diabetes-Verlauf ist so einmalig wie es Menschen eben sein können.

    Vielleicht weiß doch jemand einen Rat, kennt womöglich einen aufgeschlossenen Fachmann,
    der beispielsweise mit einem anderen Insulin einen Ausweg aus meinem Dilemma zu suchen bereit ist, um mir jedenfalls zu helfen.

    Danke 🙏 für Eure Geduld, für Euer Verständnis.

    🦋🦋

    • Hallo Wilfried,
      das Ganze klingt, soweit man es aus Deiner Beschreibung erschließen kann, nach einem heute stärker ausgeprägten Dawn-Phänomen als früher bzw. nach einer stärkeren Insulinresistenz am Morgen, wo oft der bereits von Dir erwähnte längere Spritz-Ess-Abstand helfen könnte, auch wenn er mit zwei Stunden schon sehr lang ist. Aber eine andere Idee kommt mir noch: Ist eine diabetische Magenlähmung (Gastroparese) bei Dir möglich? Dann könnte unter Umständen morgens noch Essen vom Abendessen im Verdauungstrakt sein, das erst morgens verdaut wird und so die Glukosewerte erhöht. Dagegen spricht eigentlich Dein gutes HbA1c, aber Diabetes ist eben, wie Du schreibst, sehr individuell. Ich würde Dir empfehlen, das noch einmal mit Deinem Diabetesteam zu besprechen.
      Alles Gute, Katrin
        • Liebe KATRIN,
          vielen herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort. Deine Denkansätze helfen mir weiter. GASTROPARESE!

          Als ich vor vielen Jahren wegen meiner massiven Beschwerden durch die Polyneuropathie untersucht wurde, fiel der Begriff Magenentleerungsstörung. (Ich schluckte für die Untersuchung radioaktiv präpariertes Rührei.)

          Möglicherweise hat sich der Zustand im Laufe der Jahre negativ entwickelt. Dafür spricht auch, dass ich die Basalrate für den Vormittag ständig erhöhen musste.

          Ich esse auch viel zu spät mein Abendessen im Vergleich zu meinen Gewohnheiten vor den jetzigen Schwierigkeiten.

          Da werde ich wohl HAUSAUFGABEN machen müssen.

          Ich freue mich über mein Glück, dass Du mir soviel Deiner Zeit geschenkt hast. Gratuliere zu Deinem Erfahrungsschatz.

          Freundliche Grüße von Wilfried W.
          WW —> 🦋🦋