Auch vor der Diabetesdiagnose wusste Tine ihre Zeit gut zu nutzen. Sie kochte, lebte immer im Dauerstress, unternahm viel. Eigentlich ist ihr Leben seit der Diagnose kaum anders. Obwohl… wenn sie ganz ehrlich zu sich und zu euch ist: doch!
Eigentlich ist mein Leben seit der Diagnose sehr anders. Denn ich muss mich jetzt zusätzlich immer um den Diabetes kümmern. Und der fordert meine ganz persönliche Zeit ein. Nachdem ich den letzten Satz tippte, stand ich auf, ging in ein anderes Zimmer, checkte meinen aktuellen Blutzuckerwert und spritzte ein wenig Korrekturinsulin. Das dauerte insgesamt circa eine Minute.Die verlorene Zeit
Heute Nacht, es muss ungefähr kurz nach vier gewesen sein, wachte ich auf und musste dringend mal. Als ich von der Toilette zurückkam, überprüfte ich nochmal meinen Blutzuckerwert: 312mg/dl (17,3 mmol/l). Ich spritzte Korrekturinsulin und versuchte wieder einzuschlafen. Das Ganze dauerte bestimmt eine halbe Stunde. Eine halbe Stunde, die ich sonst mit schlafen hätte verbringen können. Und auf Nächte mit hohen Werten folgen anstrengende Tage, weil der Körper nicht ausgeruht sein kann. An Tagen, an denen ich wirklich extrem akribisch meine Werte im Blick habe, checke ich mehrmals die Stunde meine Werte ab und errechne meine Insulindosen viel genauer. Zu meiner Diabetes-Praxis fahre ich fast eine Stunde quer durch Berlin. Manchmal mehrfach im Monat, manchmal ein Mal im Quartal. Besuche dort dauern im Durchschnitt auch etwa eine Stunde, je nachdem, was bei einem Termin an der Reihe ist. Dazu kommen all die anderen Routineuntersuchungen im Jahr, die seit dem Diabetes noch etwas genauer von den Ärzten ausgeführt werden als vorher.
Gut erkannt
Kann ich nur unterschreiben.
Aber dann müssen wir uns zB sowas anhören wie “neben 4x am Tag messen und spritzen müssen noch weitere Einschränkungen der Lebensqualität hinzukommen, damit Sie 50% Schwerbehinderung bekommen” … die sollen mal nen Monat in unserer Haut stecken … zB die 5 Tage mehr Urlaub sind gerade mit den ganzen Arztsachen durchaus was wert. (denn viele bekommen für Arztbesuche ja nicht einfach frei).
(Ohne jetzt eine Diskussion losbrechen zu wollen, ob wir uns “schwerbehindert” fühlen)