sugarboy71

    • Und wieder kommentiere ich mal meinen eigenen Text
      Das Wort “Diabetiker” fällt für mich nicht unter den Begriff der Stigmatisierung. Was ist daran denn verletzend oder abwertend? Das verstehe ich nicht so recht. Wenn man mich als “Lehrerin” oder “Mutter” bezeichnet, reduziert man mich ja auch nicht darauf. Oder muss man jetzt sagen “Person, die Kindern Wissen vermittelt” und “Frau mit Kind”?
      Stigmatisierung findet doch an ganz anderen Stellen statt. Und ja, Language matters! Also Sprache ist wichtig und sollte sensibel benutzt werden.

    • Ohje an die Zeiten kann ich mich auch noch erinnern,wie oft hat man sich das Essen runter gewürgt weil man keinen Hunger hatte 🙁 . Da war ich froh als ich mit 12 auf die ICT Methode eingestellt wurde.
      Seit einem Jahr gehöre ich zu den “Pumpis”.

      Und mit Essen beschäftigen ist mal so und mal so,es gibt Tage da achte ich drauf,weil mein Krümel /Kind auch Typ1 hat und halt Tage wo ich mir denke nö heute genieße ich mal einfach.
      LG Sandra

    • Vielen Dank für deinen Kommentar, Sandra!
      Ja, wenn man Vorbild sein muss, ist das sich noch einmal etwas anderes und wichtiges. Da ich Grundschullehrerin bin, kommt das Thema Ernährung natürlich immer wieder vor. Ich muss meiner Klasse auch erklären, warum Gummibärchen für mich manchmal, auch mitten im Unterricht, “Medizin” sind . Kinder sind meist sehr interessiert!

    • Das kenne ich noch aus der Kindergarten Zeit,als die Kurzen fragten wieso ich jetzt ,obwohl das Frühstück um ist Saft trinke.Habe es dann so erklärt das Sie es verstanden haben.
      Ich finde es immer wieder schöm wenn Kinder neugierig sind 😀 .

      Ich mußte mit grausem an die so genannten Diabetiker Süßigkeiten denken,da hätte man auch Pappe essen können *lach*.

      • Hihi…ja,aber damals war Sion*** Schokolade noch ganz annehmbar,im Gegensatz zu Schneeko*** ich war damals dankbar, dass es das gab

    • Das sicherlich,aber ich glaub die haben das selber nie probiiert hehe

    • Hi Sandy,
      schön zusammengefasst- es geht mir ähnlich! Von einer eher passiven Patientin hab ich im Laufe der Zeit gelernt, aktiv an der Therapie mitzuarbeiten – und auch mal meine Meinung gegenüber den Ärzten zu vertreten. Da ich inzwischen viel ausprobiere, braucht es auch Ärzte, die dies mittragen. Da ich ja auch loope, rücken die Gespräche tatsächlich auf eine andere Ebene. Mit Ärzten, die offen sind für die neuen Technologien ist das meist auch gar kein Problem. Schwierig ist es aber für Patienten, die einen Arzt haben, der den neuen technischen Möglichkeiten noch eher skeptisch gegenüber steht. Die Technik ist aber da, sie geht nicht mehr weg und wird sicher in der Zukunft zur Standard-Therapie werden (zumindest in Deutschland und den Ländern, wo diese Hilfsmittel verfügbar sind). Die Diabetologen und deren Teams brauchen hier sicher noch weitere Unterstützung und Schulungen, um Ängste abzulegen und die Systeme mit ihren Patienten sinnvoll zu nutzen!

    • Bin diagnostiziert seit Januar 91 im Team Typ 2. Damals mit HbA1c über 15 und morgens nüchtern über 400 mg/dl und seit Jahren nem Flüssigkeitsumsatz von um 15 Litern pro Tag.
      Vom Folgetag an morgens nüchtern einen Finger für ein stehendes Skalpell für 400und mg/dl opfern. Beim 5. oder 6. Finger zufällige Entdeckung einer Selbsttest-Ausrüstung inkl. völlig schmerzfreier (klar, Werbung, aber sah schon sehr viel weniger gefährlich aus, als ein Skalpell). Hab ich sofort gekauft und in der Praxis nachgefragt, ob denn nicht am folgenden Morgen reichen würde, wenn ich durchsagen würde, was ich gemessen hatte? Darauf hat mich der Dok am Telefon mächtig rund gemacht – wer mir denn erlaubt hätte, selbst den BZ zu messen?
      Aber von da an ging die tägliche Ansage vom selbst gemessenen Wert, und als ich die teuer gekauften Streifen aufgebraucht hatte, hat er alle weiteren zu Lasten der kranken Kasse rezeptiert. Zusammen mit dem Euglucon, das ich da als Dummy erstmal eifrig geschluckt hab.

      Als neugieriger Mensch hatte ich bald schwarze Fingerkuppen, eine Kladde nach der anderen voll protokolliert und im Sommer 91 mit Low Carb ohne Euglucon den alltäglichen BZ-Verlauf im völlig gesunden Rahmen: Also eine komplette Remission!
      Aber die kannte man damals noch nicht, und statt Lob kriegte ich von allen weißkitteligen Seiten nur ernste bis todernste Warnungen, dass gesunder BZ mit so schwerem Diabetes wie meinem absolut krank und krankmachend sei und ich dringend den damaligen Typ 2 Goldstandard herstellen müsste. Also bin ich Dummy schließlich eingeknickt und hab meine Remission den Herbst über aufgefressen und zu Weihnachten wieder ordentlich mit Euglucon wieder ordentliche HbA1c 7 vorweisen können. Bis meine Betas in 98 aus damaliger Sich sekundär versagten und der HbA1c sich nicht mehr unter 8 halten lassen wollte.
      Da durfte / musste ich auf Insulin umsteigen. Bei angesagt 4+4+4 BEs zunächst nur Bolus 240 IE, dann ICT mit 140-160 IE gesamt mit der fachärztlichen Ansage, dass das über die Jahre wahrscheinlich noch deutlich mehr würde.

