Sheelas Tagebuch #1 – Bei mir läuft es momentan „nicht ganz rund“

„Liebes Tagebuch..." In ihrer neuen Rubrik wird Sheela in der Lounge ihre Höhen und Tiefen mit uns teilen. Dieses Mal geht es um Vorweihnachtsstress und schlechte Werte.

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Hey ihr! Ich bin Sheela und möchte euch in der nächsten Zeit immer mal wieder etwas aus meinem Leben erzählen, wo ich eigentlich immer – wenn auch gelegentlich mal unfreiwillig – meinen „Mitbewohner“, den Diabetes, dabeihabe.

Worum es überhaupt geht

Man könnte sicherlich einen besseren Anfang finden als die Downphase/n eines jeden Diabetikers, aber ich finde, es passt einfach ganz gut zur Jahreszeit und man muss ja sagen, auch die nicht so schönen Tage gehören einfach dazu. Draußen ist es kalt und dunkel und dazu kommt noch der Weihnachtsstress (für manch’ einen ohne Diabetes schon eine große Herausforderung). Ich habe um mich herum schon bei einigen gehört, dass der Diabetes sich zur Zeit einfach querstellt (er arbeitet wohl nicht so gut bis gar nicht unter Stress und Druck… auch nicht nach vielen Jahren). Dazu kommt noch, dass man selbst in dem ganzen Stress und so einer Downphase schnell mal die Motivation verliert, das kleine Monster zu pflegen – kennt sicher jeder, der schon etwas länger mit ihm zusammenlebt.

Auch bei mir läuft es momentan „nicht ganz rund“

Warum sollte es also bei mir anders sein ? Auch bei mir steckt er in einer seiner unzähligen Trotzphasen. Passt ihm der ganze Stress nicht, steigt er einfach aus und lässt meine Werte auf mindestens 300 mg/dl (16,7 mmol/l) steigen, um mich daran zu hindern, weiter rumstressen zu können, und das, wo ich eh schon im Stress oder unter Zeitdruck bin. Ahhhhhh! Naja, man braucht schon echt starke Nerven mit einem „Mitbewohner“ dieser Art. Irgendwie funktioniert bei mir persönlich zur Zeit wirklich NICHTS mehr. Ich trage eigentlich eine Pumpe, aber nach jeder Mahlzeit, die ich mit der Pumpe gegenspritze, schieße ich auf 400 mg/dl (22,2 mmol/l)! Moldiv_1418761828523 Die meisten denken jetzt sicher ans „Katheterwechseln“, tja wenn das bloß so einfach wäre… Katheter bereits mehrmals ausgewechselt auch an verschiedenen Stellen, auch das Insulin ist neu. Ich weiß nicht, was da schon wieder nicht stimmt, ich habe meinen Diabetes eigentlich gerade nach vielen Jahren endlich mal in den Griff bekommen, jetzt tanzt er mir wieder auf der Nase herum. Aber nicht mit mir, nicht noch einmal geb’ ich mich so einfach geschlagen, mein Lieber, hörst du?! Dann werden die Mahlzeiten halt jetzt erstmal wieder mit Pen gespritzt, bis klar ist, woran es liegt. Ich lasse mich nie wieder von dir unterkriegen, Liebster – momentan sehr unerwünschter – Mitbewohner! Moldiv_1418761639082

„Nobody is perfect“ „Never give up“ und so 😉

Wenn es auf die eine Art mal nicht funktioniert, muss man sich halt einen anderen Weg suchen. Ich habe den Diabetes in der Hand, nicht umgekehrt. Und es ist menschlich, auch einfach mal Phasen zu haben, in denen es halt nicht so läuft und die Werte mal nicht so top sind, aber das ist okay, wir sind Menschen, keine Maschinen. Was nicht okay ist, ist, einfach aufzugeben und alles hinzuschmeißen, dann hat der Diabetes die Macht über dich und deine Werte. Aber selbst wenn das mal passiert und wirklich alles außer Kontrolle gerät, ist es niemals zu spät, um was zu ändern, nur geduldig sein. Ich selbst habe schon seit 15 Jahren Diabetes und es hat bei mir einige Zeit gedauert, bis ich meinen Diabetes erstmals im Griff hatte, auch ich habe schon die völlige Kontrolle über meinen Mitbewohner verloren. Ich habe mich auch lange nicht gekümmert und es waren große Schritte nötig zur Umsetzung, aber ich habe es geschafft, es hat alles etwas gebracht und ich habe so viel gelernt, aber das ist eine andere Geschichte voller Tiefen und Höhen, die ich euch ein ander’n Mal erzähle! 🙂 Bis zum nächsten Mal UND zeigt eurem süßen Mitbewohner, dass er bloß ein Untermieter ist, der kaum was, bis gar nichts zu melden hat! Eure Sheela ♥

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