Wann bekommt man DPP-4-Hemmer verordnet?

Der Chefarzt der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim, Prof. Dr. Thomas Haak, stellt in seiner Videoreihe unterschiedliche Medikamente zur Behandlung von Typ-2-Diabetes vor – dieses Mal DPP-4-Hemmer bzw. Gliptine.

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Dipeptidylpeptidase-4-Hemmer (DPP-4-Hemmer), auch Gliptine genannt, werden verordnet, wenn Metformin nicht (mehr) hilft oder nicht vertragen wird. Je nach individuellem Fall werden die DPP-4-Hemmer in der Therapie mit Metformin kombiniert – es gibt auch Präparate, die bereits beide Wirkstoffe enthalten, so dass man nicht zwei einzelne Tabletten nehmen muss.

Die Wirkung von DDP-4-Hemmern bzw. Gliptinen

Die Gliptine hemmen das Enzym DPP-4, das im Darm das Hormon GLP-1 abbaut. Dieses wird immer dann gebildet, wenn ein Mensch Kohlenhydrate zu sich nimmt. Es sorgt für die Freisetzung von Insulin, hemmt die Zucker-Neubildung in der Leber und kann in hohen Dosen auch den Appetit verringern. Außerdem kann es die Magenentleerung etwas verzögern, wodurch der Zucker langsamer ins Blut wandert und Blutzuckerspitzen verhindert werden können.

Körpereigenes GLP-1 wird allerdings durch das Enzym DPP-4 innerhalb von ein bis zwei Minuten im Körper abgebaut und der Körper muss ständig GLP-1 nachproduzieren. Die DPP-4-Hemmer können dann, indem sie den schnellen Abbau von GLP-1 verzögern, für höhere Konzentrationen von GLP-1 im Körper sorgen.

Die DPP-4-Hemmer sind sehr gut verträglich. Bei Nierenproblemen muss ggf. die Dosis angepasst werden.


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