Tine hält viel davon, sich mit anderen Menschen mit Typ-1-Diabetes auszutauschen und einer selbst gewählten Diabetesfamilie anzugehören. So fühlt sie sich nie alleine mit der Krankheit. Und ihr? Seid ihr in der Gründungsphase, habt ihr schon eure Familie gefunden – oder bleibt ihr lieber solo?
Während ich diesen Artikel schreibe, hoffe ich sehr, dass ein Mensch mit neu diagnostiziertem Diabetes sich nie wieder deswegen alleine mit seiner Krankheit fühlen muss. Denn gerade mit einer chronischen Krankheit wie Typ-1-Diabetes hilft es einfach ungemein, wenn man weiß, dass man das eben nicht ist. Weil man ein kleines auserwähltes Sicherheitsnetz hat, in dem man sich wohlfühlen kann und sich geborgen fühlt, immer blöde Fragen stellen kann und sich trotzdem nicht dumm dabei vorkommen muss.Nach der Diagnose nicht alleine zu sein, hilft ungemein
Um zur Essenz dieses Textes zu kommen, muss ich euch kurz auf eine kleine Zeitreise mitnehmen: Im Jahr 2013 bekam ich meine Diabetes-Diagnose. Es war scheiße, keine Frage. Mein großes Glück war damals aber vielleicht, dass ich tatsächlich schon Menschen mit Typ-1-Diabetes in meinem Umfeld hatte. Teilweise wusste ich das schon, teilweise stellte es sich erst heraus, nachdem ich von meiner Diagnose erzählte (wow, Diabetes kann echt unsichtbar sein, wenn man das möchte!). Die Erfahrungen mit all diesen Menschen waren und sind alle ganz unterschiedlich. Klar, denn nur, weil wir alle eine chronische Krankheit teilen, heißt das nicht, dass wir sonst auch alle identisch miteinander funktionieren. Dennoch – sie sind und waren alle gleich wichtig für meinen Start in ein Leben mit Diabetes. Ein Freund von mir hat schon gut 10 Jahre länger Diabetes als ich, trotzdem – oder vielleicht genau deswegen – konnte ich ihm von Anfang an immer wieder Neues über seinen und meinen Diabetes berichten. Letzten Monat haben wir uns mit Basalratentests auseinandergesetzt und er war verblüfft, was er noch optimieren kann. Das tat uns beiden gut, ihm für die Werte und mir fürs Gefühl.
Kontakt zu anderen Kranken ist wichtig
Warum ich das alles erzähle? Nun, letztens war ich auf einem Konzert. Ich bin dort alleine hin, obwohl ich mich nicht topfit gefühlt habe und obwohl ich es alleine manchmal ein bisschen komisch finde, aber meine Begleitung wurde krank, also blieb mir keine andere Wahl. Das Konzert war super, ich hatte viel Spaß und war froh, doch gegangen zu sein. Und irgendwann blickte ich nach links. Da drüben am linken Bühnenrand tanzte eine junge Frau mit einem Sensor am Arm. Mein Herz blieb fast stehen. Ich sehe oft die verschiedensten Menschen mit Sensor in ganz Berlin, in der S-Bahn, in der U-Bahn, auf den Straßen. Aber auf einem Konzert, wo mir die Musik am Herzen liegt, ist sowas noch nie passiert.
Wie und wo bekommt man den Kontakt zu einer Diabetesfamilie? Wäre interessiert. Habe seit 2003 Typ1.
Suche auch Kontakte, ich habe wenig Erfahrung und bin neu im club.