      Kurz nach der Jahrtausendwende hab ich mich dann einem irre fortschrittlichen Arbeitskollegen mit Typ 1 folgend von den ärztlichen Vorgaben abgenabelt und meinen BZ-VErlauf gezielt auf den gesunden Rahmen begrenzt. Seitdem HbA1c 5,5 und besser die meiste Zeit mit Low Carb und generell mit 80-90 IE Insulin gesamt pro Tag und prompter Kritik, wann immer ich auf eine Fachkraft Diabetologie treffe.
      “Völlig falsch, aber never change a winning team!” Ist seitdem der Stand in “meiner” Schwerpunktpraxis. Und die hab ich vor so um 8 Jahren noch mal erschüttert, als ich meine Leber nach Taylor entfettet hab.

      Seit der ersten Woche im Programm von einem Tag auf den anderen die Verringerung des Basal-Bedarfs von 40 auf 10 IE! Und KEIN DAWN mehr! Und in der Woche mit um 600 kcal/Tag hatte ich ja noch wirklich nicht nennenswert abgenommen!
      Das hab ich dann anschließend mit den 600 kcal/Tag über gut 2 Monate, weil mich die Waage, die so etwa 1 Woche weiter so deutlich nachzugeben begann, wie noch niemals vorher, einfach dazu gereizt hat. Hab ich damals über Weihnachten bis ins neue Jahr durchgehalten von 96 auf 71 Kilos. Und mit 2 Rätseln, die mir bis heute noch kein approbierter Fachmesch gelöst hat:
      a) Wieso ist mein Basal-Bedarf nach 1 Woche gesunken und das bis dahin ausgeprägte Dawn Syndrom völlig verschwunden, LANGE BEVOR ich nennenswert abgespeckt hatte?
      b) Wieso hat sich an meinem Insulinbedarf pro KH, der doch vom Speck kommen soll, mit dem gewaltigen Abspecken NICHTS geändert?

      Ok, seitdem mit 35-45 IE gesamt also um 8 Jahre weiter, um 3 davon mit ketogenem Essen, um 4-5 Monate mit dem absoluten Gegenteil nach Neal Barnard und seitdem Low Carb. Immer so viel, wie in meinen Gewichts-Rahmen gepasst hat und passt. LC ganz einfach deswegen, weil ich problemlos damit zurecht komme und in unserer 152 Jahre alten 2er WG hier am Tisch keine Extrawurst brauche.

      Bin aus meiner Oldie-Sicht damit praktisch gesund mit Diabetes und brauche außer Insulin für meine gesunden Blutwerte keine Medis. Und das verdanke ich meinem Typ 2. Denn zu meinem Gesundsein gehört jeden Tag 1-2 Stunden intensivere Bewegung wie dieser hier https://www.google.com/search?q=nudrive+air+youtube&client=ms-android-samsung-gn-rev1&sxsrf=APwXEdesf8XJdV_F4hR6rRjoVaYTr9k0TA%3A1679778844245&ei=HGQfZNW9DuCSxc8P1JqisAw&oq=nudrive+air+youtube&gs_lcp=ChNtb2JpbGUtZ3dzLXdpei1zZXJwEAMyBQgAEKIEMgUIABCiBDIFCAAQogQ6CggAEEcQ1gQQsAM6BQgAEIAEOgYIABAWEB46CQgAEBYQHhDJAzoFCCEQoAE6BQghEJIDOgcIIRCgARAKSgQIQRgAUNgRWOhTYN9aaAFwAHgAgAGkAYgBhweSAQMyLjaYAQCgAQHIAQjAAQE&sclient=mobile-gws-wiz-serp Im Rolli wg Polio als Baby. Wenn ich das mal ein paar Tage zu wenig oder gar nicht mache, steigt mein Insulin-Bedarf: Mein T 2 wirkt also wie/als mein persönlicher Gesundheits-Coach.
      Und statt zu fragen, wie man dahin kommen kann, ist die Reaktion aller Fachleute bislang: Das geht eigentlich gar nicht, oder das ist purer Zufall.

      Was hat sich also in den gut 30 Jahren geändert? An der Einstellung der Ärzte eigentlich nur, dass sie mir ihr Ding nicht mehr aufzwingen und weiter rezeptieren, was ich an Insulin und Testmedien dafür brauche. Und ich glaub halt nicht mehr, dass höherer und variablerer BZ-Verlauf für mich gesünder als gesunder sei.

  • Alltag & Freizeit
    Die #dedoc° Familie

    Die #dedoc° Familie

    Vor knapp einem Jahr bewarb Nathalie sich für das „#dedoc° voices Stipendienprogramm“. Doch damals war ihr noch gar nicht bewusst, welche Veränderungen es für sie mitbringen würde. In ihrem Artikel möchte sie euch nun mit auf eine kleine Zeitreise nehmen und von ihren ersten Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen als #dedoc° voice erzählen.

