Warum Aufklärung so wichtig ist: Diabetes geht alle was an!

Die mediale Aufklärungsarbeit zum Thema Diabetes ist selten wirklich gut. Umso wichtiger, sich dessen bewusst zu sein und andere Wege der Diabetes-Aufklärung zu unterstützen, wie die Aktion Gesünder unter 7 PLUS, die dieses Mal komplett digital stattfindet.

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Es ist immer einfach, ein Gespräch – oder in diesem Falle einen Text – damit anzufangen, dass die anderen dieses und jenes falsch machen und außenstehende Menschen, also welche, die keinerlei Berührungspunkte mit Diabetes haben, bitte besser zuhören oder immerhin feinfühliger sein sollten. Schließlich sind diese Punkte und Bedürfnisse wahr und wichtig, dennoch ist es in Wahrheit einfach nur sehr erschöpfend und hilft selten wirklich weiter. Schlicht und ergreifend, weil man mit so etwas fast nie die richtigen Personen erreicht. Umso schöner, dass genau das bei der Aufklärungsaktion Gesünder unter 7 PLUS anders ist. Davon überzeugen könnt ihr euch am Donnerstag, dem 18. März, ab 16.30 Uhr im Livestream hier in der Blood Sugar Lounge.

Diabetes: ein Freifahrtschein für Schuldzuweisungen?!

Auch wenn ich eben schrieb, dass es nicht unbedingt zielführend ist, bei den anderen anzufangen, so sehe ich diese Aussage differenziert, wenn es dabei um die Medien(macher*innen) geht. Denn in meiner Wahrnehmung wurde durch kaum hinterfragte Berichterstattung sehr, sehr viel falsches Wissen über das Krankheitsbild Diabetes geteilt. Und das natürlich immer – so wie eben üblich – mit möglichst viel Drama und (negativen) Emotionen. Geht es öffentlich irgendwo um Diabetes, fallen schnell Worte wie „Schuld“, „Wohlstandskrankheit“, „Übergewicht“ und weiter geht es dann mit „Zuckerschock“, „Amputation“ usw. – angereichert mit Bildern von Zuckerwürfeln und Spritzen.

Ungefähr so sieht das Negativ-Beispiel von Diabetes-Aufklärung aus / Quelle: Pixabay

Wem haben solche Berichte jemals was gebracht? Und wenn ja: Was haben sie gebracht? Ich denke, solche Art von Aufmerksamkeit für Diabetes hat dazu geführt, dass wir heute in der Situation sind, dass man als Mensch mit Diabetes immer wieder mit Diskriminierung und Unverständnis konfrontiert wird. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, Diabetes-Aufklärung facettenreich und persönlich zu gestalten. So stehen bei den Veranstaltungen von Gesünder unter 7 PLUS neben den Experten auch die Menschen im Mittelpunkt, die tagtäglich mit Diabetes leben. Es geht darum, die Individualität dieser Erkrankung aufzuzeigen – Diabetes Your Type!

Der richtige Weg zur angemessenen Aufklärung

In den letzten Jahren gab es immer mehr Aktionen, um die Gesellschaft dazu zu bekommen, ihr Klischee-Bild des Menschen mit Diabetes zu überdenken. Gesünder unter 7 PLUS nutzte dazu regelmäßig Aktionstage in großen Einkaufszentren, in denen Blutzuckerwerte und gleichzeitig das Diabetesrisiko gecheckt wurden und auch über das gesamte Krankheitsbild aufgeklärt wurde – der Moment, in dem viele Menschen das erste Mal davon hörten, dass Diabetes in verschiedene Typen kategorisiert wird und es dementsprechend unterschiedliche Formen dieser Krankheit gibt. Einer der Punkte, der bis heute viel zu wenigen Menschen bewusst ist.

Aufgrund der Corona-Situation ist es zurzeit natürlich nicht möglich, mit solchen Aufklärungs-Aktionen auf öffentlichen Plätzen Aufmerksamkeit zu generieren. Darum ist es toll, dass auch Gesünder unter 7 PLUS jetzt eine digitale Alternative nutzt und einen Livestream veranstaltet, bei dem sowohl Experten als auch Menschen mit Diabetes selbst zu Wort kommen werden.

So sah es 2017 bei Gesünder unter 7 PLUS aus / Quelle: Blood Sugar Lounge

Damit die Diabetes-Aufklärung weiterhin immer mehr Menschen erreicht, hoffen wir, dass ihr am 18.03. ab 16.30 Uhr dabei seid und auch Freund*innen und Familienmitgliedern Bescheid sagt, damit wir einen spannenden, lehrreichen und nachhaltigen Austausch an dem Tag haben werden. Denn jeder Diabetes ist anders und es gibt unheimlich viele Geschichten, die gehört werden sollten!

Alle Infos zu Gesünder unter 7 PLUS bekommt ihr hier.

2 Kommentare zu “Warum Aufklärung so wichtig ist: Diabetes geht alle was an!

  1. Typ 2 muss mal wieder meckern:
    Für die weitaus meisten von uns mit Typ 2 würde “besser unter 6” die Tür zur Remission aufstoßen. In den ersten Jahren der Diagnosereife ließe sich mit individueller systematischer Anleitung der Diabetes auf deutlich unter 6 zurückdrehen und über 10 und mehr Jahre darin halten, häufig völlig ohne Medikamente=komplette Remission.
    Auf den ersten Blick wäre das kontraproduktiv für die Medi-Hersteller. Auf den zweiten Blick würden sie mit der Unterstützung von “besser unter 6” für Typ 2 ein bisschen Druck aus dem Kessel der Krankenkassen nehmen. Damit könnten die dann ihre Leistungen für Medikamente weiter im gewohnten Umfang erbringen, und müssten nicht nach und nach immer mehr davon kürzen – zu Lasten von immer mehr Patienten und Produzenten.

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