Diabetes 4.0 – wie viel neue Technik braucht mein Diabetesmanagement?

In den letzten Jahren hat sich viel getan im Bereich Diabetestechnik. Es wird immer schwieriger, den Überblick über neue technische Hilfsmittel zu behalten. Susanne fragt sich, wie viel Technik sie für ihr Diabetesmanagement braucht und ob es immer die neuste Insulinpumpe sein muss.

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Insulinpumpe – Liebe auf den zweiten Blick

Im ersten Jahr nach meiner Diagnose Typ-1-Diabetes im Jahr 2000 konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals für eine Insulinpumpe entscheide. So ein Gerät rund um die Uhr am Körper zu tragen, war mir suspekt. Ich traf mich damals regelmäßig in einer Gruppe mit anderen Menschen mit Typ-1-Diabetes. Es gab dort zwei Frauen, die eine Insulinpumpe hatten und sehr zufrieden damit waren. Das hat mir gezeigt, dass eine Insulinpumpe eine gute Entscheidung sein kann, besonders wenn die Therapie mit Pen und ICT nicht mehr gut funktioniert. Als sich bei mir hohe Blutzuckerwerte morgens nicht mehr händeln ließen, wagte ich den Versuch mit einer Insulinpumpe. Ich war positiv überrascht, wie schnell meine neue „ständige Mitarbeiterin“ Teil meines Alltages wurde. Hohe Morgenwerte waren plötzlich kein Thema mehr und insgesamt empfand ich die Insulinpumpe als großen Gewinn an Lebensqualität.

Quelle: Susanne Thiemann

Auf der Jagd nach der neusten Technik

Im Laufe der Jahre hat sich meine anfängliche Skepsis und Zurückhaltung gegenüber technischen Hilfsmitteln ins glatte Gegenteil entwickelt.

Dank Internet und Community war ich immer bestens informiert, was wann wie neu auf den Markt kommt. Sobald es möglich war, die Insulinpumpe zu wechseln, musste ich einfach diese wundervolle neue Technik haben. Als das erste iscCGM in Deutschland verfügbar war, war ich direkt als Anwenderin mit dabei. Noch mehr begeistert hat mich der Umstieg auf ein rtCGM. Meine Begeisterung für Technik hat mich dann schließlich auch zum DIY-Loopen gebracht.

Eigene Therapiebedürfnisse im Blick behalten

In den vergangenen 20 Jahren habe ich die unterschiedlichsten Insulinpumpen und CGM-Systeme genutzt. Mein Weg führte mich von einer „Schlauchpumpe“ zur Patch-Pumpe wieder zurück zu einer Insulinpumpe mit Schlauch. Bei den CGM-Systemen habe ich auch mehrere ausprobieren können. So vielfältig die technischen Möglichkeiten und Neuerungen auch sind, es ist meist ein Kompromiss, denn die perfekten Pumpen bzw. Systeme gibt es nicht. Mit heutigem Blick muss eine Insulinpumpe für mich folgende Eigenschaften haben:

  • geringe Gesamtgröße der Pumpe
  • Reservoir kann individuell mit Insulin befüllt werden
  • Fassungsvermögen von 300 E
  • Bedienung per Handy möglich
  • Pumpe eignet sich für DIY-Loop
Quelle: Susanne Thiemann

Natürlich verfolge ich weiter gespannt, was sich in der Entwicklung weiterer Diabetestechnik tut – aber neue Technik messe ich inzwischen immer daran, ob sie meine Bedürfnisse und Wünsche erfüllt.

Ohne erkennbaren Mehrwert kommt für mich ein Umstieg auf eine andere Insulinpumpe oder ein neues CGM-System nicht mehr infrage.


Ich bin (k)ein Technikverweigerer – oder warum ich Weihnachtsferien von der Technik mache … – Heikes Gedanken zum Thema!

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