    Weiterlesen…

    • Dieser Artikel bringt es wunderbar auf den Punkt und beschreibt, was es bedeuten kann, Teil der #dedocᵒvoices zu sein. Die eigene, kleine Diabetes-Welt öffnet sich auf einmal- und das auf verschiedenen Ebenen. Zugang zu wissenschaftlichen Kongressen, Treffen von Menschen mit Diabetes aus unterschiedlichen Teilen der Welt, die mit den verschiedenen Herausforderungen kämpfen. Und am Ende, den Zusammenhalt und die Kraft zu spüren, die von dieser Community ausgehen inklusive der Kooperationen und ganz persönlichen Freundschaften, die entstehen! Danke für den tollen Artikel!

    • Liebe Caro,

      wie recht Du mit Deinem Artikel hast. Finde es Großartig wie sehr Du Dich für unsere Belange einsetzt.

    • Danke dir! Es ist so wichtig, dass wir uns vernetzen und unsere Stimme laut machen…denn nur so werden wir gehört. Und…nur wer betroffen ist, kann nachempfinden, was wir so erleben…das gegenseitige Verständnis nach dem Motto “Ich weiß wovon du redest…” ist einfach unbezahlbar …

    • Danke Sandy für die Erwähnung und den guten Beitrag! Ich habe tatsächlich noch einen kleinen Artikel in der Schublade zu diesem Thema Den werde ich dann jetzt mal aufbereiten und hier auch einstellen
      ..weil es gerade so schön passt!

    • Danke für den Artikel, Caro. Er spricht das an, was mich bei den aktuellen Systemen auch schon länger stört. Die meisten Systeme werden irgendwann von der Community erst brauchbar gemacht, indem sie mit viel Aufwand, Hintergrundwissen und zeitlichem und persönlichem Engagement so geöffnet werden, dass sie für die individuellen Anpassungen zugänglich werden. Ich verstehe durchaus, dass die Entwicklung der Blutzucker-Sensoren eine sehr kostenintensive Sache ist und dass die Hersteller da sehr viel investiert haben, um sie zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Es ist mir ausserdem klar, dass die Firmen ihr Investment lieber heute als morgen wieder in der Kasse haben wollen und auch, dass bei professionellen Systemen viele versteckte Kosten drin sind, die mit Patenten, Rechten und gesetzlichen Auflagen zu tun haben.

      Aber ich fände es wesentlich besser, wenn die Firmen, die so etwas entwickeln auch den Weitblick hätten, die Systeme für die Community zugänglicher zu machen. Es mag sein, dass das vom Gesetzgeber her ein Problem und ein Risiko darstellt, weil man natürlich auch Schindluder damit treiben kann, aber das ist mit jeder Technik so. Missbrauch kann man niemals ausschliessen. Was heutzutage aber leider auch sehr im Vordergrund steht ist, dass man schon den normalen Gebrauch verhindert, indem man es extrem schwer macht, die Daten, die die Geräte sammeln, vernünftig auswerten zu können und diese Auswertung nur dem eigenen Ökosystem zur Verfügung stellt. Zumindest wird das durch alle möglichen Sicherheitsmechanismen versucht, die aber im Laufe der Zeit natürlich umgangen werden, um die wirklich gute Technik für mehr Menschen nutzbar zu machen und nicht nur für die, die bereit und in der Lage sind, die Preise zu bezahlen, die völlig losgelöst von den Herstellungskosten zu sein scheinen und ähnlich wie die Benzinpreise lediglich der Phantasie und Argumentationsfreude des Anbieters unterliegen.

      Das Problem bei den Herstellern ist, dass sie vielleicht die fachliche und technische Kompetenz hat, die Hardware eines Sensors zur Perfektion zu entwickeln, aber die Entwicklung der Software für den Endbenutzer woanders besser aufgehoben wäre, wo darauf geachtet wird, dass die Software für die Anwender brauchbar, verständlich und zuverlässig ist. Was ein Hardwareentwickler als verständlich betrachtet kann sich erheblich von dem unterscheiden, wie das ein Anwender sieht.

      Ich würde mir die ein oder andere Firma wünschen, die ihre Geräte mit Schnittstellen versehen, die es engagierten Programmierern und einer interessierten Community ermöglichen, die gemessenen Werte nach eigenem Willen und in eigener Verantwortung nutzen zu können. Die Verwendung der Schnittstelle darf auch gerne bei der Installation mit einem fetten, roten, blinkenden, alarmierenden Label versehen werden, dass die Nutzung auf eigene Gefahr und ohne jegliche Regressansprüche an die Herstellerfirma genutzt werden darf, das man als Programmierer bestätigen und akzeptieren muss. Der dauernde Krieg zwischen Herstellern und Benutzern muss nicht sein.

      Eine Welt, die nicht nur auf monetären Profit ausgelegt ist, sondern einfach nur das Wohl der Menschen im Fokus hat, wäre in meinen Augen wirklich sehr erstrebenswert (Gene Roddenberry hatte so eine Vision :)). Und gerade bei Werkzeugen, Programmen und Hilfsmitteln, die für die Gesundheit benötigt werden halte ich die Profits(i/u)cht für völlig fehl am Platze.

      LG Andi

      • Hallo Andi,
        Vielen Dank für deinen tollen Kommentar! Da kann ich dir nur zustimmen… Money rules the world ist leider in so vielen Bereichen, eigentlich in fast allen, das Problem der Menschheit. Der open source Gedanke ist da sicher eine Ausnahme. Wie können dankbar sein, dass es immer wieder Menschen gibt, die dieser Idee folgen und so Solidarität fördern. Meist erreicht man damit ja auch die guten Ergebnisse – siehe diy Loop Systeme…

    • Super Bericht Caro und super Kommentar Andi.

