Tag der Organspende: Er ist eine gute Gelegenheit, sich Gedanken darüber zu machen, ob man selbst Organspender sein möchte oder nicht, findet Katrin. Weiterlesen...
Immer, wenn meteorologisch der Sommer anfängt, kommt auch ein besonderer Tag: der Tag der Organspende. Er findet immer am ersten Samstag im Juni statt, dieses Jahr also am 3. Juni. Was hat das mit uns Diabetikern zu tun?
Organspende kann lebenswichtig sein
Eine Menge! Die meisten Diabetiker werden zwar nie persönlich mit dem Thema Organspende in Kontakt kommen – aber für die Diabetiker, die damit zu tun bekommen, ist es lebenswichtig. Es fängt an mit der
Transplantation von
Inselzellen aus der Bauchspeicheldrüse, wenn alle anderen
Therapien nicht funktionieren. Diese Inselzellen stammen bisher alle von Spendern, und zwar pro Empfänger von mehreren Spendern. Es geht weiter mit der Transplantation von Nieren – wenn die eigenen Nieren wegen des
Diabetes den Dienst eingestellt haben. Aber auch Herzen können für Diabetiker nötig sein und einige andere Organe.
Gedanken gemacht
Auch wenn ich, wie wahrscheinlich jeder von uns Diabetikern, hoffe, nie auf ein Organ eines anderen Menschen angewiesen zu sein, habe ich mir schon früh Gedanken darüber gemacht – wie früh, weiß ich schon gar nicht mehr. Und so habe ich schon seit vielen Jahren einen Organspendeausweis im Portemonnaie, denn so, wie ich im Ernstfall auf ein Organ hoffe, möchte ich meine Organe, die trotz des Diabetes verwendbar sind, anderen schenken – falls ich so sterbe, dass eine Organentnahme möglich ist. Den Ausweis aktualisiere ich regelmäßig. So ist klar, dass meine Entscheidung zur Organspende aktuell ist – und nicht eine, die ich vor Jahren getroffen habe und die nun wegen vielleicht vieler vergangener Jahre doch noch zu hinterfragen wäre.
Informieren und entscheiden
Jeder muss natürlich selbst entscheiden, wie er mit dieser Frage umgeht – und sollte sich informieren auf den Seiten des
Bundesgesundheitsministeriums und der
Deutschen Stiftung Organstransplantation. Wenigstens Gedanken machen sollte sich jeder Diabetiker, wie ich finde, eine Entscheidung treffen und diese Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentieren. Denn gerade wir, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zu den Organempfängern gehören als nicht
chronisch Kranke, sollten Position beziehen. Was meint ihr?
Und da hat man mir erst vor 1 Monat in der Diabetesklinik Bad Mergentheim gesagt, Diabetiker dürften keine Organe spenden !!!!
Ich finde die Auskunft in der Diabetesklinik ehrlicher! Formal wird man nur mit HIV+ oder akuter Krebs-/Tumorerkrankung ausgeschlossen. Bei allen anderen Erkrankungen ist es formell eine Einzelfallprüfung. Wir werden also nicht deshalb von der Organspende ausgeschlossen, weil wir Diabetiker sind, sondern aufgrund des Zustands der Organe bzw. aufgrund des enormen Risikos, das kein Arzt eingehen wird. Faktisch wird jedes Krankenhaus abwinken, wenn sie auf dem Organspendeausweis “Diabetes” unter der Rubrik “Hinweise” sehen. Die Prüfung der Organe ist zu aufwändig für die Promillechance und das Transplantationsrisiko zu groß. – Alles natürlich nur meine Einschätzung und ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn es Evidenz dafür gibt.
Minden, 27.Sept.2018
Hallo!
Bin 54 Jahre alt, habe Diabetes Type 1 seit 1964 und besitze seit meinem 16. Lebensjahr einen Organspende-Ausweis.
Vor 3 Jahren bekam ich vom Info-Telefon Organspende (Die Stelle, die die neuen Organspende-Ausweise verschickt!), dass ich als Diabetiker tatsächlich als Organspender infrage komme und nicht als Spender grundsätzlich ausgeschlossen bin.
Super!!! (dachte ich…)
Also ließ ich diese Info auch in meine Patientenverfügung einfließen, die ich bei meinem Notar offiziell in Auftrag gab. Als Organspender sollte ich ja nun in einem Krankenhaus ableben, damit mir dort Organe entnommen werden können. Und nicht in einem Hospiz, wie allgemein üblich.
UND JETZT KOMMT DER HAMMER…
Mein Diabetologe, Dr. Echterhoff aus Bielefeld, gab mir vorgestern die verbindliche Auskunft, dass ich als Diabetiker Type 1 N I E für eine Organspende in Frage kommen werde und I M M E R als Spender abgelehnt würde!!!
Grund:
1.) Eine zu hohe Gefahr, von Vorschädigungen, meiner Organe, was sich vorab leider nicht ausschließen lässt.
2.) Eine größere Gefahr, dass meine Organe beim Empfänger ggf. abgestoßen werden.
3.) Der Empfänger müsste deshalb ggf. mehr Medikamente einnehmen, um ein Abstoßen meiner Organe zu verhindern.
4.) Es besteht ein zu hohes Kosten- und Gesundheits-Risiko!()
FAZIT: Sehr schade, dass ich niemandem, durch eine Organspende, sein Leben retten kann !
Und ich bin “stinksauer” auf die Bundesstelle für gesundheitliche Aufklärung und deren Info-Telefon.
–> Denn ich muss jetzt meine Patientenverfügung, beim Notar nochmal ändern lassen, was unnötig Kosten
verursacht.
Stefan Werner
Minden(Westf.)
Hallo, was ist denn jetzt richtig??? Die Einen sagen so, die Anderen sagen anders? Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir als Typ 1 Diabetiker nicht als Spender in Frage kommen. Was für mich auch nachvollziehbar ist. Ich würde mir sehr wünschen das, Das nicht so wäre. Aber unsere Organe sind vielleicht doch schon vorgeschädigt.
Es entstehen große Hoffnungen, die sich dann vielleicht doch nicht erfüllen.
werden. Grausam, finde ich!
Bin Typ 1 Diabeider. Gott seit dank sind meine Niere und Leber noch okay laut Laborleiter. Meine Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig Insulin deshalb muss ich Insulin spritzen. Mir hat man gesagt das ich keine Organspende machen darf. Aber ich kann fremde Organe empfangen bei notwendigkeit