Jeden Tag verfügen wir über 24 Stunden, aus denen wir das Beste machen können. 24 Stunden, das sind 1.440 Minuten, die sich jeder - mehr oder weniger - frei einteilen kann. Wie viel dieser Zeit der Diabetes beansprucht, hat Katharina mit der Stoppuhr nachgemessen.
Ein Tag und eine Nacht, 24 Stunden oder 1.440 Minuten: ein Zeitraum, in dem jemand bis nach Neuseeland fliegen oder 36 Episoden Grey’s Anatomy gucken kann (Pipi-Pausen ausgeschlossen). In dieser Zeit atmet ein Mensch etwa 20.000 bis 21.000 Mal und sein Herz schlägt ungefähr fünf Mal so häufig. Ganz nebenbei, nahezu unbemerkt, regelt der Körper das, was uns am Leben hält. Diese körpereigenen Mechanismen schenken uns Lebenszeit. Wie viel dieser Zeit wir zum Schlafen, Lachen, Streiten, Essen, in den Himmel schauen oder am Computer sitzen nutzen, steuern wir größtenteils individuell. Wir entscheiden, wofür wir uns Zeit nehmen und Zeit lassen. Aber durch den Diabetes ist etwas in unserem Körper, in unserem Leben, das nicht mehr nebenbei vom Körper geregelt wird, sondern das bewusstes Handeln fordert, um gut weiterleben zu können. Handeln, das Zeit kostet. Jeden Tag, jede Nacht. Es sind 24 Stunden oder 1.440 Minuten minus Diabetes, die uns zur Verfügung stehen.Es ist (Lebens-)Zeit minus Diabetes, die uns zur Verfügung steht
Tine hat in ihrem Beitrag „Der Diabetes-Begleiter stiehlt mir meine Zeit“ bereits erzählt, wie oft und wie zeitintensiv sie sich in ihrem Alltag um den Typ-1-Diabetes kümmern muss, ob sie will oder nicht. Ob sie die Zeit für die Regeneration nach einer Hyperglykämie in der Nacht eingeplant hatte oder nicht.
Der Blutzucker-Check
Klassisches Blutzuckermessgerät: Hierbei umfasst der Zeitaufwand natürlich noch den Lanzettenwechsel (der selbstverständlich vor jedem einzelnen Piks stattfindet *hust*, welcher aber bei mir dank der Accu-Check FastClix Stechhilfe superschnell erledigt ist – und wenn die Lanzetten-Trommel komplett gewechselt werden muss, kostet mich das auch nur etwa 0:10 Minuten) und das Rausfummeln und Einstecken des Teststreifens. Alles in allem dauert es, bis ich das Messergebnis vor mir habe, 0:34 Minuten. Einige Zeit verstreicht während des Wartens, dass das Messgerät bereit ist. Zur jetzigen Jahreszeit sollte ich wohl für diese Zeitangabe +/- eine halbe Ewigkeit rechnen, bis Blut aus den eiskalten Fingern zu bekommen ist.
Der Insulin- und Zubehörwechsel und die anschließende Injektion
Insulin-Pen: Da ich seit einigen Monaten eigentlich nur noch mit meiner Pumpe hantiere, war ich ganz verblüfft, wie schnell am bzw. mit dem Pen alles erledigt ist. Der Wechsel von Insulin und der Kanüle: 0:50 Minuten, anschließend im Kopf Insulinmenge für x-beliebiges Essen berechnen und den Bolus abgeben: 0:20 Minuten.
