Freut euch auf den Frühling! Dann ist es vermutlich wärmer, heller und schöner als jetzt im Februar – und außerdem erscheint Antjes Buch für Angehörige von Menschen mit Diabetes!
„Diabetes und Angehörige“ – das ist ein Thema, über das erst seit wenigen Jahren überhaupt erst intensiver diskutiert wird. Und weil es immer noch nur wenig Ratgeberliteratur für die Angehörigen von Menschen mit Diabetes gibt, arbeite ich derzeit an einem Buch mit Portraits von vielen verschiedenen Familien und Paaren, die von Diabetes betroffen sind.So wenig ist bekannt über die Probleme der Angehörigen …
Angehörige von Menschen mit Diabetes fühlen sich durch die Erkrankung ihres Familienmitglieds häufig ebenso stark betroffen und eingeschränkt wie der Diabetiker selbst. Was die Angst vor Unterzuckerungen angeht, haben sie meist sogar noch größere Ängste als die Betroffenen. Diese und viele weitere spannende Erkenntnisse stammen aus der DAWN2-Studie, die 2011 vom Unternehmen Novo Nordisk angestoßen wurde. Damals war die Fachwelt schockiert, wie wenig man bislang über die Probleme der Angehörigen wusste und wie unzureichend man sie in Schulungen berücksichtigt. Ich wurde erstmals beim T1Day 2015 auf die DAWN2-Studie aufmerksam, denn dort berichtete Prof. Bernhard Kulzer, Psychologe am Diabetes-Zentrum Mergentheim, von seinen Aha-Erlebnissen mit der Studie.Ratgeberliteratur für Angehörige? Bislang leider Fehlanzeige!
Wenige Monate schrieb ich für die Zeitschrift Focus Diabetes eine Titelgeschichte über das neue große Thema „Diabetes und Angehörige“. Anhand dreier Portraits von Familien bzw. Partnerschaften beschrieb ich, wie Familien und Paare mit dem Diabetes umgehen. Was ihnen dabei gut gelingt und was ihnen schwerfällt. Außerdem befragte ich Psychologen und Psychodiabetologen, wie sie die geschilderten Fälle einschätzen, welchen Rat sie den Betroffenen geben. Im Zuge meiner Recherche für den Artikel stellte ich erstaunt fest, dass es bislang so gut wie keine Ratgeberliteratur zu diesem wichtigen Thema gibt. Sprich: Wer gerade erfährt, dass z. B. seine Frau oder Freundin an Diabetes erkrankt ist, und im nächsten Buchladen nach einem passenden Ratgebertitel sucht, der findet kein Buch zum Thema. Keines, das ihm erklärt, welche Partnerschaftskonflikte manchmal infolge des Diabetes auftreten. Keines, das ihm Tipps gibt, wie er sich positiv in die Therapie einbringen kann, ohne seine Partnerin dabei zu bevormunden. Keines, das ihm anhand von Beispielen aufzeigt, wie er mit seinen eigenen Ängsten umgehen kann. Für die Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes gibt es zwar das eine oder andere Ratgeberbuch, doch für alle anderen Angehörigen fehlt ein solcher Titel noch.
Aus den Erfahrungen anderer Betroffener lernen und Trost schöpfen
Und so beschloss ich kurzerhand, dass ich dieses fehlende Buch schreiben möchte, nach einem ganz ähnlichen Strickmuster wie schon meinen Artikel. Ein Buch also voller Portraits verschiedenster Menschen, die in ihrer Familie oder Partnerschaft auf die eine oder andere Art mit Diabetes konfrontiert sind. Warum Portraits und kein klassisches Sachbuch? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Sachverhalte besser verstehe und nachvollziehen kann, wenn sie mir anhand einer Geschichte aus dem echten Leben erzählt werden. In Portraits anderer Menschen, die ein ähnliches Problem wie man selbst haben, kann man sich wiederfinden und beim Lesen mitfühlend nicken – oder energisch den Kopf schütteln, weil man selbst sich in der geschilderten Situation ganz anders verhalten würde. In jedem Fall bieten authentische Geschichten eine gute Möglichkeit, aus den Erfahrungen anderer betroffener Menschen zu lernen und Trost zu schöpfen.
Hallo Ich würde gern dieses Buch lesen wollten denn Wir sind auch betroffen. Unser 9 Jahre jungen Sohn hat seid 1,5 Jahre Diabetes und Wir sind allein Fehler Uns so da Wir niemanden haben der Uns hilft. L.g
Hallo Annette, es freut mich, dass du mein Buch gern lesen möchtest! Schau doch einfach in den kommenden Monaten hier in der Blood Sugar Lounge herein oder halte im Diabetes Journal Ausschau – dort wird es in jedem Fall Infos zum genauen Erscheinungstermin geben. Ich gebe mein Bestes, dass das Buch bald fertig ist! 🙂 Lg Antje
Hallo Antje,
warum warst du nicht in Baden-Württemberg unterwegs…ich hätte dir gerne erzählt, wie es ist, lebensbedrohliche Unterzuckerungen hautnah mitzuerleben und welche Folgen es für mich als “Diabetes Typ 1”-Partner hatte und hat.
Das Buch ist bestimmt längst überfällig, aber Selbsthilfegruppen gibt es glaube ich auch keine. Hilfe für Angehörige, wenn auch nur zum Austausch, gibt es nicht. Wir werden mit unseren Ängsten und Sorgen alleine gelassen.
LG.