Wann ist eine Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes sinnvoll?

Wenn Medikamente oder ein Mehr an Bewegung und gesunder Ernährung nicht mehr ausreichen, hilft Insulin, den Blutzucker zu regulieren. Professor Dr. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim, erklärt, wann Menschen mit Typ-2-Diabetes mit Insulin beginnen sollten.

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Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes starten nach der Diagnose recht schnell mit der Einnahme des Medikaments Metformin, um ihre Blutzuckerwerte zu verbessern. Reicht Metformin dafür nicht mehr aus, wurde bis vor Kurzem recht schnell auf Insulin umgestellt.

Was ist heute anders?

Es gibt inzwischen neue blutzuckersenkende Diabetesmedikamente, die auch in den neuen Leitlinien, denen Ärzte bei der Behandlung von Menschen mit Diabetes folgen, berücksichtigt werden. Einige dieser Medikamente haben in großen Studien gezeigt, dass sie dazu beitragen können, Folgeerkrankungen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) zu verhindern. Deshalb wird heute oft abgewartet, bevor bei Typ-2-Diabetes Insulin eingesetzt wird. Trotzdem spielt Insulin bei Typ-2-Diabetes auch weiterhin eine wichtige Rolle und kann sehr hilfreich sein. Heute wird oft mit einem Langzeitinsulin begonnen. Langzeitinsulin wird auch Verzögerungsinsulin oder Basalinsulin genannt. Erst wenn das Langzeitinsulin nicht mehr ausreicht, nimmt man schrittweise ein Mahlzeiteninsulin mit hinzu.

Ein Kommentar zu “Wann ist eine Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes sinnvoll?

  1. Bei meiner Typ 2 Diagnose im Frühjahr 91 mit HBA1c 15und wurde mir erklärt, dass ich bis zum endgültigen Ableben meiner Betas immer mehr Tabletten brauchen werde und dann nach 8-10 Jahren schließlich Insulin. Und auch davon immer mehr.
    Wer von denen, die damals mit mir angefangen haben, heute noch dabei ist, verpasst sich mehrheitlich täglich 200-300 Insulineinheiten insgesamt für einen HBA1c bei eher 8-10 statt 7. Der Typ 2 ist eben entsprechend DDG eine progrediente Krankheit.

    Nun brauche ich seit um 6 Jahren ganze um 40 IE Insulin gesamt (Apidra + Lantus) pro Tag beim HBA1c um 5 (4,8-5,2)

    Die Historie hilft vielleicht verstehen:
    Als die Tabletten in 98 nicht mehr für HBA1c unter 8 reichen wollten – KH-Karenz war damals praktisch verboten – hab ich erst Alt-Insulin bekommen und 20 IEs zum Ausgleich für 1 Scheibe Brot gebraucht.
    Mit 60 IE Lantus als Basal reichten dafür dann 10 IE Bolus. Und Alt wurde dann bald mit Humalog ersetzt. Aber 140-160 IE gesamt war damals für mich normal. Bei einem HBA1c um 7.
    Und ohne den damals neuen Typ 1 Arbeitskollegen wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, daran etwas zu ändern, und würde heute wahrscheinlich auch 200-300 und vielleicht sogar mehr IEs gesamt pro Tag spritzen und 3 Zentner plus durch die Wohnung rollen und Tabletten für Blutdruck und Blutfette und Verdünner usw. nehmen.

    Der Typ 1 orientierte seinen alltäglichen BZ-Verlauf am völlig gesunden mit max um 140 mg/dl in der Stundenspitze nach dem Essen. Hab mich zwar anstecken lassen, aber bis dahin dann doch noch so an die 2 Jahre gebraucht.
    Mit dem HBA1c im mittleren bis unteren 5er Bereich hab ich dann statt der 140-160 IEs Insulin gesamt pro Tag nur noch 80-90 gebraucht.

    Vor 6 Jahren hab ich schließlich ausprobiert, was sich mit meinem alten Typ 2 noch nach Taylor schaffen lässt, und bin seitdem bei manchmal gut 30 bis meistens deutlich unter 50 IEs gesamt pro Tag und HBA1c um 5, aktuell wieder mal 5,0. MIT völlig gesunden Werten für Blutdruck und Blutfette. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dieses Zwischenergebnis auch mit der neuesten Variante der aktuellen Typ 2 Behandlung erreicht hätte.

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