Nach dem Abi hat auch Caro die Reiselust gepackt. Es ging für sie, ihren Rucksack und den Diabetes quer durch Irland!

Vorbereitung ist alles!
Da ich schon immer von einer Reise durch Irland geträumt habe, packte ich Anfang Januar 2014 meinen Rucksack und freute mich auf einen Winter in Irland! Schon bei den Vorbereitungen merkte ich: Gute Ausrüstung, sinnvolles Packen und eine Absicherung (gerade in Sachen Diabetes) sind das Wichtigste, um den Work-&-Travel-Aufenthalt so gut wie möglich erleben zu können. Ich stöberte im Internet, erkundigte mich bei Freunden und Verwandten, die schon mit dem Rucksack herumgereist waren, und stellte mir zwei Listen zusammen: eine, um an wirklich alles Notwendige zu denken; die andere, um alle wichtigen Termine vor dem Abflug zu erledigen.Packen für den Diabetes
Natürlich führte mich einer der ersten Wege zu meinem Diabetologen. Er schrieb kurzerhand in meine Akten für die Krankenkasse, dass ich einen Mehrbedarf für einen Auslandsaufenthalt bräuchte – wenige Tage später marschierte ich mit dutzenden Teststreifenpackungen, Insulin und Lanzetten aus der Apotheke. Ein Ersatzmessgerät, Pen und eine Stechhilfe durften dank meines Diabetologen mit in den Rucksack wandern. Das Insulin verstaute ich in einer festen Brotdose ganz oben im Rucksack, um die Ampullen vor Zerdrücken zu schützen – ein Winter in Irland knackt eher selten die 40-Grad-Marke, sodass ich mir immerhin keine Gedanken um die Kühlung machen musste 😉 Die Teststreifen, Lanzetten und alle wichtigen Dokumente (unter anderem natürlich auch der Diabetes-Ausweis für den Flughafen) wanderten in einzelne Packtaschen.In Irland selbst verhielt sich mein Monster meistens super-zahm.
Täglich durch Matsch, Regen und Wind zu wandern, bis zu den Knien in Kuhmist zu versinken, um Felder zu düngen, und lange schlaflose Nächte taten meinen Blutzuckerwerten erstaunlich gut!
„Wir laufen jetzt und halten nicht mehr an. Versuch auf der Karte zu sehen, wo wir sind – ich habe keine Ahnung, ob ich nicht gleich umkippe“
Dass es trotz des ganzen Spaßes auch ganz schön gefährlich werden kann, wenn man nicht vernünftig vorsorgt, begriff ich auf einer der vielen Wanderungen. Mitten in der irischen Pampa, mit schnell einsetzender Dunkelheit und null Handyempfang fühlte ich mich leicht unterzuckert. Als ich meinen Wert schnell checken wollte, kippte ich vor Schock fast hintenüber: 23 mg/dl (1,3 mmol/l). Der Traubenzucker war leer, der letzte Apfel und das Brot seit Stunden gegessen und meine Freundin und ich wussten: Es liegen noch gute 2 Stunden Fußmarsch vor uns. Ich drehte mich zu ihr um, zeigte ihr den Wert und sagte: „Wir laufen jetzt und halten nicht mehr an. Versuch auf der Karte zu sehen, wo wir sind – ich habe keine Ahnung, ob ich nicht gleich umkippe“ und lief schnurstracks los. Trotz des tiefen Wertes fühlte ich mich erstaunlich fit und hoffte trotzdem inständig, meine Leber würde noch irgendwoher ein kleines bisschen Glukose für mich auftreiben. Danke an dieser Stelle für die aufopferungsvolle Arbeit meines kleinen Leber-Freundes: Nach 1,5 Stunden (wir hatten die restlichen Kilometer im Laufschritt hinter uns gebracht) kam ich völlig erschöpft, aber immerhin mit vollem Bewusstsein im Hostel an – Blutzucker 51 mg/dl (2,8 mmol/l). Die Fressorgie konnte beginnen! 😉
Von nun an besser Vorbereitet über die Insel meiner Träume!
Von diesem Tag an hamsterte ich Traubenzucker, Müsliriegel und andere Hypohelfer in meinen Jacken-, Hosen- und Rucksacktaschen und verlasse bis heute das Haus nicht ohne schnelle Kohlenhydrate in meiner Handtasche;) Letztendlich habe ich einige der besten Tage meines Lebens in diesem Land verbracht und kann es kaum erwarten, noch einmal die grüne Insel zu bereisen und ihr dann meinen kleinen Pumpen-Freund vorstellen zu können!