Es blieb keine Zeit zum Ausruhen. Kurz nach der Landung in Seoul ging für Nathalie bereits das Sightseeing-Programm mit ihrem Vater los, dicht gefolgt von dem Eintritt in die Arbeitswelt. Ob der Diabetes dabei brav mitgespielt hat, verrät sie euch in ihrem Südkorea-Logbuch.
[Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Produkt- und Markennennung.] Als ich am 14. August in Südkorea landete, erwartete mich direkt ein wundervolles Empfangskomitee: 35°C und eine Luftfeuchtigkeit von 99% – super! Ich, als Kälte liebender Mensch, war natürlich hin und weg von diesen Temperaturen und konnte es kaum erwarten, zwei Tage später mit meinem Vater eine große Sightseeing-Tour zu starten.Bolusfreie Snacks – ein Hauch von Freiheit!


Koreaner und die Besessenheit von Kalorien
Neben den „24-h-Hyposnack-Supermärkten“ habe ich hier auch den Vorteil, dass auf sämtlichen Lebensmitteln bereits die Nährwerte der verkauften Portion angegeben sind. Schluss mit Dreisatz und 100-g-Rechnungen. Ein Blick auf die Verpackung und ich weiß, dass dieses Sandwich 36g Kohlenhydrate hat! Das liegt aber nicht etwa daran, dass Koreaner sich auch um Bolus und Blutzuckerwerte kümmern müssen, hier liegt der Fokus tatsächlich mehr auf den Kalorien. Selbst in einem Café und Restaurant findet man die Kalorienangaben neben den Portionen, und das nicht zu selten.Diabetiker undercover
Eine weitere Erleichterung ist für mich definitiv die DANA RS Insulinpumpe. Dank ihr muss ich einfach nur mein Handy in die Hand nehmen und kann bequem einen Bolus abgeben (und vieles mehr!). Somit habe ich die Insulinpumpe meist den gesamten Tag über nicht in der Hand und es können auch keine komischen Fragen kommen, auf die ich je nach Laune vielleicht gar keine Lust habe. Den Schlauch, der unter meiner Bluse in der Hosentasche verschwindet, hat noch niemand bemerkt – zumindest wurde ich noch nicht darauf angesprochen.
Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für das Diabetes-Coming-out?
Im Moment befinde ich mich noch in einem Zwiespalt, ob ich meine Kollegen nicht doch darüber aufklären sollte. Aber wann ist da der beste Zeitpunkt dafür? Dabei geht es nicht darum, dass niemand von meinem Diabetes wissen darf – mehr darum, dass die Krankheit nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen soll, als ich es möchte. Mein Praktikumsbetreuer sowie eine Kollegin wissen sicherheitshalber Bescheid, mehr aber nicht. Vielleicht könnt ihr eure Erfahrungen mit Diabetes am Arbeitsplatz mit mir teilen und mir dabei etwas weiterhelfen. Alles in allem gefällt mir Südkorea immer noch sehr. Es hat sich im August mehr wie ein „nach Hause kommen“ angefühlt, anstatt ein Besucher zu sein. Ich hatte ein bisschen Bammel davor, wie es wohl mit dem Diabetes im Gepäck sein wird, doch diese Gedanken waren alle unbegründet. Wie ich euch bereits in meiner kleinen Korea-Reihe erklärt habe, ist die medizinische Versorgung hier top und es gibt an jeder Ecke entweder eine Apotheke oder einen kleinen Supermarkt. Ich bin also bestens versorgt und kann meine Zeit hier in vollen Zügen genießen.
Mit dem Essen unterwegs kennt sich auch Michael aus. Wie er das handhabt, erfahrt ihr in Speisen auf Reisen – unterwegs mit Typ-1-Diabetes.