    • Danke Britta!

    • Ich kommentiere an dieser Stelle mal meinen eigenen Beitrag: Ich möchte nämlich noch ergänzen, dass Kampagnen, wie die #BlueBalloonChallenge wunderbar dazu beitragen können, Diabetes sichtbar zu machen… und es den Menschen verdeutlichen, was es heißt damit zu leben, die nicht selber betroffen sind! Zeigt man die Videos der BlueBalloonChallenge geht nämlich einigen ein Licht auf, und es kommen Reaktionen wie “ach, das hätte ich gar nicht gedacht!”. Also, teilt diese Videos vor allem unter Menschen, die nicht selber mit Diabetes leben, damit sie verstehen lernen!

    • Vor allem führt die Nichtsichtbarkeit aus meiner Sicht dazu, dass viel zu wenig über Diabetes, andere Stoffwechselkrankheiten und Autoimmunkrankheiten geforscht wird…

      • Danke für deinen Kommentar! Das ist auch ein Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte. Was wir aber kurz- und mittelfristig tun können, ist über die Krankheit und seine Eigenarten zu informieren, damit die Unwissenheit reduziert wird. Denn, meiner Meinung nach, führt Unwissenheit auch zu Stigmatisierungen. Wenn wir die also reduzieren, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!

    • Du hast vollkommen Recht. Vor allem ist die Unwissenheit bei Arzten und Ärztinnen und Pflegepersonal cvorhanden, die sich nicht auf Diabetes spezialisiert haben. Da müssen die Curricula auch mal angepasst werden, um diese Stigmatisierung endlich los zu werden!

    • Und noch ein Lob für das Bild der Pankreas

    • Sehr schöner Bericht Caro. Er enthält alles wichtige. Und auch ich habe mich im Beitrag gefunden, ich funktioniere auch fast immer, auch nach Hypo oder Hyper. Ich hatte aber bisher kein burnout.

    • Ja, die Unsichtbarkeit ist wirklich ein Problem. Wer mit z.B. einem Gipsarm daher kommt, dem wird schon einmal eine Türe aufgehalten oder an der Supermarktkasse geholfen. Ich kann mich noch erinnern, in den 80 iger Jahren im Lokal zum Spritzen auf die Toilette gegangen zu sein (ich spritze seit 1961!), bis mein Mann einmal sagte, das könne ich durchaus auch unauffällig am Tisch machen. Meinem unmittelbaren kleinen Bekanntenkreis erzähle ich schon einmal etwas ausführlicher was man alles so tun und im Kopf haben muss. Aber für die Allgemeinheit gibt es noch immer viel zu wenig Aufklärung und dadurch bedingt mangelndes Verständnis. Das Ärgste daran ist, dass man sich immer damit beschäftigen muss und niemals Urlaub vom Diabetes hat, trotz neuer Technologien.

      • Danke für deinen Kommentar! So ist das… Die Technik wird maßlos überschätzt… Trotz aller Technik macht der Diabetes keine Pause und lässt sich auch nicht beherrschen. Das verstehen viele nicht… Und abgesehen davon, braucht auch Technik Pflege und Aufmerksamkeit!

    • Mir fehlt in der Betrachtung oben und in den Kommentaren bisher noch ein weiterer “Sichtbarkeits”-Aspekt, und zwar der, dass wir Betroffene wissen, dass wir ein BZ-Problem haben, und wie sich das etwa kurzfristig auswirken kann.

      Nicht so der vermeintlich gesunde Mensch mehr oder weniger weit auf dem Weg zum Typ 2, wenn den meistens so um 2-3 Stunden nach einem gesunden fettarmen und KHreichen Essen die alimentäre Hypo auf 50 mg/dl und gelegentlich auch deutlich darunter tritt.
      Oder wie mit der zunehmenden BZ-Variabilität häufig schon in diesem prediabetischen Bereich Blutdruck und Blutfette zunehmen und offensichtlich diabetische Schäden beginnen wie PNP oder Störungen an der Netzhaut oder den Nieren.
      Auch wenn in der Fachmedizin seit Jahrzehnten bekannt ist, dass solche Schäden erschreckend häufig eintreten, sind sie im Gespräch mit den Patient:innen und auch hier in der Lounge bislang praktisch kein Thema.

    • Wenn du das auf den Bereich der Früherkennung beziehen möchtest, dann gebe ich dir vollkommen Recht! Hier ist noch viel mehr Aufklärung, Information und Bildung nötig… Es gibt so viele unerkannt Erkrankte, die dann am diesen Folgen leiden. Daher ist die Arbeit in den sozialen Netzwerken sehr wichtig, aber ich denke noch viel effektiver ist es, im Alltag mit Menschen zu sprechen und aufzuklären… Und zwar außerhalb der “Diabetes – Bubble”, in der wir uns so oft bewegen!

  • schneutze hat ein Update in der Gruppe Gruppenlogo von #wirsindviele#wirsindviele veröffentlicht vor 1 Jahr, 6 Monate

    Hallo alle zusammen. Habe interessiert eure Fragen und Kommentare gelesen.
    Hat jemand die Insight Pumpe mit dem DBLG1?
    Wäre für mich gut zu wissen, wie es da läuft. Das System habe ich seit ein paar Monaten.

