Steht uns der Diabetes im Weg?

Die größte Krise mit dem Diabetes hat Janne schon hinter sich: das Insulinpurging. Doch neben dieser Krise trifft sie auch im Alltag auf verschiedenste Konflikte. Der Diabetes stellt uns täglich vor neue Herausforderungen und er kann psychisch und physisch eine große Belastung darstellen.

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Die große Krise habe ich so gut wie überstanden. Zwar würde ich nie behaupten, dass ich zu 100% von dem Insulinpurging und den damit verbundenen Gedanken befreit bin, aber ich achte wieder auf mich und meine Gesundheit. Man merkt meist immer hinterher, wie viel Zeit man doch mit schlechten Gedanken und Gefühlen vergeudet hat. Dabei sollten wir uns einfach so nehmen, wie wir sind.

Die alltäglichen Konflikte

Neben dieser Krise gibt es aber auch noch die alltäglichen Konflikte mit dem Diabetes. Die werden wir alle kennen. Ich habe erst gerade dieses Jahr mein Abitur gemacht. Zwei Jahre zuvor kam der Diabetes dazu, zu Beginn der Qualifikationsphase. Was für ein perfektes Timing… Nun wurde es ernst, doch anstatt sich komplett auf den Unterricht zu konzentrieren, hatte ich noch ganz andere Dinge im Kopf: den Diabetes. Dann sitzt man so im Unterricht, die Lehrerin/der Lehrer steht an der Tafel und erzählt etwas und plötzlich geht es los. Man fängt an zu schwitzen, das Herz fängt an, schneller zu schlagen, und die Hände zittern. Und dann ist alles egal. Das Einzige, was einen dann kümmert, ist, wie man dieses elendige Gefühl stoppt, also Traubenzucker aus der Tasche holen und schnell zu sich nehmen. Und dann warten, bis der Zucker ansteigt.
Quelle: Pixabay
Andere Situation: der Sportunterricht. Gerade beim Sport hatte ich am Anfang große Schwierigkeiten mit Unterzuckerungen, was dazu führte, dass ich immer wieder Pausen einlegen musste. Man hat das Gefühl, dass man seine beste Leistung durch den Diabetes nicht erbringen kann. Was für ein blödes Gefühl!

Die Zukunft mit Träumen und Zielen

Nun geht es weiter für mich. Die Zukunft wartet und alle Türen stehen mir offen, dennoch macht man sich Gedanken, welche Konsequenzen der Diabetes für meine Berufswahl haben könnte. Ich habe große Sorge, dass der Diabetes für manche Arbeitgeber ein Problem darstellt, dass der Diabetes ein Grund für eine Ablehnung sein könnte. Ich möchte Medizin studieren. Davor möchte ich noch ein Praktikum im Krankenhaus machen und ggf. auch eine Ausbildung als Rettungssanitäter oder Ähnliches. Und da ist auch schon der Haken. Als Rettungssanitäter solltest du körperlich fit und gesund sein, doch was bedeuetet das für mich mit dem Diabetes? Wir alle haben Träume und Ziele im Leben, die wir erreichen wollen. Und auch mit Diabetes stehen uns so viele Türen offen. Wir sollten immer für unsere Träume kämpfen und niemals aufgeben. Trotz all der Sorgen, die ich habe, werde ich den Kampf nie aufgeben und immer fest daran glauben, dass ich alles schaffen kann. Da hält mich der Diabetes auch nicht von ab.  
Gedanken um die Zukunft mit Diabetes macht sich auch Olivia in dem Artikel Gedanken an meine Zukunft mit Typ-1-Diabetes

4 Kommentare zu “Steht uns der Diabetes im Weg?

  1. Kopf hoch Janne. Auch wenn dein Diabetes dich erstmal “gebremst” hat, du wirst das schaffen! Mittlerweile gibt es einen “Berg” voll Technik, der dich beim Diabetes unterstützen kann – think positive – LG Matthias

  2. Tasächlich stehe ich, nicht gerade vor der selben Situation, aber vor dem selben Gefühl. Ich habe so viele Träume Ziele und Päne und immer wieder sprengt mein Zucker die Situation, maht sich zur Rampensau und stellt meinen Traum hinten an.

    Vor 4 Jahren habe ich einfach gemacht, wovon ich träume und ich kann dir eines sagen: WENN sich ein Diabetiker etwas in den kopf gesetzt hat, dann wird das wahr. Komme was wolle. Dafür sind wir viel zu gute Kämpfer. Ich bin Köchin geworden. Und das obwohl der Alltag eines Koch, der wohl schlimmste Feind eines guten Hb1c’s ist … was ich in all der Zeit gelernt habe – ja durch meinen Zucker kann ich keine Maschine werden, die auf Abruf 1000 essen rausgibt. Ich bin anders, jemand der mit Gefühl und mit der Suche nach dem Perfekten kocht. Und auf dem Weg habe ich noch tausend andere neue Möglichkeiten und neue träume entdeckt. Die hätte ich ohne meinen Zucker und dem ständigen Suchen nach der besten Situation niemals gefunden. 🙂 genieß die Abenteuerreise und lass dich niemals unterkriegen mit den Worten du KANNST das nicht; vielelicht findest du einfach nur deine perfekte Nische und Aufgabe, die dich zu besonderen Ärtzin macht 😀

  3. Um eine Antwort auf deine Titelfrage “Steht uns der Diabetes im Weg?” zu geben: Ich bin der festen Überzeugung, der Diabetes steht uns nicht im Weg. Wir brauchen nur die richtige Einstellung! Einstellung kann man als Diabetestherapie auslegen, oder als Lebensmotto. 🙂
    Viel Erfolg für dein Medizinstudium!

  4. Die vorangegangenen Beiträge kann ich nur unterstützen. Jede Krankheit weist uns einen Weg zu, der uns viele neue Ideen und Erkenntnisse bringen wird. Es zwingt uns zur Achtsamkeit und auch mal zum Stillstand. Eine Bekannte von mir hat eine psyschiche Erkrankung und war Medizinstudentin. Nach einem Jahr auszeit nahm sie ihr Studium wieder auf, und erlitt einen Schock, da sehr viele Mitstudtenden sich plötzlich abwendeten. Sie nahm ein weiteres Semester Auszeit und studierte dann weiter. Heute ist sie eine sehr gute Ärztin und glücklich verheiratet. Sie arbeitet hauptsächlich in der Forschung ist und ihre Krankheit ist gut eingestellt und interessiert keinen Menschen. Man muß den Hinweis nur annehmen, dann wird sich der neue Weg öffnen und ganz neue Perspektiven schaffen.

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