Susanne lebt in Hamburg – kommt aber eigentlich aus München. Bei ihrem aktuellen Besuch „dahoam“ ging sie aus guter alter Tradition natürlich auf die Wiesn. Und der Diabetes kam wie immer mit … ob auch der Blutzucker Achterbahn fuhr?
Zugegeben: In diesem Jahr habe ich keine Lust auf das Dirndl-Outfit und auf das volle Programm inklusive Besuch im vollen Bierzelt. Ich bin mal wieder zu Besuch in meiner Heimat München – Berufliches und Privates lässt sich „dahoam“ gerade gut verbinden. Zufällig ist derzeit Oktoberfest – man hört es, man sieht es und man riecht es direkt, wenn man in der Stadt ankommt. Als gebürtige Bayerin, die zehn Jahre lang direkt an der Wiesn gewohnt hat, ist aber zumindest ein Spaziergang über die Wiesn ein Pflichttermin.

Logistische und kulinarische Herausforderungen
Heute reicht neben dem PDM und Traubenzucker zum Blutzucker-Messen mein Handy mit der App für das FreeStyle Libre – wobei ich bei meinem spätabendlichen Spaziergang in der Gasse mit den Bierzelten „Marstall“, „Schottenhammel“ und „Löwenbräu“ hin zum Riesenrad bemerke, dass ich meinen Arm mit dem Sensor instinktiv vor den torkelnden Massen schütze – aus Angst davor, dass ein unsanfter Rempler zum jähen Sensor-Ende führt … Auch kulinarisch ist die Wiesn jedes Jahr eine Herausforderung für Diabetiker (und Figurbewusste), denn im Angebot sind viele Kohlenhydrate, viel Fettiges – und viel Alkohol. Meine klassische Wiesn-Brotzeit – eine Riesenbrezn, eine Maß Bier und ein Wiesn-Hendl – kommt mal eben schnell auf 1.500 Kilokalorien. Um den Blutzucker im Griff zu behalten, ist für diese Kombi immer ein verzögerter Bolus nötig. Zu berücksichtigen und nicht zu unterschätzen bei der Insulinabgabe: Das Maßkrugstemmen bei jedem gesungenen „Prosit der Gemütlichkeit“ und die Tanzeinlagen zu den Wiesnhits der Blaskapellen wie „Tage wie dieser“ der Toten Hosen oder „Schickeria“ der Spider Murpy Gang wirken neben dem Alkohol des Biers ebenfalls blutzuckersenkend! Da helfen im Fall des Unterzucker-Falls die kandierten Nüsse und andere süße Versuchungen, die es zuhauf auf der Wiesn gibt, wenn man genug von den Menschenmassen hat und das Bierzelt verlässt, um frische Luft zu schnappen …Das „Teufelsrad“ – Simpel, aber gut