    • Hi ich habe das selbe System und bei mir läuft es super. Komme mit dem System sehr gut zurecht. Die letzten Updates vom System haben Fehler beseitigt.
      Aktuell habe ich einen fast perfekten HBA1C wert der fast normal ist.
        • Ich habe heute riesige Probleme der Loop startet nicht. 3 mal ab 2.46 zu niedrige Werte. Trotz Neustart funktioniert der Loop nicht. Hst einer Ideen?
        • Hi Startet der Loop wieder? Oder Immer noch Probleme?

          Alle gerate mit Blutooth aus der Reichweite entfernen.. also Handy usw.. oder ausschalten… Ich habe ab und an auch das Problem kommt leider mit dem Verbindungsaufbau der Geräte zustande…. Probier das nochmal dann Neu Starten ohne störenden Geräte.

          Sonst alles nochmal Neu starten… danach kann nur noch der Service halfen mit Austausch der Geräte…

        • Therapie & Technik
          Warum einen DIY-Loop?

          Warum einen DIY-Loop?

          Sandy erzählt euch heute, wieso er sich für das Loopen entschieden hat, und zeigt die Voraussetzungen auf, die es braucht, um sich wirklich auf einen DIY-Loop für das Diabetes-Management einzustellen.

          Weiterlesen…

          • Sehr schöner Einstieg! Ich bin gespannt auf die nächsten Teile! Ich bin vor allem darauf gespannt, warum du bei AAPS bleiben willst… Geht mir nam ähnlich. Ich bin seit 2017 damit unterwegs und ich kenne, auch derzeit – trotz kommerzieller Systeme, nichts, das besser zu mir passen würde!

          • Wieso kann ich außer der Einleitung und den Kommentaren nichts weiter (also die Beiträge selbst) lesen?

          • Sehr gut!!!!Das stimmt, unsere Diabetestherapie sollte so individuell sein, wir es auch sind.Danke für soviel Engagement!!!

            • Danke! Das gebe ich dir aber genau so zurück! Es braucht immer wieder auch Mut, Durchhaltevermögen und Geduld… Aber steter Tropfen höhlt den Stein… Auch Behandler müssen das wahrnehmen, dass es nicht “one fits all” – Lösungen gibt!

          • Ja, da hast du absolut recht! Ich will mein AAPS autsch nicht mehr missen! Aber, jeder Jeck ist anders, wie man in Köln sagt, und so muss jeder seine eigene Meinung finden. Dazu ist es Ggghhh it, neugierig zu bleiben und immer wieder Dinge auszuprobieren!

          • Dem Anfang Deines Bericht kann ich zu 100% zu stimmen. Anfangs wollte ich unbedingt die 90% TIR erreichen. Jetzt freue ich mich über fast kontinuierliche 80%.
            Bin auf den 2. Teil gespannt.

            • Danke für deinen Kommentar! Ich freue mich, dass du eine entspannte Haltung zum Loopen finden konntest! Ich denke, damit erreicht man dann auch das Maß an Lebensqualität, was einem der Loop bringen soll und kann!

          • Mich stört jede Werte-Ausrichtung praktisch um der Werte willen.

            Wenn ich meinen Insulinbedarf nicht mit dem insgesamten Absenken meiner BZ-Kurve um gut 30% verringert gefunden hätte und mit deutlich weniger großen Schwankungen sehr viel ruhiger steuerbar, wäre ich nach den ersten Probewochen schnell wieder beim höheren Verlauf gelandet.

            Wenn ich also mit niedrigeren Zahlen erlebbaren Nutzen für mich bewirken kann, bin ich schon dabei. Aber nicht bei den Zahlen, sondern beim Nutzen!

            Von nem Loop würde ich erwarten, dass er nicht nur nachlaufen und so ein bisschen spät vor Hochs und Tiefs warnen, sondern in die nächsten 4-5 Stunden vorausschauen und so konstruktiv ausgleichend steuern kann.

          • Ich danke dir für den Kommentar!
            Es geht hier ja auch ein Stück um Ehrgeiz, und Ziele, die ggfs nicht mehr sehr hilfreich sind…

        • Therapie & Technik
          Der Wutbolus und ich

          Der Wutbolus und ich

          Sandy erzählt heute vom “Wut-Bolus” und wie dieser sich vor allem im Sommer bei ihm äußert – manchmal scheint die Achterbahn unausweichlich. Geht es euch genauso?

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          • Nein,damit bist Du nicht der Einzige!!!!Fühle es fast körperlich gerade mit!:-)))

            • Auch nach dem Sommer noch sehr aktuell. Mir fällt dazu immer der Hashtag #feraldiabetes ein.
              Denn Diabetes ist und bleibt in unberechenbares Monster . Da kann einem die Wut schon mal durchgehen und man reagiert wider besten Wissens… Kennen wir sicher alle!

        • Alltag & Freizeit
          Bin ich schuld?

          Bin ich schuld?

          Ein Beitrag der BSL-Autorin Michelle regte auf den sozialen Medien zu einem intensiven Meinungsaustausch an. Und auch Nathalie hat in den Kommentaren klar Stellung dazu bezogen. Die Aufklärungsarbeit liegt ihr selbst sehr am Herzen und auch das Thema der Schuldzuweisung geht nicht spurlos an ihr vorbei. In diesem Artikel möchte sie ihre Gedanken mit euch teilen, die aus diesem Diskurs hervorgegangen sind.

          Weiterlesen…

          • Ich bin so ein Volkskranker, Ü70 mit Diabetes Typ 2.

