35 Aktive der Diabetes-Selbsthilfe trafen sich am 1. April – um in Zukunft wieder mit einer Stimme die Millionen Diabetiker in Deutschland zu vertreten. Katrin war bei dem Treffen dabei.
Wie kann die Diabetes-Selbsthilfe in Zukunft mit einer Stimme sprechen? Das überlegten Anfang April Vertreter der vier großen Verbände Deutscher Diabetiker Bund (DDB), Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), Deutsche Diabetes Föderation (DDF) und Diabetikerbund Bayern. Nach Frankfurt eingeladen dazu hatte der Kirchheim-Verlag.Sacharbeit im Mittelpunkt
35 Selbsthilfe-Aktive waren gekommen, insgesamt brachten sie 550 Jahre Erfahrung in der Selbsthilfearbeit mit – und schnell zeigte sich: Viele Ziele der vier Verbände sind die gleichen. Auch in der Bewertung, dass die Selbsthilfe in der Vergangenheit viel erreicht hat, war man sich einig. Um auch in Zukunft viel zu erreichen, wünschten sich die Anwesenden eine „starke, vereinte Selbsthilfe in Deutschland“. Gemeinsame Schwerpunkte zu erarbeiten, gehört ebenso dazu wie der Wunsch, mit einer Stimme zu sprechen – um möglicherweise auch einmal als Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein Stimmrecht zu bekommen und nicht nur ein Mitberatungs- und Antragsrecht, wie es derzeit der Fall ist. Auch politisch will sich die Selbsthilfe wie in der Vergangenheit positionieren.
„Frankfurter Erklärung“
Vier wichtige Punkte verabschiedeten die Selbsthilfe-Vertreter in der „Frankfurter Erklärung“:- Wir wollen gemeinsam einen Rahmen schaffen für die Professionalisierung der Diabetes-Selbsthilfe.
- Wir wollen ab jetzt in eine gemeinsame Zukunft der Diabetesverbände blicken statt in die Vergangenheit – mit Respekt füreinander.
- Unsere starke Selbsthilfearbeit soll ergänzt werden durch eine bundesweit wahrnehmbare politische Arbeit als Interessenvertretung der Millionen Diabetiker.
- Wir wollen unsere Kompetenzen bündeln – für die Versorgung und die Lebensqualität der Diabetiker.
Das war längst überfällig. Wenn man die Zersplitterung der Diabetes-Verbände der Betroffenen anschaut, kann man nur traurig sein. Aber so ist das bei Verbänden, bei denen die persönliche Empfindlichkeit vernünftige Entwicklungen behindert.
Man sollte sich dabei vor Augen halten:
Die Interessen der Diabetiker (Typ 1 oder 2) sind nicht immer deckungsgleich mit den Diabetsärzten oder z.B. den Diabetes-Assistenten. Deshalb ist es nicht sinnvoll, alle Interessen in eine gemeinsame Organisation zu packen.
Was aber immer sinnvoll ist:
Gemeinsam Ziele abstecken und (falls möglich) gemeinsam agieren.