Ernährungsfragen: Kaffee

Am 1. Oktober war Weltkaffeetag. Dazu hat sich unsere Ernährungsexpertin Ingeborg mal näher mit dem Wachmacher auseinandergesetzt. Dabei im Mittelpunkt natürlich die Frage: Was müssen Menschen mit Diabetes beim Kaffeetrinken beachten?

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Es gibt viele Ansätze zum Thema Kaffee und Diabetes – teilweise geht es dabei sogar um die Prävention eines Typ-2-Diabetes. Fest steht, dass die Wirkung von Kaffee und Koffein auf Menschen, die bereits Diabetes haben, laut deutschem Kaffeeverband bisher nicht eindeutig geklärt ist, es aber auch keine nachgewiesenen Nachteile gibt. Wie immer bei Ernährungsfragen ist es nicht einfach, eine pauschale Aussage zu treffen, wie gut oder schlecht ein bestimmtes Lebensmittel individuell ist. Dennoch lohnt es sich, bei einem der beliebtesten Getränke der Welt noch einmal genauer hinzuschauen.

In Kaffee finden sich Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium und sekundäre Pflanzenstoffe wie Chlorogensäure und Nikotinsäure.

Chlorogensäure ist ein Stoff, der bei übermäßigem Genuss zu Magenbeschwerden führen kann. Nikotinsäure hat Vitamincharakter und trägt dazu bei, den Bedarf an Niacin zu decken, das zu den B-Vitaminen gehört. Niacin ist am Energiestoffwechsel sowie am Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fettsäuren beteiligt.

Ich habe dazu 7 Tipps für euch:

  1. Kaffee, der ohne Milch und ohne Zucker getrunken wird, ist kalorienfrei!
  2. Ebenfalls ist Kaffee, wenn er ohne Milch und Zucker getrunken wird, kohlenhydratfrei.
  3. Damit einher geht: Berücksichtigt bei Milchkaffee, Cappuccino und Co. die Kohlenhydrate aus der Milch (ca. 5g KH pro 100ml)! Achtung: Denkt bei Kondensmilch daran, dass diese gezuckert ist und auf 100ml knapp 55g KH hat.
  4. In Fertigprodukten, wie Granulatkaffee oder Cappuccinopulver, sind oftmals Zusätze wie Milchpulver, Traubenzucker oder Maltodextrin versteckt, die sich auf den Blutzucker auswirken. Achtet also auf die Nährwertangaben!
  5. Das gilt auch für andere Fertigprodukte wie Eiskaffee oder den immer verbreiteteren „Cold Brew“, diese können z.B. Haushaltszucker, Glukosesirup, Karamell-, Schokolade- oder Zimtsirup enthalten.
  6. Es wird empfohlen, Kaffee ohne Zucker bzw. zuckerbasierte Sirups zu trinken!
  7. Achtet bei veganen Milchalternativen auf die abweichenden Kohlenhydratmengen. Hier ein kleiner Überblick: Sojadrink ohne Zuckerzusatz hat etwa 2g KH auf 100ml und Haferdrink ohne Zuckerzusatz ca. 6g KH auf 100ml. Vorsicht: In sogenannten „Barista-Editionen“ von veganen Drinks werden oftmals Zucker oder andere anrechenbare Kohlenhydrate verwendet.

Weitere Ernährungsfragen beantwortet Ingeborg hier:

Ein Kommentar zu “Ernährungsfragen: Kaffee

  1. Als ich 1960 meinen Typ 1 bekam mit 11 Jahren, da war fast alles, was wir heutzutage essen oder trinken “dürfen” streng verboten. Das war sehr hart für mich damals, aber ich habe es einigermaßen verstanden. Meine Familie hat mich dabei sehr unterstützt, es gab keinerlei Fertigprodukte und wenn es sie gegeben hätte, meine Mutter hätte sie niemals gekauft, d.h. es wurde alles selbst gekocht und als Getränk gab es kalt und warm Tee oder BE berechnet Milch. Ich halte es auch heute noch so und habe keinerlei Verlangen nach irgendwelchen “Designer” Getränken und Produkten, die uns die Lebensmittelindustrie so gerne verkaufen würde. Schon aus den Erwägungen heraus welcher Mist größtenteils in diesen Produkten steckt, muss man doch solche, hoffentlich nur Modeerscheinungen, nicht ausprobieren um die s.o. nötige KH und Insulinmenge dafür zu berechen.

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