            Und ich bin Schuld daran, dass ich für meinen gesunden BZ heute zum LC-Essen auch noch 40-50 IE Insulin pro Tag brauche. Da wäscht mich kein Wasser von ab.

            Mit der Gesamtheit meines alltäglichen Verhaltens habe ich in den 80ger Jahren des vorigen Jahrhunderts dafür gesorgt, dass mein alltäglicher BZ-Verlauf allmählich immer höher anstieg. Keine Ahnung, was ich dafür gemacht hab, aber Nichtwissen schützt nicht vor Schuld.
            Im Nachhinein war’s vielleicht die über Jahre wiederholte hohe Dosierung vom damals(!) tollen neuen Heuschnupfen-Mittel Cortison, aber die hätte ich mir ja nicht verpassen lassen müssen. Hab ich aber und bin damit Schuld.
            Anfang 91 wurde mein T2 schließlich diagnostiziert. HbA1c 15und, Nüchternzucker 400und. Die Werte hatte ich bis dahin nicht gekannt. Aber ich hatte sie doch schließlich alleine produziert und war damit ganz eindeutig Schuld daran.

            Im Sommer 91 hatte ich wieder morgens nüchtern völlig ohne Medis 80-90 und ein HbA1c unter 6, und auch daran war ich selbstverständlich Schuld. Denn ich hatte von Februar an immer gezielter nach dem BZ-Messer LC gegessen.
            Dann habe ich mir von allen behandelnden Ärzten (damals hatte ich in meiner einzigen Niere einen Stau, der in der OP beseitigt werden musste) einreden lassen, dass nüchtern unter 100 mg/dl für jemanden mit Typ 2 völlig ungesund und HbA1c um 7 das gesündest mögliche sei. Natürlich war meine Schuld, dass ich mich von denen habe bequatschen lassen. Und meine Schuld war auch, dass ich bis Weihnachten 91 meine vollständige Remission wieder vollständig aufgefressen hatte.

            Selbstverständlich war meine Umstellung von Sulfonylharnstoff auf ICT in 98 meine Schuld. Schuld auch an den gesamt um 140 IE pro Tag für die wenigstens 12 BEs nach Doctor’s Orders, denn ich hab mich ja danach gerichtet.
            Meine völlig alleinige Schuld und gegen jeden ärztlichen Rat schließlich nach der Jahrtausendwende meine Absenkung meines BZ-Rahmens auf HbA1c um 5 mit nur noch 80-90 IE gesamt pro Tag bei LC auf dem Teller.
            Und noch einmal völlig meine Schuld und gegen jeden ärztlichen Rat meine Leberentfettung von 8 Jahren nach Taylor mit VLCD (Very Low Caloric Diet). Mit 600-800 kcal Tag brauchte ich von einem Tag auf den anderen nach 1 Woche statt 40 nur noch 10 IE Basal. Hatte ich verbrochen, war meine Schuld.

            Hab dann die VLCD noch einige Wochen verlängert und vergleichsweise einfach 25 kg abgeschmolzen, aber mein Insulinbedarf pro BE und auch Basal hat sich damit entgegen der fachoffiziellen Ansagen in keiner messbaren Weise weiter verringert. Also auch wieder meine Schuld, oder?

            • Hi,
              Ich gehe mal davon aus, dass du meinen Beitrag nicht gelesen hast?
              Darin geht es nämlich in keiner Weise darum, ob ich Schuld am Diabetes habe. Sondern um (falsche) Vorurteile und wie diese durch die Medien geprägt und Fehlinformationen gestreut werden.

              LG
              Nathalie

          • “…bekommen nur das Bild vom dicken, alten Menschen mit Typ-2-Diabetes vermittelt und hören Aussagen wie „Du bist viel zu jung, um Diabetes zu bekommen“. Ich erinnere mich auch an ein Posting der Bundesregierung zum Weltdiabetestag im Jahr 2019. Dort wurde ausschließlich von der „Volkskrankheit Diabetes“ gesprochen und in keinem Satz erwähnt, dass es zig verschiedene Typen gibt, die meist nur mit demselben Organ und Hormon zu tun haben.”
            Hast Du da oben also nicht geschrieben?

            • Natürlich habe ich das geschrieben. Ich verstehe aber nicht, was mein Beitrag (und dieser Textauszug) mit deiner Aussage zu tun hat. Ich habe nirgends erwähnt wer an welchem Diabetes Typ schuld sei. Darum geht es einfach nicht.

              Es geht um die Verbreitung von falschen Informationen und/oder nur begrenzten Wissen. Es geht darum, dass alle Diabetes Typen oft von Laien (Medien) in einen Topf geschmissen werden. Es geht darum, dass manche Menschen der Auffassung seien, ich als Mensch mit Diabetes sei selbst schuld daran, dass zB mein Bruder nichts über Diabetes weiß.

              Daher der Hinweis, dass deine Fragen bzw. Aussagen, dass du selbst schuld an deinem Krankheitsverlauf seist, nichts mit der Aussage meines Beitrages haben. Ich möchte nämlich niemanden für seine eigene Erkrankung beschuldigen – dafür gibt es leider viel zu viele, individuelle Auslöser und Krankheitsverläufe.

          • “bekommen nur das Bild vom dicken alten ….” was auf mich ja nicht zutrifft, impliziert für mich Deine Darstellung, weil Du ja Typ 1 hast.

