24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr ist er da, der Diabetes. Und so wie jeder Mensch, ist auch jeder Alltag mit dem ständigen Begleiter anders. Friederike schildert uns einen Tag aus ihrem (Diabetes-)Leben!
Der Diabetes: mal läuft er im Gleichschritt nebenher, mal rennt man selbst voraus und versucht, ihm so zu entkommen, mal ist er wie ein Klotz am Bein, der einen nicht vorwärtskommen lässt. Aber er ist immer da. Er prägt den Alltag und das Denken von uns Diabetikern. Manches finde ich völlig überflüssig, wie die unangenehmen Körpergefühle bei Hypo- und Hyperglykämien oder die Tatsache, dass man immer mit einem halben Koffer diabetischem Gepäck on Tour ist. Anderes finde ich super, denn wer wird schon einfach durch das Leben zum absoluten Ernährungsexperten außer uns Diabetikern? Auf alle Fälle ist der Diabetesalltag immer besonders und anders. Meiner kann beispielsweise so aussehen:7.00 Uhr: Messen.
103 mg/dl (5,7 mmol/l). Die Nacht müsste gut gelaufen sein. Gleich mal 1 Einheit als Morgengupf abgeben, Pumpe abkoppeln und ab unter die Dusche.

8.02 Uhr: Verdammt, ich bin spät dran.
Es ist schweinekalt und ich sollte eigentlich richtig in die Pedale treten. Hoffentlich gibt das nachher keine Hypo.
14.05 Uhr: Durst, Müdigkeit.
Habe ich mich mit den BEs beim Essen so verschätzt? Streikt das Insulin, weil Kortisol und Adrenalin zu stark sind? Oder war das Essen nur zu salzig und der Schlaf in der Nacht zu kurz? Lieber mal messen, bevor das Kind gänzlich in den Brunnen gefallen ist. 125 mg/dl (6,9 mmol/l). Passt. Aber: Lieber Körper, ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir eindeutigere Signale sendetest, dann wäre manches einfacher. 15.53 Uhr: Mein Gott, fällt es mir gerade schwer, mich zu konzentrieren. Schnell mal messen. 75 mg/dl (4,2 mmol/l). 0,5 BE. Dann sollte alles wieder geschmeidiger laufen. 18:34 Uhr: Endlich zu Hause. Yoga wäre jetzt super. 18.37 Uhr: Sonnengruß inklusive piksendem Katheter. Manchmal nervt diese Pumpe einfach nur. 19.05 Uhr: 206 mg/dl (11,4 mmol/l) und ich habe Huuuuunger! Menno!!! Also Low-Carb/No-Carb. Hilft ja alles nichts.
19.50 Uhr: Katheterwechsel.
Ein bisschen abgeknickt das Teil. Vielleicht war ich deshalb vorhin hoch.
23.15 Uhr: Ist alles für den Fall der Fälle am Bett?
Messgerät, Hypohelfer? Ja. Schnell noch einmal messen. 85 mg/dl (4,7 mmol/l). Und gute Nacht!