Pumpen-Alarm unter 10 Kleidungsschichten im Winter abstellen: das kann schon sehr nervenaufreibend sein. Mit einem quirligen, jungen Hund, wird es zur echten Herausforderung.
Candy ist im Januar 2012 bei mir eingezogen und in diesem Winter hatten wir verdammt viel Schnee!! Kleidungstechnisch für alle frostigen Temperaturen gewappnet erkundeten wir also gemeinsam unsere damalige Wohngegend. Sehr hundefreundlich mit einer großen Hundewiese und von dort aus jede Menge tolle Waldwege. Wer mich kennt, weiß, dass ich keine gute Orientierung habe… Alleine deshalb gehe ich schon nie ohne Handy spazieren – ich könnte verloren gehen und dann zumindest jemanden anrufen… 😉Bleibenden Eindruck bei der Nachbarschaft hinterlassen
Der erste Versuch, Candy ohne Leine auf der riesengroßen Wiese laufen zu lassen, endete für mich in einer halben Herzattacke. Begeistert spielte Candy mit mir, bis auf einmal aus dem Wald über uns ein wesentlich größerer Hund herausgeschossen kam. Direkt auf uns – dachte ich zuerst – zu, dann stellte sich aber schnell heraus, dass er sich für mich herzenswenig interessierte und auf Candy zurannte. Das war in dem Moment zu viel für Candy. Sie hatte keine Angst – für mich war das schon Panik. So hörte sich auch ihr Bellen an, während sie einfach nur, so schnell sie konnte, davonrannte, der andere Hund hinterher. Jegliches Rufen und Pfeifen war komplett zwecklos. Sehen konnte ich Candy schon nicht mehr, aber immer noch ihr panisches Bellen hören. „Ach, hat ihr Hund Angst? Dann rufe ich meinen mal zurück. Der will ja nur spielen.“ Inzwischen war also auch Herrchen aus dem Wald aufgetaucht. Nicht annähernd so ambitioniert wie sein Vierbeiner. „Ja, bitte!!!“, dachte ich nur. Hund kam also zurück, Candy bellte immer noch und ich bin ihr schnellstmöglich hinterhergelaufen. Meine Befürchtung hatte sich dann tatsächlich auch bewahrheitet. Sie war nicht nur die komplette Wiese herunter, sondern auch den Weg, der zur Wiese hinführt am Fußballplatz vorbei, zurückgerannt – und dann kommt die Straße… Candy stand also mitten in der Kreuzung auf der Straße und bellte und bellte und bellte. Als sie mich sehen konnte, wurde sie sehr schnell ruhiger und kam zum Glück auch von der Straße herunter in meine Richtung. Zum Glück kam kein Auto!!! Ich weiß nicht, wer mehr Panik hatte in der Situation?! Auf jeden Fall kannte uns nach diesem Spaziergang die halbe Nachbarschaft.
Neuer Versuch, neues Glück – an der „langen Leine“
Nach diesem Vorfall habe ich mich entschieden, erstmal eine Schleppleine zu benutzen. Diese ist sehr lang – ich glaube, ungefähr 15 m?! Also ein guter Bewegungsradius für Candy. Es hatte sehr viel geschneit. Die besagte Wiese war mit einer kniehohen Schneedecke überzogen und sah traumhaft aus. Candy hüpfte wie ein Reh dadurch und sah einfach nur goldig dabei aus… Dick eingepackt in mehreren Kleidungsschichten und meiner Schneehose war Frieren fast unmöglich. Leider nur fast, denn kalte Finger hatte ich trotz der Handschuhe fast immer. Die Taschen alle zweckmäßig gefüllt mit Hundeleckerlis, Messgerät, Traubenzucker, Notfall-BEs und natürlich Hundekotbeuteln konnte ja nicht mehr viel schiefgehen. Dachte ich…Alarm
Es fing an mit einem Piepen. „Oh – meine Pumpe! Alarm?! Mal nachgucken.“ Hört sich einfach an, entpuppte sich aber als große Herausforderung! Ich wusste gar nicht so genau, in welcher Kleidungsschicht ich die Pumpe verstaut hatte? Also, suchen!!! Handschuhe ausziehen, die waren dafür einfach zu dick. Taschen – voll. Also Handschuhe auf den Boden, Schnee ist ja nicht schmutzig. Pumpe gefunden und der Alarm kam von CGM-System „zu tief“! O.k., ich fühlte mich gut. Wusste aber, dass ich das nicht ignorieren durfte und im Falle einer Hypoglykämie auch mit Candy hätte üben müssen. Also Blutzucker messen. Die Handschuhe waren inzwischen Candy zum Opfer gefallen und wurden schonungslos totgeschüttelt.