            Du magst das ja nicht so beabsichtigt haben, aber wenn Du mal mit etwas Abstand versuchst, Deinen Beitrag mit den Augen eines Menschen mit Typ 2 zu lesen, wird Dir auffallen, dass es einige Mühe macht, darin nicht auf Anhieb den dicken dummen Typ 2 zu sehen, mit dem Du nicht in einen Topf geworfen werden möchtest.

            Ich gestehe Dir zu, dass Du etwas anderes vermitteln wolltest, aber die Art der Darstellung perpetuiert den Typ 2 Stereotyp.

            Damit sehe ich Dich übrigens in guter Gesellschaft. Denn so sehe ich die Mehrzahl aller Darstellungen in der Lounge – nicht zuletzt mit dem attraktiven Portrait der Fettlöserin 😉

            • Lieber Jürgen,

              ich glaube wirklich, dass du meinen Beitrag komplett falsch verstehst.
              Es geht mir unter anderem darum, dass vor allem Menschen mit Typ 2 Diabetes sehr viel Diskriminierung erfahren. Oftmals leider auch nicht ernst genommen werden, weil es leider viel zu schnell heißt “Nimm ab, dann wirst du wieder gesund.” Dabei wird nicht zu selten eine ernst zunehmende Krankheit verharmlost oder sogar nicht erkannt/diagnostiziert.

              Mit dem Satz “… bekommen nur das Bild vom dicken, alten Menschen mit Typ-2-Diabetes vermittelt und hören Aussagen wie „Du bist viel zu jung, um Diabetes zu bekommen“. möchte ich vermitteln, dass es nicht in Ordnung ist, den Typ 2 Diabetes mit so einem Bild ABZUSTEMPELN. Diabetes kommt in vielen Größen, Gewichts- und Altersangaben. Es geht mir (ich wiederhole mich) um die Stereotypisierung.
              Wenn du dich selbst als den “alten, dicken, Typ 2” identifizierst, dann möchte ich damit nicht dich angreifen sondern dafür argumentieren, dass du nicht auf diesen klassischen Stereotyp reduziert wirst.

              Es geht NICHT darum, dass ich es nicht okay finde mit Typ 2 verglichen zu werden. Es geht mir darum, dass ich es nicht in Ordnung finde, wie EGAL WELCHER TYP immer direkt mit Vorurteilen und Stereotypen beworfen und verurteilt wird.

              Und wenn du dich nur ein klein wenig mit meiner (Aufklärungs-) Arbeit auseinander setzt, wirst du schnell merken, dass ich weder den Typ 1 “über” die anderen Typen stellen, noch mich besser darstellen und von den anderen abgrenzen möchte.

              Ich beende hiermit dieses Gespräch meinerseits.
              Denn ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich würde jemanden diskriminieren. Ganz im Gegenteil, setze ich mich täglich (!!!) dafür ein, dass Menschen nicht auf eine Diagnose oder ihr Aussehen reduziert werden.

              Liebe Grüße aus Südkorea
              Nathalie

          • Danke für Deine ausführliche Richtigstellung! Ich will sie Dir gerne so abnehmen und weiter gutes Gelingen in der Ferne wünschen 🙂

        • Alltag & Freizeit
          Ich bin behindert!

          Ich bin behindert!

          Nathalie geht nicht nur mit ihrem Diabetes offen um, sondern auch mit der einhergehenden körperlichen Behinderung. Sie findet, man muss sich für eine Behinderung nicht schämen – sondern die Menschen, die sie verurteilen, sollten sich für ihr Denken schämen.

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          • Wie bekommt man denn einen solchen Ausweis? Würde gerne versuchen, ob ich einen bekommen kann.

            • Hallo moira,

              erkundige dich mal bei deinem zuständigen Bürgerbüro oder Hausarzt/Diabetologen. Die können dir dann auch eine Auskunft über die einzureichenden Dokumente geben. Bei mir vor knapp 4 Jahren waren das unter anderem ein Schreiben des Arztes, Blutzuckertagebücher und noch ein eigenes persönliches Schreiben, weshalb ich den Ausweis beantrage und in wie weit der Diabetes mich in meinem Leben einschränkt. Dort habe ich dann uA die nächtlichen (schweren) Unterzuckerungen und vielen Arzttermine erwähnt.

              Vielleicht hilft dir diese Website auch schon weiter: https://www.einfach-teilhaben.de/DE/AS/Ratgeber/01_Schwerbehindertenausweis/Schwerbehindertenausweis_node.html

              Liebe Grüße aus Korea
              Nathalie

          • Danke

          • Jeder fühlt sich mehr oder weniger behindert mit dem Diabetes! Ich habe einen GdB und gehe damit auch offen um. Es gibt Tage, da fühlt man sich stärker eingeschränkt als an anderen!
            Ein Chef hat es mal als “Luxusbehinderung” bezeichnet… Erst war ch sprachlos Dann habe ich einen langen Zettel verfasst, wo aufgeführt war, was ich alles tun muss, um so luxuriös und für ihn als Arbeitskraft ohne viele Ausfälle verfügbar zu sein… Das hat hoffentlich mal deutlich gemacht, dass eine Behinderung nicht immer gleich sichtbar sein muss. Aber, dass wir mit den Diabetes (egal welcher Typ!) ein ordentliches Päckchen zu tragen haben, steht ja wohl außer Frage.

            • Danke für dein Kommentar, Caro!
              Oft vergessen wir, was wir täglich alles leisten. Und vielleicht leitet das manche Menschen auch dazu, dass sie sagen, der Diabetes würde sie nie einschränken. Einfach, weil sie täglich schon so viel präventiv machen, damit es so gut laufen kann.
              Keine*r kann mir erzählen, dass der Diabetes einfach so perfekt läuft.. 😉 davon kann man nur träumen, haha.

          • Ich habe mir auch kurz nach meiner Diagnose des Typ1 einen Ausweis ausstellen lassen, der mir mit 50 GdB ausgestellt wurde. War viel Schreibkram. Habe alles sehr detailliert geschildert wie es mir im Alltag damit geht, was alles 24/7 zu bedenken, zu managen ist und wie sehr Planungen verworfen werden, weil der Diabetes mal wieder dazwischen grätscht. Hab auch zwei weitere Autoimmunerkr., die ich ebenso sehr detailliert beschrieben habe. Zunächst wurde unsinnigerweise der Ausweis für ein Jahr befristet ausgestellt (haha, als würde Typ 1 wieder verwschwinden oder die anderen Autoimmunerkrankungen). Dann musste ich mich wieder melden und sagen, dass die Erkrankungen fortbestehen (habe auf meine ganzen Verschriftungen hingewiesen) und seither ist der Ausweis unbefristet ausgestellt. Ich finde den Ausweis vorteilhaft, da man dadurch 5 Urlaubstage mehr hat (mit so einer Erkrankung benötigt man einfach auch mehr Zeit, um überhaupt ein wenig Erholung zu empfinden – dazu hat man ja auch noch zig Arzttemine), der verstärkte Kündigungsschutz ist beruhigend und etwas Steuererleichterung ist auch nicht zu verachten – man ist ja auch noch Stammkunde in der Apotheke. Ich für meinen Teil arbeite nur 20 Std/Woche und bin damit plus meiner sonstigen Aufgaben (Familie, Haushalt, Ehrenamt) auch voll ausgelastet. Von daher kommt natürlich auch weniger Geld rein, was eine Steuervergünst. sehr wertig macht. Als ich das erste Mal den Ausweis in den Händen hielt, war es zugleich etwas Erleichterung (ob der Vorteile) gleichzeitig aber auch erstmal ein erneuter Hammerschlag, weil ich es nun offiziell bestätigt bekam, dass ich nun mit einer Behinderung lebe. Am schwersten fiel es mir auf der Arbeit davon zu berichten – nicht weil ich unangemessene Reaktionen zu fürchten hätte – nein,
            ich hab ein sehr liebes Team, das mich auffängt – sondern schwer war es für mich diese offizielle Feststellung nun selbst auch noch so hochoffiziell bekannt zu machen. Aber danach hatte ich meinen Frieden damit und bin froh, dass es sowas für uns gibt. Es ist eben nicht mal eben alles zu bewerkstelligen im Alltag, wenn man immer eine Organfunktion selbstständig ersetzen muss.

            • Hallo Sonja 🙂
              Danke dir für dein langes Kommentar. Und Hut ab, was du täglich alles schaffst!!
              Auch, dass du den Kampf nicht aufgegeben hast und dran geblieben bist, bis er dir nun endlich unbefristet ausgestellt wurde.
              Wie du sagtest: als würden die Krankheiten irgendwann einfach verschwinden – schön wär’s. Dann würde ich den Ausweis auch wieder abgeben, haha. 😀

              Und es ist auch toll zu lesen, dass dein Team dich dabei unterstützt! Ich denke, dass wird den ein oder anderen, der das hier liest, auch noch zusätzlich motivieren!!

              Danke dir 🙂 und liebe Grüße aus Südkorea!
              Nathalie

          • Sehr humorvoll beschrieben findet man unsereiner Alltagsbewältigung übrigens bei youtube. Ein amerikanischer Mensch mit Typ1 hat da sehr lustige Videos gemacht. Guckt mal unter “If bloodsugar could talk” Viel Spaß 😀

          • Lieber thomasb, danke, dass du dich an dieser Konversation beteiligst. Wie wir beide wissen, ist das Zitat aus dem Buch eine rein subjektive Ansicht. Im Sinne der Glaubensfreiheit steht es dir hier, so wie jedem anderen Community-Mitglied, zu, deinen Glauben frei zu äußern. Dennoch möchte ich an dieser Stelle daran erinnern, dass wir eine Diabetes-Community und keine Glaubensgemeinschaft sind. Glaubenssätze sind sehr subjektiv und werden von jedem unterschiedlich wahrgenommen. Was der eine als Realität annimmt, ist für andere unglaubhaft.
            Wir als BSL möchten dich anhand unserer Nettiquette innerhalb der BSL darum bitten, die Krankheit anderer Personen zu akzeptieren und zu respektieren, ohne ungebeten die eigenen Glaubenssätze als Begründung für den Diabetes anderer Menschen zu nennen. Diese Projektion hat keine Allgemeingültigkeit. Vor der deutschen Rechtsprechung im Kontext des Beitrags: Diabetes Typ 1 stellt ein Hindernis im täglichen Leben dar und ist damit eine Behinderung. Ob diese Behinderung sich nun in Karriere, Familie, Sport, physisch oder psychisch oder in den vielen anderen Lebensbereichen äußert, ist bei jedem Menschen unterschiedlich, genauso wie der Diabetes jeder Person individuell ist. Ebenfalls individuell ist dabei das Thema der Dankbarkeit für den Diabetes, die man auch anderen nicht aufdiktieren sollte. Jede Emotion bezüglich der Krankheit hat ihre Daseinsberechtigung und soll auch hier in der Community frei geäußert werden dürfen.
            Liebe Grüße,
            Lara vom BSL-Team 🙂

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